Ulrich Beuttler

150 Jahre Streit um Darwin

Die Diskussion um Kreationismus und Intelligent Design

Hans Schwarz zum 70. Geburtstag

 

Es gibt wieder Streit um die Evolution. Während in Wissenschaft und Öffentlichkeit Darwins 200. Geburtstag und das 150-jährige Jubiläum seiner Abstammungslehre gefeiert werden, formieren sich vermehrt die evolutionskritischen Bewegungen des Kreationismus und des Intelligent Design. Dass sie im Begriff sind, ihre gesellschaftliche Randstellung zu verlassen, zeigt sich signifikant daran, dass ihre Anliegen in die allgemeine Diskussion eingedrungen sind und ihre Argumente von öffentlichen Personen vertreten werden, die man gewiss nicht genuin dieser Richtung zurechnen kann. So haben sich katholische Kirchenführer zustimmend zu Evolutionskritik und Intelligent Design geäußert – der Wiener Kardinal Schönborn hat 2005 das Design-Argument unterstützt, was ihm bei einer Tagung in Castel Gandolfo 2006 das ausdrückliche Lob des Papstes eingebracht hat, der zuvor schon selbst zustimmend ein evolutionskritisches Lehrbuch zitiert hatte.1 Der Augsburger Bischof Mixa hat es 2007 als totalitär bezeichnet, wenn im Biologieunterricht nur die Darwin’sche Evolutionslehre unterrichtet würde. Auch die damalige hessische Kultusministerin Karin Wolff hatte 2006 den Vorschlag gemacht, im Biologieunterricht auch die Schöpfungslehre zu behandeln, was scharfen Widerspruch von Evolutionsbiologen und eine erhitzte Diskussion in den Feuilletons zur Folge hatte.

Signifikant für die Diskussion ist auch, dass sich nun gerade Evolutionisten, die sich selbst als Naturalisten verstehen und sich etwa in der Arbeitsgemeinschaft Evolutionsbiologie engagieren, zur Stellungnahme herausgefordert fühlen, antikreationistische Bücher verfassen und ihrerseits das Intelligent-Design-Argument öffentlich zu widerlegen suchen.2 Es scheint sich um ein Aufleben eines erledigt geglaubten Kulturkampfes zu handeln: Die Diskussion um Kreationismus und Intelligent Design betrifft nicht den innerwissenschaftlichen Diskurs um Einzelargumente und Vollständigkeit der Evolutionstheorie, sondern die weltanschauliche Geltung und Stellung der Evolutionslehre in Öffentlichkeit und Unterricht.3

Genauso ist es seit 150 Jahren. Der Streit um die Evolution ist ein Streit um Weltanschauungen. Er ist ein kulturgeschichtliches, kein innerwissenschaftliches Problem. Die Argumente betreffen in Widerspruch wie Gegenwiderspruch nicht Details der Evolutionslehre, sondern das Ganze und das Prinzip. Eine Einordnung und Bewertung der anti-evolutiven Bewegungen ist deshalb nur kulturgeschichtlich und wissenschaftstheoretisch möglich. Ich möchte zum 150-jährigen Streit um Darwin eine zweifache Aufarbeitung versuchen. Mein Zugang ist einerseits kulturgeschichtlich: Was sind die Bedingungen, unter denen die Evolutionslehre entstehen konnte, und warum wurde sie so rezipiert, wie sie rezipiert wurde? Unter welchen kulturellen und geistigen Bedingungen ist der kreationistische Widerstand gegen die Evolution erklärbar und verstehbar? Mein Zugang ist andererseits wissenschaftstheoretisch: Was sind die prinzipiellen Einwände von Seiten des Kreationismus / Intelligent Design gegen die Evolution, und wie sind sie wissenschaftstheoretisch und theologisch einzuordnen? Welchen Erklärungswert beanspruchen sie, und wie sind sie einerseits entsprechend ihrem Selbstanspruch und andererseits vom Standpunkt theologischer Schöpfungslehre her zu bewerten?

Zur Entstehung und Rezeption der Darwin’schen Abstammungslehre

Für die Mehrheit der Naturforscher des 19. Jahrhunderts war die Unwandelbarkeit oder Konstanz der Arten eine feststehende Tatsache. Sie wurde sowohl von der Erfahrung als auch von den Zeugnissen der religiösen Tradition gestützt. Sie entsprach der Empirie ebenso wie der Heiligen Schrift und dem Schöpfungsglauben.

Aus Hühnereiern schlüpfen Küken, die sich zu ausgewachsenen Hühnern entwickeln, die Eier legen, aus denen wieder Küken derselben Art schlüpfen, die ihren Eltern in den Formen, sozusagen „aufs Ei“ gleichen. Bei allen bekannten Tier- und Pflanzenarten gleichen die Nachkommen bzw. die sich aus den Samen entwickelnden Pflanzen der Elterngeneration. Es bestand kein Grund zum Zweifel an der Konstanz der Arten. Die durchgängig bestätigte Welterfahrung hatte schon Aristoteles zum biogenetischen Grundsatz verdichtet: omne vivum ex vivo, alles Lebendige kommt aus Leben. Aus einem Huhn wird immer ein Huhn geboren, aus einem Hund ein Hund, aus einem Menschen immer ein Mensch.

Als Ursprungstheorie der Arten war daher entweder die Annahme ihrer schon seit jeher bestehenden Existenz (Aristoteles) oder die im Alten Testament bezeugte individuelle Erschaffung „jedes nach seiner Art“ vor endlicher Zeit die plausible Erklärung, und zwar die naturwissenschaftlich plausible Erklärung. Aus diesem Grund stand die von Charles Darwin und Alfred Wallace seit 1858 formulierte Abstammungslehre oder Deszendenztheorie im Widerspruch zur allgemeinen Erfahrung, was den Widerspruch in der Öffentlichkeit erklärt. Sie stand aber durchaus im Einklang mit wissenschaftlichen Vorstudien. Im 18. Jahrhundert hatte man die Klassifikationsordnungen der lebenden Arten immer mehr ausdifferenziert und verfeinert und immer kleinere Differenzen zwischen den Unterarten markiert, so dass man die scala naturae als kontinuierliche „Kette des Universums“ behaupten konnte (Carl v. Linné, Charles Bonnet, Charles Buffon, Johann Gottfried Herder).4

Auf die Vorstellung der Naturordnung als 1. hierarchisches, 2. ununterbrochenes Kontinuum mit 3. der Tendenz zur Höherentwicklung und Vervollkommnung konnte Jean de Lamarck die erste Evolutionslehre aufbauen. Er postulierte, dass sich aus durch Urzeugung auf der jungen Erde entstandenen primitiven Organismen durch Transformationen über sehr lange Zeit die heute lebenden Pflanzen und Tiere entwickelt hätten, und zwar durch Anpassung der Organe aufgrund des Gebrauchs.5 Die Langhalsgiraffen z. B. sollten sich aus Kurzhalsgiraffen durch immer stärkere Streckung der Hälse über viele Generationen entwickelt haben.

Neu und revolutionär an Darwins Deszendenztheorie6 war, dass er für die Vielzahl von einander ähnlichen, aber nicht gekreuzten Finkenarten auf den Galápagos-Inseln einen Mechanismus der Entwicklung angeben konnte: 1. Die Arten sind wandelbar, sie haben sich in Jahrmillionen aus Urformen entwickelt und wurden nicht gleichzeitig durch übernatürliche Schöpfungsakte erschaffen. Die Entwicklung aller Lebewesen in langer Zeit geschah 2. aus gemeinsamen Urformen (Prinzip der gemeinsamen Abstammung), 3. durch graduelle Variation (Gradualismus, später: Mutation) innerhalb von Populationen, durch die in großen Zeiträumen neue Gattungen, Familien und Ordnungen aus Vorformen entstehen: die Arten (spezies). 4. Die Überpopulation und Vervielfachung der Arten (Zunahme der Biodiversität) wird 5. durch Konkurrenz und natürliche Selektion geregelt, d. h. durch Variation mit Auslese der am besten angepassten Arten.

Darwins Theorie blieb zunächst ohne große Resonanz, sie wurde erst ab 1870 langsam wissenschaftlich akzeptiert. Dafür war Ernst Haeckel der eigentliche Wegbereiter, der sowohl für die wissenschaftliche Akzeptanz als auch für die Popularisierung der Evolutionslehre sorgte. Beides gelang mit dem ebenso einfachen wie schlagenden Postulat des biogenetischen Grundgesetzes, das Haeckels empirisches Hauptargument für Darwins Entwicklungslehre darstellte: „Die Ontogenesis ist eine kurze und schnelle Rekapitulation der Phylogenesis“7, d. h. die Embryonalentwicklung wiederholt die Stammesentwicklung. Die anthropogenetische Konsequenz zog Thomas Huxley schon vor Darwin, der diese erst 1871 ausarbeitete: „Was uns Menschen selbst betrifft, so hätten wir also konsequenterweise, als die höchstorganisierten Wirbeltiere, unsere uralten gemeinsamen Vorfahren in affenartigen Säugetieren zu suchen.“8 Erst jetzt regte sich Widerstand, da die Abstammungslehre des Menschen vulgärdarwinistisch zur „Affenabstammung“ verkürzt werden konnte. Populärdarwinismus und besonders die „Affenabstammung“ erregten vielfache öffentliche Ablehnung. Der Widerstand richtete sich v. a. gegen die naturalistische Erklärung der Lebensentstehung, besonders des Menschen. Die Abstammung des Menschen von affenartigen Vorformen wurde als Kränkung empfunden. Sigmund Freud etwa nannte sie nach der „kopernikanischen“ nun die „darwinsche“ Kränkung.

Widerstand regte sich in anderen, sozialpolitisch eingestellten Kreisen auch dagegen, dass die Evolutionslehre sozialdarwinistisch interpretiert werden konnte. Herbert Spencer sprach vom sozialen „struggle of life“ und deutete das „survival of the fittest“ als Überleben des Erfolgreicheren und Besseren. Dieses konnte auch ökonomisch verzweckt oder rassenideologisch politisiert werden, so dass seit 1910 und besonders im Nationalsozialismus Eugenik und Euthanasie darwinistisch begründet wurden.

Fundamentalistischer Widerstand gegen die Evolutionslehre

Die kirchliche und theologische Ablehnung von Darwins Abstammungslehre hatte verschiedene Ebenen. Angesehene Theologen wie Charles Hodge, der 1871 drei Bücher gegen Darwin schrieb, in denen er diesen des Atheismus bezichtigte und seine Lehre als wissenschaftlich unhaltbar deklarierte, waren eher die Ausnahme. Unter dem einfachen, bibelgläubigen Volk, besonders in den amerikanischen Südstaaten, wuchs hingegen der Widerstand gegen den Darwinismus: Die natürliche Selektion, die ziellos-zufällige Variation der Arten und die lange Zeitspanne der Entwicklung wurden abgelehnt zugunsten des Glaubens an einen gütigen und weisen Gott, der eine sehr gute Welt geschaffen habe, in der kein Kampf ums Dasein und keine zufällige Entstehung stattgefunden habe. An der Konstanz der Arten und v. a. an der originalen Erschaffung des Menschen mit einzigartiger Stellung und Bedeutung wurde festgehalten.

Von 1900 bis in die 1920er Jahre formierte sich der Antidarwinismus bis zur Gründung der „World’s Christian Fundamentals Association“ 1919, die die Evolutionslehre als Theorie und Hypothese bekämpfte, die nicht wissenschaftlich-empirisch bewiesen sei. Es wurde etwa das Fehlen der „missing links“ bemängelt und Kritik an der Altersbestimmung der Fossilien geäußert. Nach dem Ersten Weltkrieg begann in den USA eine landesweite Kampagne gegen den Unterricht der Evolutionslehre in den Schulen. In 20 Bundesstaaten wurden dafür Gesetzesentwürfe vorgelegt, und der Evolutionsunterricht wurde in Tennessee, Mississippi und Arkansas verboten. Die Hauptmotivation dafür waren weniger wissenschaftliche Sachargumente gegen die Evolutionstheorie als vielmehr funktionale religiöse Gründe: Die Behauptung der Evolution als Tatsache führe zu Vertrauensverlust gegenüber der Bibel und zum Unglauben unter Jugendlichen.

Das Anti-Evolutionsgesetz in Tennessee verbot zwar nicht, die Abstammung der tierischen Arten zu lehren, aber es verbot, die Abstammung des Menschen von niedriger Tierstufe zu lehren und seine göttliche Erschaffung zu leugnen. Gegen diese wissenschaftlich als willkürlich empfundene Beschränkung wandte sich die „American Civil Liberties Union“ (ACLU), eine humanistische Vereinigung für freies Denken, in deren Auftrag der Lehrer John T. Scopes in Tennessee eine Evolutionslehrstunde über Humanevolution hielt, woraufhin er dem Gesetz entsprechend verhaftet, angeklagt und zu 100 Dollar Geldstrafe verurteilt wurde.9 Die Anklage in diesem so genannten „Affenprozess“ (Monkey Trial, 1925) führten prominente Kreationisten, u. a. William J. Bryan, ehemaliger Außenminister und Präsidentschaftskandidat. Die Verteidiger der ACLU plädierten zwar selbst ebenfalls für schuldig im Sinne des Gesetzes, wollten aber den Kreationismus der Lächerlichkeit preisgeben und forderten von der Anklage wissenschaftliche Beweise für den Kreationismus und die naturwissenschaftliche Wahrheit der Bibel: Sie fragten z. B., wie das Sechstage-Werk angesichts einer kontinuierlichen Geologie empirisch belegt werden kann, wie sich die Menschheit aus einem Urelternpaar entwickelt haben soll, woher Kain seine Frau hatte, wie alle Tierarten in der Arche Platz finden konnten usw.

Diese Art provozierender Anfragen wurde allerdings in der Öffentlichkeit als eine Verunglimpfung von Bibel und christlicher Schöpfungsvorstellung aufgefasst. Die Folge war ein Zurückdrängen der Evolutionslehre in den Biologiebüchern und die Entwicklung hin zu einem gleichberechtigten bis alleinigen Unterrichten der Schöpfungslehre in den Südstaaten; es wurden aber keine neuen Gesetze gegen die Evolutionstheorie erlassen.

„Creation science“ ab den 1960er Jahren und die heutige Lage in den USA

Neue Aktivitäten entfachten die Kreationisten, als in den 1960er Jahren die Evolutionslehre wieder vermehrt in die Biologiebücher und den Unterricht eindrang. Sie reagierten darauf durch eigene wissenschaftliche Schöpfungsforschung: 1963 kam es zur Gründung der „Creation Research Society“ (CRS). Deren Hauptvertreter Henry M. Morris und John C. Whitcomb veröffentlichten eine breit angelegte alternative Geologie. Da aber die Rechtssprechung die Trennung von Religion und Staat betonte und religiöse Themen im Biologieunterricht untersagte (1968 erklärte der Supreme Court das Anti-Evolutionsgesetz von Arkansas von 1928 für verfassungswidrig), blieb den Kreationisten nur der Ausweg, die Schöpfungslehre als Wissenschaft (creation science) zu behaupten und als naturwissenschaftlich-biologischen Unterricht einzufordern.

Seit den 1960er und 1970er Jahren ist also eine Änderung der Taktik der Kreationisten zu verzeichnen. Wurde zuvor nur in negativer Weise gegen die Evolution Stellung bezogen und diese durch Aufzeigen von Lücken als bloße Theorie diskreditiert, so wird jetzt alternativ dazu eigene Schöpfungswissenschaft betrieben. Dadurch wurde erreicht, dass die Schöpfung in der Gestalt des „scientific creationism“ besonders in den Südstaaten als mit der Evolutionstheorie konkurrierende und gleichwertige Wissenschaft Akzeptanz gewann.

1980 erreichten die Kreationisten in Arkansas, Louisiana und Mississippi, dass ein Gesetz zur ausgewogenen Behandlung von Evolution und Schöpfungslehre an öffentlichen Schulen durchgebracht wurde. In Arkansas wurde sogar vorgeschrieben, dass der Schöpfungslehre die gleiche Unterrichtszeit eingeräumt werden muss wie der Evolutionslehre. Zur Schöpfungslehre gehört u. a.: 1. Die Schöpfung aus dem Nichts als naturwissenschaftlicher Weltanfang. 2. Mutation und Selektion sind keine zureichende Erklärung des Evolutionsmechanismus.

3. Veränderung ist nur innerhalb der Arten möglich (Mikro-, keine Makroevolution). 4. Es gibt keinen gemeinsamen Stammbaum von Mensch und Affe. 5. Die Geologie der Erde wurde durch eine globale Flut hervorgerufen.

Das Gesetz von Arkansas (Arkansas Act 590) wurde allerdings sogleich von der ACLU angefochten und 1982 vom obersten Gericht der USA wieder aufgehoben: Die Gleichberechtigung von Schöpfungslehre und Evolutionslehre spreche gegen die verfassungsmäßige Trennung von Staat und Religion, da es sich bei der „creation science“ nicht um Wissenschaft, sondern um Religion handle, und zwar deshalb, weil diese nicht revisionsfähig, sondern dogmatistisch sei und nicht von empirischen Fakten und Naturgesetzen abhänge, also nicht falsifizierbar sei. Die Evolutionslehre sei außerdem nicht per se antireligiös, da keine Aussage über einen Schöpfer gemacht werde, v. a. sei sie selbst keine Religion, sondern strenge, empirische Wissenschaft. Urteil und Argument wiederholte der Supreme Court 1987 und 1994, so dass heute der Kreationismus in den Schulen der USA nicht mehr verpflichtend gelehrt werden darf. Die rein religiöse Motivation der „creation science“ ist damit in der Öffentlichkeit klargestellt. 2005 beschloss allerdings die oberste Schulbehörde von Kansas, ab 2007 neben der Evolution die angeblich plausiblere Erklärung der Entstehung des genetischen Codes als Folge „intelligenten Designs“ eines Schöpfers zu lehren, ein Vorstoß, der auch von Präsident Bush unterstützt wurde.

Der Kreationismus ist in der amerikanischen Bevölkerung weit verbreitet, wenn auch mit abnehmender Tendenz. Gallup-Umfragen von 1993 und 2005 ergaben, dass fast die Hälfte aller Amerikaner (47% bzw. 42%) an die Erschaffung des Menschen vor nicht allzu langer Zeit glaubt, während nur ein Viertel von einer natürlichen Evolution über einen Zeitraum von Millionen von Jahren überzeugt ist (18% bzw. 26%). Ein weiteres gutes Viertel hält zwar die Evolution für die wissenschaftliche Erklärung der Lebensentstehung, glaubt aber an die göttliche Lenkung der Evolution (35% bzw. 22%). Der Kreationismus hat übrigens signifikant höhere Zustimmung bei Menschen ohne Studium und bei Menschen über 65 Jahren.

Zur Lage in Deutschland: Schöpfungsforschung und Grundtypenkonzept

In Deutschland hat der Kreationismus weniger Anhänger, aber laut einer Allensbach-Umfrage von 2002 glauben immerhin 16% der Bevölkerung an die Erschaffung durch Gott in sieben Tagen (18% West, 9% Ost), 21% glauben an die Erschaffung durch Gott in Jahrmillionen, 20% an Evolution, gesteuert durch eine höhere universelle Kraft.

Schöpfungsforschung wird in Deutschland seit Ende der 1970er Jahre betrieben, besonders durch die „Studiengemeinschaft Wort und Wissen“, die der evangelikalen Bewegung nahe steht und durch zahlreiche evangelische Freikirchen (Freie evangelische Gemeinden, Baptisten) und freie theologische Hochschulen (FTA Gießen, STH Basel) unterstützt wird. Diese versuchen mit großem Aufwand, eine wissenschaftliche Alternativtheorie zur Evolutionslehre zu entwickeln und sie in Gemeinden und unter Schülern durch Broschüren, Vorträge und Seminare zu verbreiten. Bekannt ist das mehrfach aufgelegte und bearbeitete alternative Schulbuch von Reinhard Junker und Siegfried Scherer (Evolution – ein kritisches Lehrbuch, 1986ff), das aber nicht in staatlichen Schulen zugelassen ist.

In der Sache handelt es sich bei der (angeblichen) wissenschaftlichen Alternativtheorie um das „Grundtypen-Konzept“: Bei der Entstehung und Geschichte der Lebewesen wird die sog. Mikro-Evolution innerhalb der Arten anerkannt, da sie heute empirisch beobachtbar ist, nicht jedoch die Makro-Evolution über die Arten hinweg. Die Arten werden in Grundtypen unterteilt, worunter nicht ineinander übergehende Einheiten gemeint sind, die unabhängig voneinander durch Gottes Schöpferwort (vor ca. 10000 Jahren) geschaffen wurden. Die Grundtypen haben ein (per Schöpfung einprogrammiertes) Variationspotential, sie können durch Mikroevolution innerhalb des Typs ihre Variabilität entfalten und ausschöpfen, so dass daraus in wenigen tausend Jahren die Diversifikation aus Grundtypen zu allen heute lebenden Arten möglich war. Der wissenschaftliche Fehler an diesem Konzept ist, dass die Unterscheidung zwischen Mikro- und Makroevolution empirisch nicht möglich ist, außerdem zahlreiche Übergangs- und Zwischenformen existieren wie der Archaeopteryx, die dann vom Grundtypenkonzept als eigene Typen interpretiert werden müssen.

Die Intelligent-Design-Bewegung

Seit den 1990er Jahren nimmt der Kreationismus, wieder ausgehend von den USA, eine neue Form an. Die Schöpfungsforschung wird mehr und mehr von der Intelligent-Design-Bewegung ergänzt. Diese entstand in denselben kreationistischen Kreisen, tritt jedoch mit neuer Zielsetzung auf. Man sucht nicht mehr eine wissenschaftlich-empirische Gegentheorie zur Evolution, sondern wissenschaftstheoretisch-logische Argumente für eine theistische Schöpfungsvorstellung.10 Das Intelligent-Design-Argument führt auf einen theistischen Gottesbegriff, es ist daher prinzipiell sowohl mit dem Grundtypen-Kreationismus als auch mit theistischer Evolution verträglich, da es keine Aussage darüber macht, wie die Lebensentwicklung stattgefunden hat (zu Strategie und Argumenten s. u.). Die Argumentation führt bezeichnenderweise nicht notwendig auf den christlichen Gott, sondern auf einen neutralen Designer. Von den Vertretern wird das Argument allerdings dezidiert antievolutionär eingesetzt, weshalb man von der „Keil-Strategie“ spricht.

Phillip Johnson vom „Center for Science and Culture“ (CSC) des Discovery Instituts, Seattle, kennzeichnete seine Motivation in einem Interview in „Christianity Today“ 1998 wie folgt: „Es geht darum, die Evolutionisten zu bekämpfen. Die grundlegende Strategie hinter der ID-Bewegung lautet ‚the wegde’ (der Keil). Es geht hierbei nicht nur um die Widerlegung der Evolutionstheorie, sondern um viel mehr: Der methodische Naturalismus und somit die Grundlage aller Wissenschaft soll durch einen christlichen Theismus ersetzt werden. Unsere Kultur soll erneuert werden, so dass der Mensch wieder als Ebenbild Gottes gesehen wird.“

Die Vertreter des Intelligent Design nehmen den alten Kulturkampf wieder auf. Ziel ist die Überwindung des Materialismus und seiner kulturellen Implikationen, insbesondere der Erniedrigung des Menschen zum geistlos-materiellen „Tier“ oder zu einer „Maschine“. Die Strategie ist rein negativ. Die Monopolstellung der evolutionären und naturalistischen Wissenschaften soll aufgesprengt werden, indem ein Keil in kleine Risse und Lücken der Evolutionstheorie getrieben wird, der die Theorie zum Brechen bringt. Es werden (wieder) Lücken in der Evolutionstheorie gesucht, um ihren Anspruch als Gesamterklärungskonzept zu widerlegen. Eine positive Gegentheorie wird von der Intelligent-Design-Bewegung nicht eigens entworfen, obwohl dies auch nicht ausgeschlossen wird.

Aufgrund ihrer Nähe zu logischem Denken wird die Keil-Strategie durch wissenschaftstheoretische Argumente untermauert: Die Evolutionslehre sei keine Wissenschaft, da sie (im Unterschied etwa zur empirischen Grundtypen- oder Fluttheorie) nicht falsifizierbar und nicht empirisch prüfbar sei. Es handle sich nicht um empirisch-experimentelle Naturwissenschaft, sondern um Geschichtswissenschaft. Die materialistisch-naturalistische Evolutionstheorie sei im Unterschied zur empirischen Schöpfungswissenschaft apriori und prinzipiell ideologisch, da sie übernatürliche Ursachen aus Prinzip ausschließe. Die Evolutionsmechanismen würden weiter innerhalb der Naturalisten kontrovers beurteilt, auch sei der Mechanismus noch völlig unzureichend bestimmt, Evolution daher nicht positiv begründet.

Das Hauptargument zur Stützung des „scientific creationism“ durch wissenschaftstheoretisch-logische Argumente ist der Beweis von Schöpfung aus der Unmöglichkeit des Gegenteils. Wenn man die negative Unterstellung, dass kein vollständiger Evolutionsmechanismus vorliegt, mit dem eigentlichen Intelligent-Design-Argument verknüpft, ergibt sich daraus – angeblich – die wissenschaftliche Überlegenheit des Kreationismus bzw. der theistischen Evolution. Denn unter der Voraussetzung der Existenz des „Designers“ Gott erkläre diese Annahme zureichend die Welt- und Lebensentstehung. Der Beweis des Schöpfers erfolgt beim Intelligent-Design-Argument aus einem Analogieschluss, verbunden damit, dass die evolutionäre Erklärung nicht zureichend sei. Die Argumentation hat drei Schritte: 1. Die Beobachtung: Feststellung der komplexen Zweckmäßigkeit, 2. das argumentum ad ignorantiam bzw. die reductio ad absurdum: Ausschluss aller möglichen Ursachen (Zufall, stufenweise Entstehung), 3. der Analogieschluss: zweckmäßiges Design setzt Designer voraus.

Die Komplexität in der Natur sei so hoch, dass es sich bei den lebendigen Organismen um eine „spezifizierte Komplexität“ (William Dembski) oder um „irreduzible Komplexität“ (Michael Behe) handle, die durch naturalistische Mechanismen nicht erklärbar sei. Die Komplexität sei irreduzibel, da der Ausfall einer Komponente die gesamte Struktur funktionsuntüchtig mache (Beispiel: Mausefalle), daher könnten Vorstufen nicht funktionsfähig gewesen sein, also sei eine stufenweise Entstehung durch einen natürlichen Evolutionsprozess nicht möglich. Die Komplexität des Endprodukts könne nur durch intelligente Planung und Herstellung erklärt werden, denn nichtintelligente Ursachen könnten keine Wirkungen erklären, für die intelligente Ursachen erforderlich sind.

Die drei Schritte des Intelligent-Design-Arguments werden jeweils durch weitere Teilargumente unterstützt: Der Ausschluss der möglichen Ursachen wird durch wahrscheinlichkeitstheoretische Überlegungen untermauert. Die Unwahrscheinlichkeit der zufälligen Entstehung von komplexen Strukturen aus Einzelteilen wird vorgerechnet und mit Analogien gestützt: Z. B. sei die Entstehung von Leben aus Atomen so wahrscheinlich, wie es unwahrscheinlich ist, dass ein Jumbo-Jet entsteht, wenn ein Tornado durch einen Schrotthaufen fegt, oder so wahrscheinlich, wie sich ein sinnvoller Text aus einem zufälligen Haufen Buchstaben ergibt. Das Argument setzt auf die Suggestivität der Beispiele und geht so oder ähnlich bereits auf die Stoiker zurück, wie überhaupt in bestimmter Hinsicht auf den stoischen oder auch physiko-theologisch genannten Analogieschluss zurückgegriffen wird:11

Die Komplexität der Strukturen und Baupläne mache den (übernatürlichen) Designer wahrscheinlich, denn: „Design must have a designer“ (William Paley, 1802). Es handelt sich hierbei um die Wiederaufnahme des physiko-theologischen Gottesbeweises, wenn auch die Befürworter des Intelligent Design diesen nicht aus Gründen der Ästhetik und des religiösen Affekts (Schönheit und Staunen über die Ordnung suggeriert den Ordner), sondern ausschließlich aufgrund von Argumenten der rational-technischen Vernunft, also nicht religiös, sondern wissenschaftlich-technisch für zwingend halten. Weiter wird die Feinabstimmung der Naturkonstanten und -prozesse aufeinander als Beweis für Design genommen.

Kritik und Zurückweisung der Argumente von Intelligent Design

Das Intelligent-Design-Argument wäre schlüssig, wenn alle seine drei Teile, die Feststellung, die Prämisse und der Schluss, zwingend wären. Das ist jedoch nicht der Fall. In der Evolutionstheorie werden keine vollen Komplexitätsketten behauptet. Nicht jede Vorstufe eines komplexen Organs muss eine Funktion in derselben Hinsicht wie das Organ haben, sondern es kann auch eine andere Funktion oder überhaupt nur Sinn im Zusammenhang der Entwicklung haben. Daher ist es nicht erforderlich, dass alle Einzelbausteine eines Organs für sich funktionsfähig wären. Die Vorstufen des Auges müssen nicht sehen können, sie können auch ganz andere Funktionen gehabt haben.

In der Evolutionstheorie wird kein Zufallssprung von null auf einen hochkomplexen Zustand behauptet, sondern immer nur die Entwicklung von Schritt zu Schritt, d. h. kleine Veränderungen. Der Zufall greift dabei – anders als in den Beispielen Schrotthaufen und Buchstabensalat – nicht beim gesamten Prozess ein, sondern nur bei den Mutationen, also bei kleinsten Variationen. Und selbst dafür wirkt nicht der reine Zufall, sondern ein Bündel von genetischen und anderen Faktoren, die in viele verschiedene Richtungen streben, so dass es sich eher um ein Austesten von Variationsmöglichkeiten handelt, bei denen eine Vielzahl von Ursachen wirksam ist, die nicht bis ins Letzte analysierbar sind. Ob sich die Variationen durchsetzen und dann weiterentwickeln, hängt wiederum nicht vom Zufall, sondern von der Selektion und anderen, also regulären und beschreibbaren Mechanismen ab. Die Naturgesetze steuern den Zufall, sie bilden die Regeln, in denen die Variationen möglich sind.

Der Analogieschluss des Designarguments ist rational nicht zwingend, wie bereits D. Hume und I. Kant aufgewiesen haben. Er führt höchstens zu einem Weltkonstrukteur, einem Weltbaumeister, der vom vorhandenen Material ausgeht, nicht zu einem Schöpfer.

Bewertung von Kreationismus und Intelligent Design

Bei aller Kritik ist positiv zu vermerken, dass sich der Kreationismus gegen einen agressiv naturalistischen oder offen atheistischen Evolutionismus zur Wehr setzt, d. h. gegen die Übersteigerung der Evolutionstheorie zur Weltanschauung, zur Totalerklärung von allem, was ist. Der religionskritische Impetus einiger Evolutionsbiologen – allen voran Richard Dawkins – überzieht, was die Evolutionslehre leisten kann. Positiv ist ebenfalls die antimaterialistische Einstellung des Kreationismus. Er wendet sich mit Recht dagegen, dass die Welt und die Dinge ganz ohne Sinn seien, dass sie nichts als Materie, bloß Kraft und Stoff darstellten, ganz ohne inneren Zielprozess, aus Zufall schlechthin entstanden.

Negativ ist allerdings anzumerken, dass die Evolutionstheorie von den Kreationisten überhaupt als materialistisch und naturalistisch angesehen wird, denn sie ist wie jede Naturwissenschaft agnostisch, d. h. neutral gegenüber dem Gottesglauben. Sie spricht zwar nicht für ihn, aber auch nicht gegen ihn. Die Kreationisten produzieren im Kampf gegen die Verweltanschaulichung der Evolutionstheorie (d. h. dagegen, dass Wissenschaft zum Glauben wird) eine Verweltanschaulichung des Glaubens. Sie versuchen, den Glauben als Wissen zu behaupten, überspringen also die Differenz von Glauben und Wissen. Das Vorhaben einer Schöpfungs-Wissenschaft ist ein Widerspruch in sich, der beides verliert: den Schöpfungsglauben und das naturwissenschaftliche Wissen.

Aus Angst vor der Mehrdeutigkeit der Evolutionstheorie in weltanschaulicher Hinsicht, davor, dass sie also mit oder ohne letzten Sinn, Ziel und Zweck, mit oder ohne Gott, naturalistisch oder theistisch interpretiert werden kann, wird Eindeutigkeit erzwungen. Es wird aus dem Schöpfungsglauben eine Absoluttheorie gemacht, die unwiderlegbar und unkorrigierbar sein soll. Der Kreationismus will die wissenschaftliche Vernunft taufen, zerstört sie aber dadurch. Er legt sich, wie am Grundtypenmodell sichtbar ist, aus Gründen der absoluten Geltung des biblischen Schöpfungsberichts auch in naturwissenschaftlicher Hinsicht ein Denkverbot auf und schneidet den Evolutionsverlauf künstlich ab. Der Kreationismus bricht den wissenschaftlichen Erklärungsprozess an einer Stelle dogmatistisch ab. Damit mutet er sich zu viel zu, mehr nämlich, als sein Anspruch vorgibt, eine alternative Naturwissenschaft zu sein. Er beansprucht für sich, was er den anderen Naturwissenschaften gerade nicht zugestehen mag: eine absolute Geltung in wissenschaftlicher Hinsicht zu haben. Der Kreationismus fordert damit von Wissenschaft eine absolute Geltung über den aktuellen Wissensstand hinaus, die sie niemals haben kann, weder die Evolutionslehre noch die (angebliche) Schöpfungs-Wissenschaft.

Mit der Verweltanschaulichung der Bibel werden das Gottesbild und der Gottesglaube in das Korsett des wissenschaftlichen, besonders des technischen Denkens gezwungen. Gott wird vom Intellligent Design nicht als Schöpfer im umfassenden Sinn, sondern als Techniker gesehen, als Nachrichteningenieur und architektonischer Kalkulator.

Dies ist ein rein neuzeitlich-deistisches Gottesbild, so dass der Kreationismus genau der Weltdeutung verhaftet bleibt, die er bekämpft, nämlich der naturalistischen, wissenschaftlich-technischen „Mach-Welt“, in der nichts geschieht, sondern alles gebaut wird. Aus Angst vor dem Gott in der Welt, vor dem evolutionärem Wirken Gottes, gar vor einem evolutionären Gottesbild wird Gott der Welt als ganz äußerlich, d. h. deistisch angesehen.

Die Radikaldifferenz von Gott und Welt führt nur auf den Macher und Konstrukteur. Sie vergisst, dass christlich-theologisch die Präsenz Gottes der Welt innerlich ist. Trinitarisch gesehen ist Gott der in Welt und Geschichte eingehende, sich einleibende und einwohnende Gott. Daher ereignet sich seine Schöpfertätigkeit von innen heraus, mit und an den Prozessen und Entwicklungen der Natur.


Ulrich Beuttler, Erlangen


Anmerkungen

1 Stephan Otto Horn / Siegfried Wiedenhofer (Hg.), Schöpfung und Evolution. Eine Tagung mit Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo, Augsburg 2007, 89.149.

2 Ulrich Kutschera, Streitpunkt Evolution. Darwinismus und Intelligentes Design, Münster 22007; ders. (Hg.), Kreationismus in Deutschland. Fakten und Analysen. Mit Beiträgen von A. Beyer, U. Hoßfeld, H.-J. Jacobsen, T. Junker, U. Kutschera, R. Leinfelder, M. Mahner, A. Meyer und M. Neukamm, Münster 2007.

3 Überblick über die aktuelle Literatur zum Thema: Ulrich Beuttler, Noch immer Streit um Darwin. Zur aktuellen Diskussion um Kreationismus und Intelligent Design, in: Verkündigung und Forschung 1/2009, 78-81.

4 Vgl. Franz Wuketits, Eine kurze Kulturgeschichte der Biologie. Mythen, Darwinismus, Gentechnik, Darmstadt 1998, 29-42.

5 Vgl. Jean B. de Lamarck, Philosophie zoologique, Paris 1809, dt. Zoologische Philosophie, Frankfurt a. M. 22002.

6 Charles Darwin, On the Origin of Species by Means of Natural Selection, London 1859, dt. Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl, Stuttgart 1986.

7 Ernst Haeckel, Generelle Morphologie der Organismen. Allgemeine Grundzüge der organischen Formen-Wissenschaft, mechanisch begründet durch die von Charles Darwin reformierte Deszendenztheorie, Berlin 1866; ders., Die Welträtsel. Gemeinverständliche Studien über Monistische Philosophie (1899), Leipzig 111919, 87.

8 Thomas Huxley, Zeugnisse für die Stellung des Menschen in der Natur, 1863; Charles Darwin, The Descent of Man, and Selection in Relation to Sex, London 1871 (Die Abstammung des Menschen, Frankfurt a. M. 2009); E. Haeckel, Welträtsel, a.a.O., 88.

9 Zu Vorgeschichte, Verlauf und Nachwirkung des Prozesses vgl. Michael Hochgeschwender, Amerikanische Religion. Evangelikalismus, Pfingstlertum und Fundamentalismus, Frankfurt a. M. / Leipzig 2007, 156-165.

10 Hauptvertreter sind Phillip Johnson, Darwin on Trial, Washington 1991; Michael Behe, Darwins Black Box. The Biochemical Challenge to Evolution, New York 1996, dt. Gräfelfing 2007; William A. Dembski, The Design Interference. Eliminating Chance Through Small Probabilities, Cambridge 1998; ders., No Free Lunch. Why Specified Complexity Cannot be Purchased without Intelligence, Lauham 2001.

11 Zu Genese und Scheitern des physiko-theologischen Arguments vgl. Ulrich Beuttler, „Denn Zweck der Welt ist der Mensch“. Das Anthropische Prinzip und die christliche Geschichte des Design-Arguments, Glaube und Denken, Jahrbuch der Karl-Heim-Gesellschaft 18 (2005), 9-40.