Neohinduismus

Auch die "Zukunftsstadt" Auroville von Flutkatastrophe betroffen

Auch das Stadtprojekt Auroville ist von der verheerenden Flutkatastrophe betroffen, die am 26. Dezember neben anderen südasiatischen Regionen die ostindische Küste heimgesucht hat.

Auroville wurde 1968 als eine Art „Zukunftsstadt“ von Mira Alfassa, der „Mutter“ genannten spirituellen Gefährtin des Philosophen, Politikers und Gurus Sri Aurobindo (1872-1950), gegründet. „Ziel des Projektes ist es, durch das gleichberechtigte Zusammenleben von Menschen aller Nationen ein urbanes Modell menschlicher Einheit und gelebter Völkerverständigung zu schaffen. (…) Diese innere Haltung der Aurovillianer führte bisher – in verschiedenen Entwicklungsgraden – zur Verwirklichung interkultureller, architektonischer, ökologischer, technologischer und sozialer Alternativen. Ihre Ausstrahlung geht über das unmittelbare Projektgebiet und die nähere Region weit hinaus und reicht heute auch in andere Teile Indiens und der Welt“, so der 1982 gegründete Förderverein AUROVILLE INTERNATIONAL (AVI) DEUTSCHLAND e.V.

Von den Bewohnern und Besuchern Aurovilles wurde zwar anscheinend niemand verletzt oder getötet, doch wurden die strandnahen Siedlungsteile der Stadt weitgehend zerstört. Zudem sahen sich die Bewohner Aurovilles mit zahlreichen Flüchtlingen aus benachbarten Dörfern konfrontiert, für die ein Auffanglager errichtet werden musste. Es wird geschätzt, dass in der näheren Umgebung rund 7000 Menschen obdachlos wurden. Die Freunde und Gönner Aurovilles wurden zu großzügigen Spenden aufgerufen.

Keine Schäden entstanden dagegen anscheinend am Ashram Sri Aurobindos im Zentrum der benachbarten Stadt Pondicherry.

Christian Ruch, Zürich