Bibel

In den ökumenisch verbundenen Kirchen und Gemeinschaften ist die Bibel zentraler Bezugspunkt der Glaubenspraxis und des Glaubensverständnisses. Der biblische Kanon gilt als „Maßstab“, „Norm“ und „Richtschnur“. Er umfasst Altes und Neues Testament. Seine Grenzen zu den nichtkanonischen Schriften sind fließend. Die römisch-katholische Kirche und die orthodoxen Kirchen zählen die Apokryphen mit hinzu, die reformierten Bekenntnisse schließen sie aus. Martin Luther konnte im Blick auf die Apokryphen sagen, sie seien nützlich und gut zu lesen, jedoch nicht der Heiligen Schrift gleichzustellen. Es ist offenkundig, dass die Geschichte der Kirchen und Konfessionen immer auch Auslegungsgeschichte der Bibel ist. Alle christlichen Kirchen beziehen sich auf die im biblischen Kanon bezeugte Selbstmitteilung Gottes in Schöpfung, Erlösung und Vollendung. Dieser Bezugspunkt gilt auch angesichts der Verschiedenheit und Variabilität geschichtlich-kultureller Gestaltungen von Kirche. Mit Recht wird heute auf den hybriden Charakter des Kanons hingewiesen, ebenso auf den engen Zusammenhang von Kanon, Übersetzung und konfessioneller Identität.1  Der jüngst im Anschluss an Adolf von Harnack gemachte Vorschlag, das Alte Testament gewissermaßen herabzustufen und aus dem Kanon herauszunehmen, ist mit Recht zurückgewiesen worden; denn er bestreitet, was im urchristlichen Bekenntnis vorausgesetzt ist: dass der Gott, von dem der christliche Glaube redet, kein anderer ist als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.

Identität und Kanon

Der biblische Kanon ist Konsequenz der Gottesoffenbarung in der Geschichte des jüdischen Volkes und göttlicher Selbstmitteilung im Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi. Der Prozess der Entstehung der 39 alttestamentlichen Schriften erstreckt sich über einen Zeitraum von mehr als 1000 Jahren. Vor der schriftlichen Tradition stand die mündliche Überlieferung. Ungefähr gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. wurde eine schriftliche kanonische Sammlung für jüdische Gemeinden festgelegt. Auch dem neutestamentlichen Kanon, der 27 Schriften umfasst, ging die mündliche Tradition voraus. Schon früh erlangten die Paulusbriefe und die vier Evangelien Anerkennung. Kriterium für die Aufnahme in den Kanon waren: Apostolizität, Konformität mit der Glaubensregel (regula fidei) und Anerkennung in Kirchengebieten. Lange gestritten wurde über die Einbeziehung des Hebräerbriefs und der Johannesapokalypse. Erst im 4. Jahrhundert kam der Prozess der neutestamentlichen Kanonbildung zum Abschluss.

Das Zeugnis von der Offenbarung Gottes in Jesus Christus hat verschiedene Ausdrucksformen. Zwei Grundformen sind die Erzählung, die die Gestalt und die Ereignishaftigkeit der Offenbarung unterstreicht, und die Lehre und Unterweisung, die den Gehalt der Offenbarung festhält. Beide Überlieferungen erfolgen zunächst in mündlicher Form. Das Evangelium ist zuerst mündliches Wort, gewiss machendes, aufrichtendes, Vertrauen weckendes mündliches Wort, Zusage der göttlichen Verheißung. Die schriftliche Fixierung ist allerdings unumgänglich: „Im Blick auf das drohende Verblassen der Erinnerung und mit dem Auftauchen von irritierenden Abweichungen wächst das Bedürfnis nach Verschriftlichung, durch die das Überlieferte festgehalten, vor Verfälschung besser geschützt und weiter verbreitet werden soll.“2  Die Verschriftlichung der Überlieferung steht am Ende eines längeren Überlieferungsprozesses und ist zugleich Anfang einer Auslegungsgeschichte. Die Entstehung des Kanons steht dabei im Dienst der Erhaltung christlicher Identität unter geschichtlichen Bedingungen. Das ursprüngliche Offenbarungszeugnis wird als Maßstab für spätere Interpretationen und Lehren ins Spiel gebracht.

Wenn unterstrichen wird, dass der biblische Kanon im Dienst der Bewahrung christlicher Identität steht, ist auch darauf zu verweisen, dass er zwar Grenzen markiert, nicht aber der Ausschluss von Vielfalt ist, sondern ihr Ausdruck. „Der christliche Kanon ist darin bemerkenswert, dass er in sich Pluralität festschreibt (vier Evangelien!) und in den Texten, die er zusammen bindet, schon so etwas wie verschiedene Stile theologischer Ausrichtung erlaubt, initiiert und begünstigt.“3  Insofern steht der Kanon als das grundlegende und ursprüngliche Zeugenwort nicht nur im Dienst an der Einheit der Kirche, er begründet gewissermaßen auch die stilistische Vielfalt christlicher Frömmigkeitsformen und die Vielzahl der Konfessionen.

Die Bibel und ihre Auslegung

Die „Raumzeitlichkeit“ der göttlichen Selbstmitteilung nötigt gleichermaßen zur historisch-kritischen Bibelforschung wie zur theologischen Schriftauslegung, die darauf ausgerichtet ist, dass die Botschaft des Evangeliums in verschiedene kulturelle Situationen und Kontexte eingeht und in diesem Eingehen verschiedene Gestalten gewinnt. Seit der Aufklärung wird die Bibel mithilfe der Anwendung historisch-kritischer Methoden erforscht, u. a. um der Willkür subjektiver Textverwertung zu wehren, um einen Toleranzrahmen für mögliche Auslegungen begründet darzulegen, um die Aussagerichtung des ursprünglichen Textsinnes zu erfassen, um die unverwechselbare Eigenart der einzelnen biblischen Texte und Bücher in ihrem Entstehungszusammenhang zu begreifen, um die Vielfalt des biblischen Zeugnisses in der Verschiedenheit der Verfasser, ihres Denk- und Sprachstils aufzuzeigen und um die Kontextualität und Situationsbezogenheit der biblischen Aussagen herauszuarbeiten. Freilich reicht es nicht aus, den Vergangenheitshorizont eines Textes zu erhellen. Die exegetische Arbeit ist auf den Verkündigungsauftrag der Kirche zu beziehen. Die Erhellung des Vergangenheitshorizontes bedarf der Weiterführung in eine theologische Interpretation, die den heutigen Menschen anspricht. Zur Auslegung der Schrift gehört ihr Gegenüber. Die Erweiterung der historischen Bibelforschung durch das Bemühen um eine geistliche, psychologische, feministische oder sozialgeschichtliche Auslegung erinnert an vernachlässigte Aspekte und macht bewusst: Jede Auslegung der Bibel wird durch einen konkreten Situationsbezug und Interessenzusammenhang mitbestimmt.

Die Bibel wird vor allem dann richtig gelesen, wenn sie von ihrer Mitte her, dem Evangelium, gelesen wird. Diese Mitte ist Gott selbst, der alle Menschen als sein Ebenbild geschaffen hat, der sich durch Jesus Christus der Welt mitgeteilt hat, der den Menschen durch seinen Geist nahekommt. Diese Mitte ist die Botschaft von der Rechtfertigung des Sünders, der Vergebung empfängt „aus Gnade, um Christi willen durch den Glauben (Augsburgisches Bekenntnis, Art. 4). Vom Evangelium als ihrer Mitte her eröffnet sich die Möglichkeit, „Teile von geringerer und größerer Wichtigkeit“ (Adolf Schlatter) zu unterscheiden. Bereits zur reformatorischen Schriftauslegung gehörte der Grundsatz, dass die Schrift sich nicht nur selbst auslegt, sondern sich auch selbst kritisiert (Scriptura sacra sui ipsius critica). Vom Evangelium her ist auch deutlich zu machen, inwiefern Überlieferungen der Heiligen Schrift gelten, bzw. inwiefern sie nicht gelten (z. B. Rachegebete, judenfeindliche Aussagen, Kriegsbejahung, Speisegebote).

Bibelfundamentalistische Auslegungen

Über Fragen des Verständnisses der Bibel und ihre angemessene Auslegung ist in der Geschichte der Kirche immer wieder gestritten worden. So wird in christlichen Kirchen kontrovers beispielsweise über die Frauenordination und ihre Begründung diskutiert. Mit Bezugnahme auf die Heilige Schrift wird eine hierarchisch aufgebaute Verfassung der Kirche gefordert oder als „unbiblisch“ beurteilt, wird die Segnung Homosexueller befürwortet oder abgelehnt. Die Bibel ist nicht nur gemeinsames Fundament der christlichen Kirchen, sie ist auch Zankapfel, sie verbindet die Christen und trennt sie.

Kann man dem Streit um die rechte Auslegung entfliehen, indem man die Bibel gleichsam mit ins Glaubensbekenntnis aufnimmt und sagt: „Wir glauben an die Bibel als das von Gott gegebene ‚irrtumslose‘ und ‚unfehlbare‘ Wort Gottes“? Vertreterinnen und Vertreter einer „wortwörtlichen“ Auslegung der Heiligen Schrift sehen es so. Sie glauben, dass durch ihr Bekenntnis zur Bibel der Streit um ihre angemessene Auslegung beendet werden kann. Sie steigern das Sola Scriptura zum Verbalinspirationsdogma und verkennen den metaphorischen Charakter des biblischen Redens von Gott. Am deutlichsten zeigen sich bibelfundamentalistische Auslegungsweisen in kreationistischen Ideen, also in vorneuzeitlichen Sichtweisen einer ca. 10000-jährigen Welt- und Menschheitsgeschichte, ebenso in spekulativen apokalyptischen Erwartungen.

Die Bibel in Sondergemeinschaften

Zwischen christlichen Sondergemeinschaften4  und dem Hauptstrom des Christlichen bestehen Differenzen, die nicht nur stilistischen, sondern kanonischen Charakter haben, z. B. Abwertung bzw. Ergänzung und Erweiterung des biblischen Kanons, Ablehnung des trinitarischen oder christologischen Bekenntnisses, eklektische Rezeption der christlichen Tradition.5  Neuoffenbarungsgruppen z. B. gehen von der Ergänzungs- und Korrekturdürftigkeit der Bibel aus. Die Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen versteht die Bibel als widerspruchslos und konzentriert sich auf die apokalyptischen Texte. Der Bibel wird ein millenaristisches Geschichtsprogramm entnommen. Ihre verbindliche Auslegung erfolgt durch die leitende Körperschaft. Die Neue-Welt-Übersetzung trägt die Interessen dieser Religionsgemeinschaft in den Text hinein und kann nicht als eine sprachwissenschaftlich ausgewiesene Übersetzung gelten. Die Glaubensgemeinschaft „Christliche Wissenschaft“ sieht in Mary Baker Eddys Buch „Wissenschaft und Gesundheit …“ den „Schlüssel zur Heiligen Schrift“. Den biblischen Texten wird damit ihre Auslegung vorgegeben.

Esoterische Rezeptionen der Bibel

Im Kontext esoterischer Weltdeutungen, etwa in der Anthroposophie, kommt es zu einer Bejahung einzelner biblischer Inhalte, die freilich im Rahmen von Rudolf Steiners Weltanschauung eine neue und veränderte Deutung bekommen. Das Christusgeschehen nimmt in Steiners Schau der Welt- und Menschheitsgeschichte eine zentrale Stellung ein. Zugleich unterscheidet sich seine spekulative Christologie grundlegend vom Verständnis Jesu Christi in der kirchlichen Tradition. Die Geschichte des Christentums wird einer interpretatio esoterica unterzogen und neu erzählt, einschließlich der Geschichte seiner Heiligen Schriften. Zu den biblischen Evangelien kommt ein Fünftes Evangelium hinzu. Für die Deutung der christlichen Tradition stellt die esoterische Überschreitung des Kanons eine zentrale Voraussetzung dar.

In zahlreichen esoterischen Publikationen werden Reinkarnation und Karma ins Neue Testament zurückprojiziert und als ursprünglicher Teil desselben verstanden. Jesus von Nazareth wird zu einem eingeweihten Meister. Von ihm kann erzählt werden, dass er ein Vegetarier und Reinkarnationslehrer war. Er „wollte das, was er verkündigte, esoterisch verstanden wissen“6. Hinsichtlich der Christentumsgeschichte wird gesagt, dass das zur Staatsreligion gewordene Christentum zunehmend exoterische Züge entwickelte und sich unter den Zwang begeben habe, „alles Esoterische, das in den Zeiten der Verfolgung ohne weiteres innerhalb des Christentums Platz gefunden hatte, auszustoßen und zu verfolgen“7. Dazu gehören aus der Sicht moderner Esoterik beispielsweise die Lehrentscheidungen des 5. Ökumenischen Konzils von 553, die den zuvor angeblich zum christlichen Allgemeingut gehörenden Reinkarnationsglauben abgewiesen haben sollen. Das Christentum stellt in dieser Perspektive eine spezifische Verpackung religiöser Wahrheit dar. Grundsätzlich gelte, dass auch andere Verpackungen die gleiche Wahrheit auszusprechen in der Lage sind. „Wer glaubt, dass die Religionen dieser Welt sich voneinander unterscheiden, der sieht lediglich die Unterschiede in der Verpackung.“10  Auch die Heiligen Texte unterschiedlicher Religionen werden in solchen Überlegungen als austauschbar betrachtet. Esoterischer Inklusivismus beansprucht, Platz für alle Glaubensrichtungen zu haben, und hält den Kirchen vor, „am Konkreten (zu) haften“11.

Dispensationalistische Überschreitungen des Kanons

Dispensationalismus ist die Bezeichnung für ein geschichtstheologisches Konzept, das von einem planvollen Handeln Gottes in der Geschichte der Menschheit ausgeht und eine Periodisierung göttlicher Ökonomie in Zeitabschnitten (dispensions) von der Schöpfung bis zur Vollendung voraussetzt. Als wesentliches hermeneutisches Instrument zur Auslegung der Bibel gelten angenommene Zeitperioden, denen entsprechende Bibeltexte zugeordnet werden. Evangelikal-fundamentalistische und pentekostal-charismatische Ausprägungen des Dispensationalismus verbleiben weitgehend im Bereich eines dezidiert christlichen Selbstverständnisses. Dispensationalistische Konzepte spielen aber auch im Zusammenhang der Entstehung von Neu-Religionen (vgl. Neue Kirche/Swedenborgianer, Vereinigungskirche, Universale Kirche, New Age) eine signifikante Rolle. Die Periodisierung der Geschichte göttlichen Handelns wird dabei aufgegriffen, um sich von gegenwärtigen Gestalten des Christentums zu distanzieren und ihre evolutionäre Überwindung zu proklamieren.

Einschätzungen

Unterschiedliche Berufungen auf die Bibel unterstreichen die Notwendigkeit, wertend mit religiösen Bewegungen und Gemeinschaften umzugehen und etwas über die Nähe oder Ferne einer Christlichkeit beanspruchenden Gruppe zur ökumenischen Gemeinschaft der Kirchen auszusagen. Dieser Aufgabe müssen sich die ökumenisch verbundenen Kirchen immer wieder stellen und auch bereit sein, Urteilsbildungen und Verhältnisbestimmungen zu anderen Religionsgemeinschaften und religiösen Bewegungen zu hinterfragen. Unterschiedliche Gruppen und Strömungen bedürfen jeweils gesonderter Wahrnehmung. Eine pauschale Beurteilung ist nicht möglich. Zu berücksichtigen sind auch Wandlungsprozesse. Eine Reihe von Gemeinschaften hat die Lehrbesonderheiten und konfliktträchtigen Ausdrucksformen ihrer Frömmigkeit teils verändert, teils neu interpretiert und entradikalisiert (u. a. Siebenten-Tags-Adventisten, Weltweite Kirche Gottes, Kirche des Nazareners, Gemeinde Gottes [Cleveland], ebenso Gemeinde Gottes [Anderson], Pfingstbewegung, in Teilen auch die Neuapostolische Kirche). Möglich sind freilich auch gegenläufige Prozesse von Fundamentalisierung und Radikalisierung der Glaubenspraxis und Glaubenslehre.

Die Reformatoren betonen, dass die Schrift einzige und ausschließliche Quelle der Verkündigung des Evangeliums ist (sola scriptura). „Die Rückbindung aller Tradition an die Schrift kehrt die Rolle von Schrift und Tradition um. Die Tradition wird nicht gebraucht, um die Schrift zu interpretieren; vielmehr wird die Schrift gebraucht, um die Tradition zu interpretieren.“12  Evangelische Identitätsbildung geschieht stets neu durch den Umgang mit der Heiligen Schrift und in der Gemeinschaft der Christen. Evangelische Christinnen und Christen betonen, dass alle Ausdrucksformen kirchlichen Lebens, christlichen Zeugnisses und kirchlichen Dienstes unter die Norm der Heiligen Schrift zu stellen sind. Die Autorität der Bibel ist eine abgeleitete, ihre Orientierungskraft ist nicht etwas, über das wir verfügen könnten. Sie erschließt sich im praktischen Umgang mit der Schrift und steht in Wechselwirkung zum Priestertum aller Gläubigen. Das „Allein die Schrift“ ist dabei keine Konkurrenz zu dem „Allein Christus“ (solus Christus), sondern die notwendige Folge des bezeugten Christusereignisses. Das Kriterium der Schriftgemäßheit wird erst im Zusammenhang mit den weiteren reformatorischen Kriterien, dem „Allein aus Gnade“ (sola gratia) und dem „Allein durch den Glauben“ (sola fide), richtig verstanden. Gottes heilvolle Nähe in seinem Wort gibt es nur in gebrochenen und vorläufigen Formen. Die Bibel ist weder in den zentralen reformatorischen noch in den altkirchlichen Bekenntnissen Gegenstand des Heilsglaubens. Im christlichen Zeugnis wird der Unterschied zur Wahrheit, die es bezeugt, gewahrt. In der Bibel lässt sich Gott durch Menschen bezeugen. Er spricht durch die manchmal fehlerhafte Grammatik menschlicher Sprache. Es gibt kein beweisbares, kein sichtbares Wort Gottes. Das göttliche Wort verbirgt sich im unzulänglichen Menschenwort und lässt sich darin zugleich finden. Wo solche Spannungen geleugnet werden, wird Gewissheit zur falschen Sicherheit. Die Wahrheit des Glaubens an den dreieinigen Gott lässt sich jedoch der Anfechtung nicht entziehen.

Reinhard Hempelmann, August 2015


Anmerkungen

1  Vgl. Ulrich H. J. Körtner, Arbeit am Kanon. Studien zur Bibelhermeneutik, Leipzig 2015, 17-24.

2  Wilfried Härle, Dogmatik, Berlin/New York 1995, 112.

3  Theo Sundermeier, Christliche Identität angesichts der Vielfalt der Konfessionen und Religionen. Ein Werkstattbericht, in: MD 7/2002, 193-205, 202.

4  Der Begriff Sondergemeinschaft ist eine Fremdbezeichnung. Er weist auf Kontroversen und Differenzen im Blick auf das hin, was als christliche Kirche bzw. christliche Gemeinschaft gelten kann.

5  Vgl. dazu Handbuch Religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen, hg. von Hans Krech/Matthias Kleiminger, Gütersloh 62006, 259. Zur Unterscheidung zwischen Stil und Kanon vgl. Theo Sundermeier, Christliche Identität (s. Fußnote 3), 199-203.

6  So Hans-Dieter Leuenberger, Das ist Esoterik, Freiburg i. Br. 1985, 75.

7  Ebd., 75.

8  In zahlreichen esoterischen Schriften wird die Abweisung einer dem frühen Christentum zugeschriebenen Reinkarnationsvorstellung durch die spätere Kirche als „historisches Faktum“ vorausgesetzt. Sie wirft ein bezeichnendes Licht auf die Betrachtung der Christentumsgeschichte.

9  „Wenn ich häufig die Bibel zitiert habe, dann deshalb, weil auf Grund unserer Kultur und Erziehung uns deren Gedankengut am nächsten steht. Doch alle Religionen lehren letztlich das gleiche – die eine Wahrheit.“ So Thorwald Dethlefsen, Schicksal als Chance. Das Urwissen zur Vollkommenheit des Menschen, München 491998, 195.

10  Ebd.

11  Ebd.

12  Christoph Schwöbel, Das Wesen des Christentums in der Vielfalt seiner Konfessionen, in: Wilfried Härle u. a. (Hg.), Das ist christlich. Nachdenken über das Wesen des Christentums, Gütersloh 2000, 216. Vgl. dazu auch: Was gilt in der Kirche? Die Verantwortung für Verkündigung und verbindliche Lehre in der evangelischen Kirche. Ein Votum des Theologischen Ausschusses der Arnoldshainer Konferenz, Neukirchen-Vluyn 1985.