Hansjörg Hemminger

Intelligentes Design und der Kulturkampf in den USA

Intelligentes Design (ID): Michael Behe und die Evolutionstheorie

Mit dem Buch eines Juraprofessors an der Universität Berkley begann eine neue Runde der Debatte um Schöpfung und Evolution in den USA. Philip E. Johnson schrieb „Darwin on Trial“ im Jahr 1991.1 Es handelt sich nicht um ein wissenschaftliches Werk, sondern um eine Polemik, die auf die Rechtfertigung des amerikanischen Kreationismus (creation science) als tolerante, gläubige Sicht der Natur zielt. Die Evolutionstheorie, von Johnson oft einfach als Darwinismus bezeichnet, wird dagegen als Form des Materialismus und damit der Religionskritik dargestellt. Als Naturwissenschaft sei sie, so das Argument, nicht schlüssig. Im Jahr 1996 publizierte der Biochemiker Michael Behe das Buch: Darwins Black Box: The Biochemical Challenge to Evolution2. Darin spitzt er den Angriff auf die Evolutionstheorie auf ein einziges Argument zu, nämlich darauf, dass „intelligent design“, also eine intelligente, zielgerichtete Planung, für die Entstehung der Merkmale der Lebewesen nötig sei. Als Biochemiker wählt er dabei Beispiele aus der Molekularbiologie. Deren Strukturen seien „unreduzierbar komplex“, das heißt sie könnten nicht allmählich durch Mutation und Selektion entstanden sein:

„Mit ‚unreduzierbar komplex‘ meine ich ein System, das aus mehreren passenden, zusammen gehörigen Teilen besteht, die alle zu der Grundfunktion des Systems beitragen. Ein Teil zu entfernen bedeutet, das System funktionsunfähig zu machen. Ein unreduzierbar komplexes System kann nicht direkt (...) dadurch erzeugt werden, dass man am Vorgängersystem geringe, aufeinander folgende Veränderungen vornimmt, weil jedes Vorgängersystem zu einem unreduzierbar komplexen System, dem ein Teil fehlt, per Definition nicht funktioniert. Ein unreduzierbar komplexes biologisches System, wenn es so etwas gibt, wäre eine starke Herausforderung für die Darwinsche Evolution.“3

Logisch hat das Argument die Form einer „reductio ad absurdum“. Es wird nicht das Wirken einer intelligenten Planung demonstriert oder auch nur plausibel gemacht. Es wird vielmehr behauptet, dass der Versuch, die Entstehung der Lebewesen durch den Mechanismus von Mutation und Selektion zu erklären, zu einem unwahrscheinlichen Ergebnis führe. Behe bestreitet nicht, dass die Logik der Selektionstheorie korrekt ist und als Erklärung für die Evolution in Frage kommt, auch für die Steigerung von Komplexität in ihrem Verlauf. Er behauptet jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung unreduzierbar komplexer „molekularer Maschinen“ so gering sei, dass sie als unmöglich gelten müsse. Ein Beispiel Behes ist die Flagelle, ein Organ, mit dessen Hilfe sich manche Bakterien in Flüssigkeit aktiv bewegen können. Die Bewegung wird von einer „molekularen Maschine“ ausgeführt, die aus rund 40 Proteinen besteht. Keines dieser Proteine kann wegfallen, die „Maschine“ funktioniert erst, wenn alle an ihrem Ort sind. Aber gelingt damit die „reductio ad absurdum“? Die moderne synthetische Theorie der Evolution4 geht nicht von einem Zusammenbau eines Organs wie an einem Fließband aus, sondern von einer stufenweisen Entfaltung funktionaler Strukturen, einschließlich von Funktionswechseln. Schließlich verläuft die Ontogenese nicht anders. Ein Mensch entsteht auch nicht, indem man seine Organe eines nach dem anderen anbaut. Sie wachsen und entfalten sich aus Vorstufen, und der Mensch ist vom Embryo angefangen in jedem Stadium lebens- und funktionsfähig. Anders gesagt: Kein biologisches System ist „unreduzierbar komplex“ im Sinn der Definition Michael Behes. Diese Definition lässt sich nur auf Systeme anwenden, die von vornherein intelligent geplant und konstruiert sind, auf Apparate, nicht auf Organismen. Auf viele Einzelfragen gibt es längst fachliche Antworten, die zum Grundstoff der Evolutionsbiologie gehören. Im Fall der Bakterienflagelle konnte man zeigen, dass Vorstufen denkbar und sogar praktisch bekannt sind, die jeweils funktionieren. Die Fachleute werfen der ID-Bewegung daher mit einem gewissen Recht vor, dass sie die Öffentlichkeit zum Narren hält.

Kulturkampf im Klassenzimmer

Die Bestseller von Philip E. Johnson und Michael Behe werden in den USA von einer Flut ähnlicher Bücher und Internet-Texte unterstützt, die in Europa nicht bekannt sind. Ein weiteres Bestseller-Beispiel sei erwähnt, weil es die enge Verbindung von Evolutionskritik und konservativer Gesinnung in den USA belegt: Jonathan Wells publizierte „Icons of Evolution: Science or Myth? Why Much of What We Teach about Evolution is Wrong“5 in einem Verlag, der vor allem konservative politische Schriften verlegt. Evolutionskritik ist Teil der konservativen Agenda in den USA, so wenig das in Europa nachvollziehbar erscheint. Konsequenterweise dient „intelligent design“ derzeit als Grund – man könnte auch sagen als Vorwand –, naturwissenschaftliche Inhalte aus den öffentlichen Schulen zu entfernen. Säkular orientierte Eltern wehren sich jedoch dagegen, dass ihren Kindern in staatlichen Schulen „intelligent design“ gelehrt wird. Sie bringen vor, es handle sich um eine religiöse Vorstellung, die nach dem verfassungsrechtlich bindenden Laizismus in den USA eine Behandlung im staatlichen Unterricht ausschließen würde. Die Gegenseite behauptet dagegen, es handle sich um ein Argument aus Wissenschaft und Vernunft. Derzeit sieht es so aus, als würden die Gerichte dieser Sichtweise nicht folgen, aber der Streit ist noch nicht ausgestanden. Präsident George W. Bush schaltete sich zugunsten des intelligenten Designs in die Debatte ein, und der Wiener Kardinal Schönborn schlug sich mit einem Artikel in der New York Times auf dieselbe Seite.6 Das macht ihn nicht zum Kreationisten, aber ob der Kardinal bedachte, wie seine neoscholastische Evolutionskritik in den USA wirken würde, darf bezweifelt werden. Denn der dortige Streit um das intelligente Design ist nur vor dem Hintergrund der kulturellen Kluft verstehbar, die liberale und konservative, säkulare und „wiedergeborene“ Bürger voneinander trennt. In Kansas, dem am stärksten fundamentalistisch geprägten Staat, enthalten die Schulbücher nichts über das Alter der Erde, wie es die Kosmologie annimmt, nichts über die Altersbestimmung von Gesteinen, Fossilien und vorgeschichtlichen Menschenspuren, nichts über vormenschliche Fossilfunde, natürlich auch nicht die biologische Evolutionstheorie.

Allerdings ist die Verbindung von Behes Argumentation – selbst wenn sie tragfähig wäre – zu seinem protestantisch-fundamentalistischen Weltbild dünn. Denn das Argument ist nicht von vornherein ein religiöses oder metaphysisches. Nur dann, wenn eine metaphysische Verortung der planenden Intelligenz vorgenommen wird, nähert man sich der Religion. Aber es muss keineswegs die christliche sein. Auch Vertreter des Islam sprechen sich in den USA zum Teil für „intelligent design“ aus. Von Seiten der Esoterik nimmt man einen Stufenbau der Welt an, wobei höhere astrale, oder feinstoffliche, Ebenen die Bauanleitung für die materielle, grobstoffliche Ebene enthalten. Faktisch war und ist ein teleologisches Naturbild mit vielen Weltanschauungen verbunden. Das heißt, selbst wenn die Vorstellung vom intelligenten Design wirklich die bessere naturwissenschaftliche Theorie wäre, wäre lediglich die Unvollständigkeit der bisherigen Naturwissenschaft bewiesen, also die Notwendigkeit eines erweiterten Naturverständnisses. Kein religiöser oder weltanschaulicher Inhalt, schon gar nicht das apostolische Glaubensbekenntnis oder gar die „fundamentals“ der US-Konservativen, wäre damit plausibler geworden.

Allerdings verändert sich dadurch die Argumentation der Evolutionsgegner. Der Kreationismus zielt mindestens dem Anspruch nach darauf, alternative wissenschaftliche Erklärungen für die Geschichte der Erde und des Lebens und für die Vielfalt der Arten zu bieten. Faktisch wird zwar überwiegend mit den angeblichen Erklärungsproblemen der Wissenschaft argumentiert, weniger mit prüfbaren Alternativen. Nun rückt eine dieser angeblichen Schwächen, die schon immer angeprangert wurde, ins Zentrum der Debatte, nämlich die behauptete Unzulänglichkeit von Mutation und Selektion als „Motor“ der Evolution. Die Naturgeschichte selbst wird nicht tangiert. Die langen Zeiträume der Erdgeschichte spielen ebenfalls keine Rolle, auch mit den Fossilbefunden liegt das Argument nicht im Konflikt. Genau genommen bleiben sämtliche beschreibenden Evolutionsvorstellungen unberührt, von der Kosmologie über die Geologie und die Biochemie der ersten Lebensformen, bis hin zur Paläontologie. Ein Problem, das der Kreationismus mit der modernen Biologie hat, bleibt deshalb ungelöst: Falls die Evolutionstheorien wenigstens als Beschreibungen recht haben, ist der Tod als ein Instrument Gottes anzusehen, mit dem der Schöpfer seine Schöpfung – auch uns Menschen – hervorbrachte. Denn ohne den Zyklus von Geburt und Tod ist eine Evolution nicht vorstellbar, ob mit oder ohne Planung. Ebensowenig wird das für den Kreationismus zentrale Problem des Bibelverständnisses gelöst. Sämtliche Interpretationen der Schöpfungsgeschichte, von einer radikalen Verbalinspirationslehre bis zur Entmythologisierung, sind mit einem intelligenten Design verträglich. Für sich alleine genommen leistet dieses Argument also kaum etwas von dem, was der Kreationismus beweisen oder plausibel machen will. Es handelt sich um ein Türöffner-Argument, dessen Funktion in der Bezweiflung der geltenden Naturwissenschaft besteht.

Gott aus der Natur beweisen?

Wenn man die Idee eines intelligenten Designs unabhängig vom amerikanischen Kreationismus betrachtet, erweist sie sich als alte Bekannte. Sie knüpft bei einer Tradition teleologischen Denkens an, die bis zu Aristoteles und den Stoikern zurückreicht. Aristoteles ging selbstverständlich davon aus, dass Naturvorgängen ein Zweck zukommt, und dass sie auf ein Ziel hin angelegt sind. Ebenso ging das christliche Weltbild unter Berufung auf Aristoteles über viele Jahrhunderte davon aus, dass sich in der Zweckhaftigkeit und Zielgerichtetheit des Naturgeschehens die Schöpfungsvernunft Gottes erkennen lässt. Noch im 18. und 19. Jahrhundert spielten Gottesbeweise aus der Natur eine große Rolle im Denken der – damals bereits aufgeklärten – Gebildeten. Der englische Theologe William Paley schuf das wirkmächtige Bild von Gott als dem großen Uhrmacher. Seine Naturtheologie war der Stoff, den Charles Darwin als Student zu lernen hatte. Michael Behes Anliegen, die Spuren Gottes im Weltgeschehen mittels einer naturgeschichtlichen Theorie zu verteidigen, ist also alles andere als einmalig. Für ihn und viele andere Christen geraten die Geschichte des Lebens, wie die moderne Biologie sie erzählt, und die Geschichte des Lebens, wie die Bibel sie erzählt, in einen Widerspruch, den er auf traditionelle Weise zu lösen sucht. Dass er es als Biochemiker nicht besser weiß, ist verständlich. Dass ein hervorragender Theologe wie Schönborn es auch nicht besser weiß, verwundert schon eher.

Allerdings befand sich der christliche Glaube in der Neuzeit – nicht erst seit Charles Darwin – gegenüber denjenigen in der Defensive, die Fortschritte der Naturwissenschaft zur Religionskritik missbrauchten. Die philosophischen Argumente der Virchows und Haeckels waren im 19. Jahrhundert um keinen Deut vernünftiger als es die kreationistischen Argumente heute sind. Die Religionskritik von Richard Dawkins oder Edward O. Wilson gehört auch heute noch in eine Schublade mit der Aufschrift „geringe Qualität“. Was sich in den USA abspielt, ist der Versuch, unter den dortigen kulturellen Umständen mit dem christlichen Glauben gegenüber der oft unfairen Dauerkritik aus der Defensive in die Offensive zu wechseln. In Europa herrscht ein anderes Klima. Also könnte man schließen, dass der Kulturkampf im Mittelwesten uns wenig angeht. Nachdem die Kirchen mit Jahrhunderten (scheinbar) wissenschaftlich begründeter Religionskritik zu tun hatten, schlägt das Pendel eben auch einmal zurück. Aber so einfach ist es nicht, denn die christliche Offensive in den USA, und in kleinem Rahmen bei uns, wird mit vorgestrigen, und deshalb untauglichen, Mitteln geführt. Die Naturwissenschaft ist nicht nur ein Gegner, sondern ein Kind des christlichen Glaubens. Die heutige Aufgabe für die Kirche und für die Christen besteht nicht darin, die wissenschaftliche Rationalität zu schwächen, sondern sie wieder für den christlichen Glauben zu beanspruchen und sie auf ihre ursprüngliche Grundlage zu stellen. In Wirklichkeit ist der scheinbare Widerspruch zwischen Bibel und Biologie nicht unlösbar, er ist noch nicht einmal bedrohlich, weder für die Wissenschaft noch für den Glauben.

Wenn wir Gott als den Schöpfer bekennen, und wenn wir die moderne Biologie als solide menschliche Naturerkenntnis in den Grenzen menschlichen Wissens akzeptieren, bedeutet das, die Evolution als Ausdruck von Gottes Schöpferwillen zu verstehen. Außer für den Bibelfundamentalismus ist das ohne weiteres vorstellbar, mit Ausnahme der Theorie von Mutation und Selektion, die eine teleologische Erklärung der Evolution überflüssig macht, die dadurch scheinbar den Zufall an die Stelle des Handelns Gottes setzt. Das Problem – auch das Kardinal Schönborns – liegt dabei allerdings in einer Verwechslung von Kategorien. Die Aussage „Der Mensch entstand durch Zufall“ und die Aussage „Der Mensch entstand nach Gottes Willen“ sind keine konkurrierenden Sätze, sofern sich die erste auf die natürliche Selektion bezieht. Die Alternative „Zufall oder Schöpfung“, die vom Kreationismus polemisch genutzt wird, ist keine Alternative. Das zeigt sich, wenn man sie auf ähnliche, uns vertraute, Vorgänge überträgt: „Der schwer verletzte Autofahrer wurde gerettet, weil zufällig ein ausgebildeter Sanitäter zum Unfallort kam. Hätte der Verletzte auf den Notarztwagen warten müssen, wäre er gestorben.“ Am nächsten Sonntag wird im Rahmen des Gottesdienstes ein Dankgebet gesprochen, dass Gott den Mann vor dem Tod bewahrt hat. Ist das christliche Heuchelei? War es Zufall oder war es Gottes Wille, dass der Mann gerettet wurde? Dass es sich um eine Scheinalternative handelt, wird unmittelbar deutlich. Aus menschlicher Sicht war das rechtzeitige Erscheinen des Sanitäters Zufall, weil es von niemandem geplant wurde und ohne Voraussicht stattfand. Aber was hat das mit dem Handeln Gottes zu tun? Es gehört nicht viel theologische Einsicht zu dem Schluss, dass Gottes Voraussicht weiter reicht als unsere. Ebenso sind aus naturwissenschaftlicher Sicht zufällige, weil nicht weiter erklärbare, Mutationen kein Grund dafür, anzunehmen, dass diese Mutationen nicht Gottes Willen dienen. Genau genommen müssen sie Gottes Willen dienen, wenn wir vom biblischen Schöpfungsglaubens her argumentieren. Der Vorgang ist ein Problem für unsere Vorstellungskraft, aber nicht für unseren Glauben.

Der Tod und die Schöpfung Gottes

Das einzige gewichtige christliche Argument gegen die Evolutionstheorie ist deshalb eines, das in das unlösbare Geheimnis des Handelns Gottes an der Welt führt. Es handelt sich, genau genommen, um eine Variante der Frage nach der Theodizee. Das Argument lautet, dass die Evolutionstheorie den Tod zur Bedingung des Lebens macht. Der Tod wird zum Instrument des Schöpfungshandelns Gottes, und damit rückt der liebende Gott in eine unbegreifliche Ferne.

„Die Welt ist außen schön, weiß, grün und rot, / Innen schwarzer Farbe, finster wie der Tod“, klagt Walther von der Vogelweide angesichts der Vergänglichkeit des Lebens. Ist es denkbar, dass Gott selbst die Welt so eingerichtet hat? Ist es denkbar, dass der Tod, nach biblischem Zeugnis der letzte Feind Gottes, gleichzeitig den Willen Gottes tun muss? Es ist denkbar, allerdings nur, wenn man sich an die Grenzen menschlichen Denkens wagt. Man kann verstehen, dass viele Christen diesen Grenzgedanken theologisch entschärfen wollen, indem sie eine ursprüngliche, gute Schöpfung entwerfen, in der es keinen Raum für den Tod gab. Schließlich gehört die Idee vom Goldenen Zeitalter am Anfang der Welt zum Bestand menschlicher Ursprungsmythen und hat ihre eigene Plausibilität. Die Verantwortung für die Schwärze der Vergänglichkeit wird allerdings dadurch dem Menschen zugeschoben. Der Tod wird zu einer Notmaßnahme Gottes, die ausgeblieben wäre, hätte der Mensch sich nicht gegen Gottes Willen gestellt. Der Gott, der vom Menschen zum Handeln gezwungen wird, ist aber ein nicht mehr ganz allmächtiger Gott. Es ist besser und führt weiter, das Rätsel des Todes im Weltgeschehen nicht logisch glatt lösen zu wollen, sondern es als Geheimnis stehen zu lassen.

Die Probleme lassen sich geistig bewältigen, die naturwissenschaftliche Evolutionstheorien dem christlichen Glauben bieten, selbst das Problem des Todes in der Schöpfung. Aber eine theologische Expertenaussage „Problem gelöst“ genügt in der Praxis nicht. Der Schöpfungsglaube muss als Mittel, die modernen Erkenntnisse der Biologie zu deuten, in unseren Kirchen und Gemeinden – und darüber hinaus – anschaulich gemacht werden. Wenn wir keine Bilder und Geschichten anzubieten haben, die von der Geschichte des Lebens so sprechen, dass sie als Schöpfung erkennbar wird, wird sich auch bei uns der Kreationismus zur Verteidigung des Glaubens aufmachen, und sich dabei seiner untauglichen Mitteln bedienen.


Hansjörg Hemminger


Anmerkungen

1 Philip E. Johnson, Darwin on Trial, Downers Grove 1991.
2 Michael Behe, Darwins Black Box: The Biochemical Challenge to Evolution, New York 1996.
3 Ebd., 39.
4 „Synthetisch“ nennt man die Theorie, weil sie moderne Genetik und Darwinismus verbindet.
5 Jonathan Wells, Icons of Evolution: Science or Myth? – Why Much of What We Teach about Evolution is Wrong, Washington D.C. 2000.
6 Christoph Schönborn, Finding Design in Nature, New York Times, 7.7.2005.