In eigener Sache

EZW-Beratertagung 2010: Ambivalente Wirkungen von Sekten

Vom 26. bis 28. Februar 2010 veranstaltet die EZW eine Fortbildung für die Beratungsarbeit bei Weltanschauungsfragen. Dieses Mal beschäftigen wir uns am Beispiel der Colonia Dignidad mit den Abhängigkeiten und dem Machtmissbrauch in einer Sekte. Auf schlimme Weise mischten sich dort Unterdrückung von Menschen, Kindesmissbrauch, Misshandlungen und Folter mit christlichem Gedankengut. Viele Menschen sind schwer geschädigt und traumatisiert worden und haben ums Überleben gekämpft. Und doch haben seltsamerweise manche in diesem System auch einen Halt gefunden. Kompetente Referenten werden uns helfen, besser zu verstehen, wie Menschen diesen Spagat zwischen Trauma und Halt, Albtraum und Lebensraum ausgehalten, verdrängt und verarbeitet haben: Prof. Dr. Susanne Bauer, Psychologin und Familientherapeutin, die heute den Master- und Diplomstudiengang Musiktherapie an der Universität der Künste in Berlin leitet, hat viele Jahre in Chile gelebt und gearbeitet und dabei auch zahlreiche Colonia-Dignidad-Aussteiger begleitet. Dr. Henning Freund ist Psychotherapeut und Kulturanthropologe und arbeitet in einem Forschungsprojekt zur Behandlung von Sektenopfern mit (vgl. MD 5/2008, 180-185). Enno Haaks war als Auslandspfarrer in Chile tätig und hat dort manche Sektenmitglieder seelsorgerlich begleitet.

Programm und Anmeldeformular sind der Internetseite der EZW ( www.ezw-berlin.de, Rubrik „Veranstaltungen“) zu entnehmen.


Michael Utsch