Islam

Zahlen und Daten zum Islam in Deutschland 2004

Das Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland weist auf der Basis seiner Frühjahrsumfrage 2004 darauf hin, dass die Zahl der Muslime in Deutschland gegenüber dem Vorjahr (etwas mehr als 3,1 Mio. Muslime) leicht angestiegen sei auf 3.172.000. Davon seien etwa 80 % (2.537.600) Sunniten und 20 % (634.000) Schiiten. Die Umfrage weist eine leicht gestiegene Zahl von Aleviten (410.000) und Muslimen mit deutschem Pass (802.000) sowie deutschstämmigen Muslimen (13.200) auf. Etwa 900.000 der nicht-deutschstämmigen Muslime sind in Deutschland geboren. Die Zahl der illegal eingereisten Muslime ist zum Vorjahr deutlich zurückgegangen (von ca. 300.000 auf ca. 200.000). Der Besuch der Koranschulen ging von 18 % auf 15 % der Kinder und Jugendlichen zurück. Von muslimischen Eltern beklagt wird die unzureichende und unprofessionell organisierte Kinder- und Jugendarbeit der Moscheevereine, insbesondere Mädchen würden in diesem Bereich vernachlässigt. Im Berichtzeitraum wurden etwa 34.000 Jugendliche, davon etwa 7000 Mädchen im Rahmen der organisierten Jugendarbeit der Moscheen betreut. Der Bericht weist darauf hin, dass nach wie vor die Bildung von muslimischen Wohlfahrtsverbänden wünschenswert wäre, die Aufgaben im Erziehungs- und Bildungsbereich sowie im diakonischen Bereich wahrnehmen könnten. Wichtig für die Glaubwürdigkeit und Integration islamischer Verbände sei, dass sie die Anbindung an ihre Herkunftsländer lockerten, dies in finanzieller wie auch politischer Hinsicht.

Ulrich Dehn