Manuel Alexander Simon

Anthroposophische Ideenwelten in der politischen Praxis

Spirituelle Tendenzen bei den frühen „GRÜNEN“ und in der Partei „dieBasis“

1988 rezensierte der „Spiegel“ den neu erschienenen Sammelband „Die Grünen und die Religion“1  und reihte einige Zitate von PolitikerInnen aneinander, die darin nach ihrer Haltung zu „Religion“ und „Spiritualität“ befragt wurden. Das bilanzierende Urteil hätte die Erwartungshaltung des Magazins kaum deutlicher ausdrücken können: „Die Bekenntnisse stammen nicht von Sektenführern, sondern von Praktikern der Politik“2. In einem der besprochenen Aufsätze mutmaßte Rolf Schwendter, dass „ein hoher Anteil sowohl der Mitglieder der grünen Partei als auch ihres Umfeldes … sich in der einen oder anderen Weise als ‚spirituell‘ bezeichnen“3  wwürde.

In einem Ende 2021 erschienenen Sammelband zur „Querdenken“-Bewegung steht an vorletzter Stelle ein Aufsatz Claudia Barths, der für das Umfeld der 2020 gegründeten „Basisdemokratischen Partei Deutschland“ (dieBasis) wiederum festhält, dass schon früh „spirituelle Elemente wesentlicher Bestandteil im Auftreten der Bewegung“4  gewesen seien. Der Journalist Lucius Teidelbaum geht gar so weit, einen Vergleich zu den „Gründungsgrünen“ zu wagen, in dem der erneute Versuch, sich jenseits des politischen Koordinatensystems als völlige Neugründung zu verorten, zum Vergleichsmoment wird.5

Im Folgenden soll ein wesentliches Element der schwer zu fassenden „spirituellen“ Gemengelage herausgegriffen werden, dessen innerparteiliche Rolle bisher weitgehend unbeleuchtet blieb, nämlich die Anthroposophie. Diese ist nicht zuletzt seit Veröffentlichung der wegweisenden soziologischen Studie zum „Querdenken“-Milieu Baden-Württembergs von Frei und Nachtwey ein Schwerpunkt kontroverser gesellschaftlicher Debatten. Jüngere Untersuchungen wie die genannte sind, neben ihrer räumlich und quantitativ mit Bedacht zu lesender Aussagekraft, ein wichtiger Indikator für das Verständnis anthroposophischen Wirkens, nehmen jedoch einen historischen Abriss zur Geschichte der anthroposophischen Bewegung zum Ausgangspunkt, ohne spätere Rezeptionslinien oder gar die „spirituelle“ Praxis innerhalb des politischen Feldes selbst in den Blick zu bekommen.6  Anthroposophie erscheint dann mitunter als starrer Gegenstand, der seit der Gründung unverändert existieren würde. Wie bereits Mende 2011 in ihrer Untersuchung der „Gründungsgrünen“ feststellte, sind die Rezeptionsprozesse um das Werk der Gründungsfigur der 1913 von der Theosophischen Gesellschaft abgespaltenen Anthroposophischen Gesellschaft, des Philosophen Rudolf Steiner, jedoch äußerst selektiv verlaufen.7  Neuere, für eine breitere Öffentlichkeit verfasste Werke betonen entsprechend den „esoterischen“ Unterbau, der den „Praxisfeldern“ wie Landwirtschaft, Medizin oder Pädagogik zugrunde liegt (Zander 2019, Ullrich 2015). Eine Untersuchung der Rolle von „Spiritualität“ und „Religion“ bei den Grünen im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens (1980 – 1990) ist wegen des archivarischen8  Bestandes nur für Spitzenereignisse und herausragende AkteurInnen möglich. Im Anschluss an die Grünen wird ein kurzer Blick auf die mit der „Querdenken“-Bewegung assoziierte Partei „dieBasis“ gerichtet, wo sich hinsichtlich der Anthroposophie Ähnliches beobachten lässt.

Organisation anthroposophischer Ideen innerhalb der Grünen

Anfang der 1980er Jahre herrschte in den die Grünen tragenden Milieus eine umfassende Krisenempfindung vor dem Hintergrund großer Umweltprobleme und der NATO-Nachrüstungsdebatte vor.9  Der spätere Bundestagsabgeordnete und Waldorfpädagoge Gerald Häfner steht paradigmatisch für eine aus dieser Krisenwahrnehmung gezogene Motivation, sich politisch zu engagieren. So schreibt er im November 1984 an politisch interessierte anthroposophische MitstreiterInnen mit eindringlicher Rhetorik: „Die Welt heute steht in Flammen. Der Kampf um den Menschen ist in entscheidende Phasen eingetreten. Unser Wirtschaftssystem ruiniert die Erde.“10  Gleichzeitig sieht Häfner eine erstarkende Gegenbewegung, die er nicht zuletzt mit anthroposophischen Einsichten verbindet. Konsequenterweise skizziert er einen Ausweg dadurch, dass „alle diejenigen, die das Schicksal teilen, Anthroposophie zu kennen, aus dem innersten Wesen dieser Anthroposophie aufgerufen sind, an jenem Suchen nach einer wirklich geist- und menschengemäßen sozialen Ordnung auf der Höhe der Zeit mit all ihren Kräften und Fähigkeiten teilzunehmen“11.

Häfner selbst arbeitete dafür in dem 1971 um den Soziologen Wilfried Heidt gegründeten anthroposophisch geprägten Achberger Internationalen Kulturzentrum, in dem eine parteipolitisch orientierte Gruppe von AktivistInnen als Achberger Kreis während des Formierungsprozesses der Grünen eine bedeutsame Rolle spielte. Heidt hatte bereits seit den Zeiten der außerparlamentarischen Opposition versucht, den Dreigliederungsgedanken Rudolf Steiners in handfeste politische Projekte einzubringen.12  Dieser hatte 1919 im Zuge der politischen Neuordnung nach dem Ersten Weltkrieg einen Entwurf vorgelegt, in welchem er einen sozialen Organismus erkennt, in dem sich drei Teile unterscheiden ließen, welche voneinander zu entflechten seien: das Wirtschaftsleben, das Rechtsleben und das Geistesleben.13  Wenngleich dieses Programm als explizit politischer anthroposophischer Zugriff ausgearbeitet war, hatten die sich darauf Berufenden lange Zeit nur eine randständige Rolle innerhalb der organisierten Anthroposophie inne.14  Die Anthroposophische Gesellschaft hatte nach den ersten Wahlerfolgen der Grünen in Baden-Württemberg ihr unpolitisches Selbstverständnis gar nochmals betont.15

Die Fassung der Dreigliederung, welche insbesondere Wilfried Heidt innerhalb der Grünen vertrat, orientierte sich an den Arbeiten Wilhelm Schmundts, eines ausgebildeten Waldorflehrers aus Hannover, der, um die Jahrhundertwende geboren, noch persönlichen Kontakt zu Rudolf Steiner gehabt hatte.16  Schmundt ging davon aus, dass der soziale Organismus „von einer schweren Krankheit befallen“17  war, welche Gegenmaßnahmen insbesondere im Bildungswesen und im Wirtschaftsbereich erforderte. Zu diesem Zweck entwickelte er eine „Elementarlehre des sozialen Organismus“18, die annahm, dass der Dreigliedrige Organismus als „Wirklichkeit, eine die Menschheit in sich tragende Wesensgestalt“19, existierte. Das von Schmundt den Achberger Grünen nahegelegte Ziel war, über die „goetheanistische“20  Erfassung wesenhafter Begriffe des Organismus eine „Freiheitsgestalt“ vorzudenken, um so eine Veränderung der sozialen Realität zu ermöglichen.21

Über die evidenten Aktivitäten der meistrezipierten Suche eines „dritten Weg[es] zwischen Kapitalismus und Kommunismus“22  hinaus war Achberg ein Ausgangspunkt für diverse spätere Gruppierungen mit „spirituellem“ oder „religiösem“ Anspruch innerhalb der Grünen und in ihrem Umfeld. So unterhielt der im Herbst 1979 aus der DDR in den Westen übersiedelte Philosoph Rudolf Bahro,23  dem nicht selten bescheinigt wird, sich am Ende oder nach seiner Parteikarriere „spirituellen Denkwelten“24  zugewandt zu haben oder „[v]on der Kritik zur Esoterik“25  gelangt zu sein, bereits im Gründungsjahr 1980 Kontakt zu den dortigen Aktiven. Zusammen mit dem bekannten RAF-Anwalt und Abgeordneten der ersten Grünen-Bundestagsfraktion, dem späteren Bundesinnenminister der SPD Otto Schily, gehörte er einer Planungsgruppe für den Achberger „Alternativen Parteitag“ im Sommer 1980 an.26  Schily hielt im März 1986 vor seiner Rotation aus dem Bundestag eine viel beachtete Abschiedsrede, in welcher er für die Dreigliederung eintrat und dafür Applaus aus den Reihen der Grünen-Fraktion bekam.27

Mit dem Einzug der Grünen in den Bundestag öffnete sich 1983 ein weiteres Feld der Betätigung für sich mit der Parlamentspartei verbunden fühlende Bewegungen, indem die Gründung bundesweiter Arbeitsgruppen ermöglicht wurde.28  Im christlichen Bereich wurde das von Wilfried Heidt ausgerufene, der Rezeption des Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz entstammende Motto der „Einheit in der Vielfalt“29  zur Überbrückung der verschiedenen beteiligten Strömungen der Partei mitunter als Organisationsmöglichkeit genutzt. Entsprechend trat in die 1984 gegründete Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Christen bei den GRÜNEN, die heute unter dem Namen Christ*innen bei B90 / Die Grünen fortbesteht, ein mit Achberg verbundener AktivistInnenkreis namens Initiative Demokratischer Christen ein.30

Rudolf Bahro seinerseits versuchte seine „spirituellen“ Ideen nicht zuletzt im Rahmen einer Bundesarbeitsgemeinschaft Kommunebewegung praktisch zu verwirklichen, die zeitgenössische „religiöse“ Fragen mit dem lebensreformerischen Gedanken autarker Landsiedlungen verband. Neben Aktiven aus dem christlich orientierten Emmaus-Zentrum Dachsberg in Kamp-Lintfort31  war mit anthroposophischem Impetus das Projekt Neue Wege aus Tauberbischofsheim entscheidend an dieser Gruppe beteiligt.32  Im Juni 1984 fand als Höhepunkt der Zusammenarbeit auf Burg Stettenfels in der Nähe Heilbronns ein Kommunekongress statt, der weitere Vernetzungsarbeit unter Grünen und Nichtmitgliedern leisten sollte,33  die sich dem Anspruch nach „existentiell miteinander … verbinden“34  wollten. Bahros Biografen Seifert und Herzberg beschreiben in diesem Zusammenhang die dort vorherrschende Atmosphäre als „Wandervogel-Stimmung“ mit „Musik, Tänze[n], Sonnwendfeier“.35

Eine damals an der Planung Beteiligte, die Fraktionsnachrückerin Karin Zeitler, nutzte die vorhandenen Beziehungen und setzte knapp zwei Jahre später, im Oktober 1986, einen vonseiten der VeranstalterInnen selbst mit der „New Age“-Bewegung36  in Verbindung gebrachten Kongress „Wissenschaft und Politik. Quergedanken. Spiritualität. Neue Orientierungen“an gleicher Stelle durch.37  Später schrieb sie, die Durchführung des Kongresses habe „fast nur konsequente Gegner oder konsequente Befürworter“38  gehabt. Die FraktionskollegInnen ihrerseits zweifelten vor allem die Nutzbarkeit der von der Fraktion finanzierten Veranstaltung für parlamentarische Zwecke der Partei an.39  Beide Tagungen auf Burg Stettenfels verbanden im Sinne einer „Somatisierung der Religion“40  Meditations- und Körpertechniken mit frontalen Vorträgen.

Im Anschluss an diese Veranstaltung, auf der zwei außerhalb der Partei stehende AnthroposophInnen einen Vortrag zu „[ö]kologische[n] und anthroposophische[n] Vorstellungen über die Natur“41  hielten, gründete sich ein weiteres Kollektiv mit dem Anspruch, Bundesarbeitsgemeinschaft der Grünen zu sein, die Spirituellen Wege in Wissenschaft und Politik. Die innerparteilich kaum wahrgenommene Gruppe hatte 1987 erfolglos einen Antrag auf Anerkennung als geförderte BAG gestellt42  und verstand sich als pluralistisches Kollektiv von „Christen und Anthroposophen, Sufis, Freunde[n] von buddhistischen und Yoga-Wegen, und von indianischer Tradition“ sowie AnhängerInnen von individuellen „therapeutischen, gruppendynamischen, Kommunikations- usw. Methoden“43. Ihren übergreifenden Ansatz versuchte die Gruppe nicht zuletzt durch Übersetzungsarbeit zu popularisieren. Sie wollte die mannigfachen Traditionen hinter dem populärer werdenden Begriff „Spiritualität“ miteinander verbinden. Zwar wurde man im Werk Rudolf Steiners in dieser Hinsicht nicht fündig, jedoch sei es denkbar, die Begriffe „Spiritualität“ und „Frömmigkeit“ als „synonym mit geisteswissenschaftlichem Streben“44  aufzufassen.

Ein Ansprechpartner für an der Gruppe Interessierte im norddeutschen Raum war der ausgebildete Waldorflehrer Detlef-Oluf Böhm45, um den in Kiel zeitweise eine Ökosophische Initiative bestand. Diese war Teil eines im deutschen Südwesten im Dunstkreis grüner Regionalgruppen entstandener „ökosophischer“46  Bemühungen mit und ohne Parteibuch auf der Suche nach einer „spirituell“ fundierten Theorie der umweltbewegten Partei.47  Die Kieler Initiative, die nicht zuletzt über den Dreigliederungsgedanken wiederum Verbindungen zum Internationalen Kulturzentrum Achberg aufwies,48  zielte in ihrem Selbstverständnis auf eine körperliche Praxis, die Böhm in den Nischen grüner Kontexte vielfach in kleinen Gruppenarbeiten umsetzte. So wollte er „den normalen Erfahrungsbereich durch methodisches Üben aus[]weiten“ und ein „erlebendes Denken“ etablieren, das insbesondere die Nutzung von Meditationsweisen einbezog. Dieser Ansatz wurde als „Teil einer umfassenden Grundlagenerweiterung“ verstanden, durch welche es möglich würde, „die ökologischen und sozialen Krisen der Gegenwart auch von ihren tieferen Ursachen her anzugehen“.49

Körperliche Praxis in grünen Bezügen

Mit der Vorstellung von Böhms meditativer Methodenerweiterung ist bereits angesprochen, dass sich anthroposophische Beiträge innerhalb der Grünen nicht auf die Vermittlung politischer Forderungen beschränkten, sondern insbesondere in körperpraktischen Formen eine Rolle spielten.

Der Achberger Kreis, früh unzufrieden mit der wenig den eigenen Vorstellungen entsprechenden Praxis der konfusen Anfangstage der Partei, setzte im August 1980 ein unabhängiges Modell in Form eines „Alternativen Parteitages“ dagegen. Bereits die Einladung zeugt von dem übergreifenden Gedanken, die verschiedenen Strömungen innerhalb der Grünen unter dem vor allem in Baden-Württemberg populären Konzept des Ökologischen Humanismus zusammenzubringen. So steht an deren Ende eine als zeitgemäß verstandene Anknüpfung an die summierende Botschaft des Kommunistischen Manifests von Karl Marx und Friedrich Engels aus dem Jahre 1848, wenn der Aufruf zur Teilnahme lautet: „Grüne aller Richtungen, verständigt euch! Kommt zum ‚Alternativen Parteitag‘ und bringt viele Ideen und viel Positivität mit.“50  Gerahmt wurde diese Bemühung im ausgegebenen Flyer nicht zuletzt durch den Gedanken des sozialen Organismus, vertreten durch das dreigliederige Geistesleben mit den Elementen Wissenschaft, Kunst und Religion.51

Dabei erforderte das Programm, sonst übliche Bürokratieformen durch „[g]estaltende Phantasie“52  zu ersetzen, spezifische praktische Umsetzungen. Dementsprechend wurden zwischen den Diskussionsbeiträgen kreative Momente eingeflochten, und bereits in der Einladung wurde dazu aufgefordert, Musikinstrumente und poetische Texte mitzubringen und bekannte KünstlerInnen zur Teilnahme zu bewegen.53  Entgegen dem als chaotisch empfundenen Setting der grünen Bundesversammlungen gruppierte man sich im Sitzkreis und entfernte technische Geräte, um „menschenfreundliche[] Räumlichkeiten“54  zu erhalten. Inhaltlich zielte diese Anordnung im Gegensatz zu der mit der Gesamtpartei assoziierten Fassung von Mehrheitsbeschlüssen darauf, die beteiligten Gruppierungen in harmonischer Verständigung zusammenzuführen.55  Dabei wurde in der Deutung des grünen Grundpfeilers der Gewaltfreiheit in freier Manier an die Dreigliederung des Seelenlebens angeknüpft, in der Steiner davon ausging, „seelischen Grundkräften von Vorstellen, Fühlen und Wollen“56  Teile des menschlichen Körpers zugeordnet zu haben:

„Machen wir jetzt endlich mal einen unserem ökologischen Prinzip angemessenen, also einen sanften Parteitag! Einen solchen, der uns die ungeheure Produktivkraft der Ruhe, des Schweigens, der Stille, der Besonnenheit – also des aktiven Hörens erleben läßt! Wir werden dann auch erleben, daß aus dieser Haltung ein anderes Sprechen, ein anderes Denken, ein anderes Fühlen, ein anderes Wollen und ein anderes Umgehen miteinander entsteht.“57

Die Art der Praxis zielte somit auf nichts weniger als darauf, die Grünen selbst zum sozialen Organismus werden zu lassen, der sie nach Achberger Ansicht noch nicht waren.58  Weniger unmittelbar zielten die meditativen Gruppenarbeiten Detlef-Oluf Böhms im Rahmen der Spirituellen Wege in Wissenschaft und Politik auf das Einwirken auf den Parteiapparat.

Ein Beispiel dazu stammt aus einem Seminar zum Thema Wasser im Oktober 1987. Die etwa 25 Anwesenden saßen in einem Stuhlkreis im Freien.59  Angelehnt war die Gruppenpraxis an die anthroposophischen Erarbeitungen des Ingenieurs Theodor Schwenk. Dieser hatte 1961 das Strömungswissenschaftliche Institut Herrischried mitbegründet und dort die sogenannte „Tropfenbildmethode“ entwickelt, welche auf Rudolf Steiner aufbauend60  die „Einflüsse aus dem kosmischen Geschehen des Sternenhimmels“ auf die Qualität des Trinkwassers bzw. die darin verorteten „Lebenskräfte[]“ bestimmen sollte, um zu zeigen, „was lebensvermittelndes und was totes Wasser ist“.61  Böhm verband diesen Ansatz mit dem Tagungsthema, das „Strömen und Fließen in uns und in der Natur“ zu zeigen, und nannte dies eine „ökosophisch-meditative Wasserbetrachtung“.62  Die Durchführung der Übung stärkte nicht zuletzt die Überzeugung der grünen TeilnehmerInnen von der Richtigkeit ihrer „spirituellen“ Deutung des Ökologiegedankens, weshalb „unser Beitrag zum Gesunden von Erde und Natur voraussetzt, daß wir die vier Elemente Erde, Wasser, Luft, Feuer als lebendige Kräfte erkennen und uns mit ihnen verbinden“63.

Im Frühjahr 1990, als die Spirituellen Wege in Wissenschaft und Politik sich bereits weiter von ihrem Bezug auf die Bundespartei entfernt hatten, leitete Böhm bei einem Treffen einige Übungen, welche sich auf die Ereignisse in der DDR ein halbes Jahr vor der deutschen Wiedervereinigung bezogen.64  Am zweiten Tagungsmorgen wurde, wie häufig im Kontext dieser Gruppe umgesetzt, eine Meditation, in diesem Fall eine „Pranaübung“, praktiziert, um das „Empfinden der Lebensströmung in Armen und Händen, in Beinen und Füßen, im Hals und Kopf“65  zu steigern. Dabei bezog sich Böhm auf einen Text aus Rudolf Steiners „sogenannten Nebenübungen“66  aus dem Jahre 1906, die im Sinne dessen formal egalitären Zugangs zu „esoterischen“ Deutungsmustern „Anforderungen, die ein jeder an sich selbst stellen muß, der eine okkulte Entwickelung durchmachen will“67, darstellen. Der zugrunde liegende Text bringt stufenweise auszuführende Praktiken vor, die monatlich aufeinanderfolgend in den Alltag der Praktizierenden zu integrieren sind.68  In Böhms freier Rezeption wird eine Methode verwendet, die in Steiners Vorlage mit dem dritten Monat eingeführt wird und auf eine „gleichmäßige Stimmung“ zielt. Das Ergebnis, welches Böhm angestrebt haben dürfte, wird in Steiners Text folgendermaßen beschrieben:

„Man befürchte nicht, daß eine solche Übung einen nüchtern und lebensarm mache; man wird vielmehr alsbald bemerken, daß an Stelle dessen, was durch diese Übung vorgeht, geläuterte Eigenschaften der Seele auftreten; vor allem wird man eines Tages eine innere Ruhe im Körper durch subtile Aufmerksamkeit spüren können …“69

Ansätze wie diese zeigen, dass, wenngleich anthroposophisch orientierter Arbeit im Kontext der Grünen unter machtpolitischen Aspekten ein nachhaltiger Erfolg verwehrt blieb, sich doch insbesondere dort, wo nach einem „spirituellen“ Unterbau gesucht wurde, eine Nische für verschiedenartige praktische Betätigung auftat.

Neben den Grünen existierte in den 1980er Jahren eine Kleinstpartei, die mitunter Mitwirkende sammelte, die unzufrieden mit dem ihnen zu geringen „spirituellen“ Gehalt der Grünen waren.70  Diese war 1983 zunächst als Esoterische Union gegründet worden und trat später als Partei Neues Bewußtsein auf, in beiden Fällen mit der zentralen Vorstellung von der Dreigliederung des sozialen Organismus, allerdings in Kontexten, die bei den Grünen kaum artikulierbar gewesen wären.71  So verband das dortige Politikverständnis die dreigliedrige Gesellschaftsvorstellung mit der Forderung nach Erhaltung der „Erde als Stätte der geistigen Entwicklung zu höherem Bewußtsein“ und einer Schaffung der „geistige[n] Voraussetzungen für ein besseres Volkskarma (Schicksal)“.72

Anthroposophische Versatzstücke in der Partei „dieBasis“

In jüngster Zeit ist, unter den veränderten Vorzeichen der Corona-Pandemie, im Juli des Jahres 2020 die Partei dieBasis als parlamentarischer Arm der in Teilen vom Verfassungsschutz überwachten „Querdenken“-Bewegung entstanden. Die zunächst im Rahmen der Proteste gegen die staatlichen Corona-Eindämmungsmaßnahmen formierte Partei Widerstand 2020 ging teilweise in dieser auf.73  Hatten die frühen Grünen vier Grundsätze gehabt (ökologisch, sozial, gewaltfrei, basisdemokratisch)74, so sind es im gültigen „Rahmenprogramm“ der Partei dieBasis „vier Säulen“ von Freiheit, Machtbegrenzung, liebe- und achtungsvollem Umgang sowie Schwarmintelligenz.75  Innerhalb dieses Entwurfs nimmt der Dreigliederungsgedanke eine zentrale Stellung ein. Ähnlich der in Achberg vorherrschenden Empfindung wird zunächst eine „gegenwärtige[] Menschheitskrise“ konstatiert, welcher die Steiner’sche Dreigliederung als „neue, menschen- und naturgemäße Gesellschaftsordnung“ entgegengesetzt wird. Während der Ruf nach „Entflechtung des geistig-kulturellen, rechtlichen und wirtschaftlichen Bereichs“76  klassisch anmutet, taucht der Begriff „Religion“ im Bereich des Geisteslebens nicht auf.77

Im Oktober 2021 wurde auf der Website der Partei ein Gastbeitrag des Anthroposophen Stephan Eisenhut veröffentlicht, der davon ausgeht, dass die Soziale Dreigliederung den meisten Aktiven trotz ihres Status im Rahmenprogramm unbekannt sein dürfte. Der Text bemüht sich um eine Interpretation der vier Säulen aus Dreigliederungsperspektive. Bereits eingangs findet sich eine erneute Aktivierung des begrifflichen Vordenkens, wobei ein entfremdetes Verständnis von „wirkliche[n] Ideen“ konstatiert wird, die ihrerseits „geistige Aktivität“78  voraussetzten:

„Eine wirkliche Idee beschreibt – im Gegensatz zum abstrakten Verstandesbegriff – immer etwas Lebensmögliches. Sie kann nur durch geistige Aktivität wahrgenommen werden. Dieses Ideenverständnis ist vielen Menschen heute fremd geworden. Aber erst dadurch, dass wir wieder Ideen erfassen lernen, können wir eine lebenswerte soziale Welt gestalten.“79

Der Ausdruck des Krisenempfindens des „lebensfremden“ Denkens ist für Eisenhut die Corona-Pandemie, weshalb dieBasis „ihre Ziele lebensgemäß … denken“ müsse. Anders als in Achberg soll der Parteiapparat dabei selbst nicht zum sozialen Organismus werden, sondern sich als Bestandteil des Rechtslebens im Sinne der Säule der „Machtbegrenzung“ auf „‚Obstruktionspolitik‘“ beschränken, um ihre dort verorteten Kompetenzen nicht zu überschreiten. In diesem Sinne werden „Freiheit“, „Schwarmintelligenz“ und das „spirituell“ breit rezipierte, aus der buddhistischen Tradition stammende Konzept der „Achtsamkeit“ vor allem dahingehend interpretiert, dass berufene Einzelne nach ihren individuellen Fähigkeiten im jeweiligen Glied wirken. Vermittels der Praxis dieser Aktiven werde „sich zeigen, dass sich der soziale Organismus immer deutlicher in drei Gebiete gliedern wird“.80

Fazit

Die vorgestellten Parteiprojekte zeigen, wie unterschiedlich Versatzstücke aus dem Werk Rudolf Steiners in der heterogenen anthroposophischen Bewegung in theoretischer und körperpraktischer Art innerhalb des politischen Feldes an den jeweiligen zeithistorischen Kontext der politischen Zielsetzung andocken können. Während es bei den Grünen, beispielsweise auf einem frühen Parteitag in Baden-Württemberg, auch durchaus kritische Töne gab, setzte eine umfangreiche Kritik der Anthroposophie in der Umweltbewegung erst in den 1990er Jahren ein.81  Wenngleich ein messbarer Erfolg anthroposophischer Einflüsse in der Partei ausblieb, lässt sich konstatieren, dass insbesondere in einer bei den Anfangsgrünen vorhandenen Nische reichlich Betätigungsmöglichkeiten für derart verortete Praxis existierte. Die Grünen durchzog eine reges Netzwerk von „spirituell“ und „religiös“ orientierten AkteurInnen, die sich zu jeweils spezialisierten Zugängen ausdifferenzierten. Dabei wurde der organisatorische anthroposophische Anspruch immer weiter zurückgedrängt. Stattdessen wirkten diese Einflüsse in einer stärker auf die Transformation des Individuums gerichteten Form weiter.

Wiewohl anthroposophisch orientierte WählerInnenschichten von der seit 1993 Bündnis 90 / Die Grünen heißenden Partei sich in Richtung der Partei dieBasis orientierten, gibt es nach Nachtwey und Frei keine stringente Traditionslinie „vom (ehemaligen) linksalternativen Milieu zum ‚Querdenkertum‘“82  der Gegenwart.83  Es bleibt abzuwarten, welche Formen anthroposophische Ideen und insbesondere Praxis in der noch jungen Partei dieBasis annehmen werden. Allein das prominente Auftauchen des Dreigliederungsgedankens im Programm lässt nicht ohne Weiteres darauf schließen, dass dieser Gedanke innerparteilich weithin geteilt wird. Zu Recht weist Barth auf den Umstand hin, dass „sowohl anthroposophisch versierte Menschen, die Politik als spirituell-geistige Eliteführung begreifen, … als auch Menschen, die sich von einer lebhaften Mitmach-Kultur mit spiritueller, unpräziser Wohlfühl-Rhetorik“84  ansprechen lassen, einen Zugang zu der Partei finden können.

Entgegen der häufig vereinfachenden Zuschreibung westlicher „Esoterik“ und der Anthroposophie als in direktem Zusammenhang mit Rechtsextremismus stehend, ist religionswissenschaftlich eine stärkere Differenzierung einzufordern, will man die Gründe für das politische Wirken der Anthroposophie verstehen. Hierbei kann man sich nur der Formulierung des Religionshistorikers Helmut Zander anschließen, wonach „politische Esoterik und auch die Anthroposophie … weder finstere Agenten der Gegenaufklärung noch die Lichtgestalten der ‚Moderne‘, sondern politisch uneindeutige Phänomene“85  sind. Durch eine detailreichere Untersuchung der Partei dieBasis ließe sich hierzu, möglicherweise durch Feldforschung, ein Beitrag leisten, dieses Desiderat zu erfüllen.


Manuel Alexander Simon, 01.03.2022

 

Archivquellen

AGG: Archiv Grünes Gedächtnis der Heinrich Böll Stiftung, Berlin.

JBA: Joseph-Beuys-Archiv auf Schloss Moyland, Bedburg-Hau.

PA1, PA2, PA3: anonymisierte Zusendungen aus Privatarchiven.


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Anmerkungen

1  Hesse, Gunter / Wiebe, Hans-Hermann (Hg., 1988): Die Grünen und die Religion.

2  Heiße Wüstenei (1988), 46.

3  Schwendter (1988): Grüne und Religion, 218.

4  Barth (2021): Spiritualität goes politics, 261.

5  Vgl. Teidelbaum (2021): Neue Basis für Pandemie-Leugner*innen.

6  Vgl. Frei / Nachtwey (2021): Quellen des „Querdenkertums“.

7  Vgl. Mende (2011): „Nicht rechts, nicht links, sondern vorn“, 136 – 138.

8  In die Untersuchung einbezogen wurden neben dem Parteiarchiv von Bündnis 90 / Die Grünen (Archiv Grünes Gedächtnis) in Berlin der Bestand des Joseph-Beuys-Archivs in Bedburg-Hau. Die einbezogenen Archivalien aus Privatarchiven basieren auf Lücken in dieser offiziellen Dokumentation, die mit konkreten Nachfragen an die beteiligten Personen geschlossen wurden.

9  Vgl. Gebauer (2003): Apokalyptik und Eschatologie, 406, 411 – 414.

10  AGG, B.II.1, Nr. 3216: Briefvordruck Gerald Häfner (INKA) vom 12.11.1984, 2.

11  Ebd.

12  Vgl. Stöss (1980): Vom Nationalismus zum Umweltschutz, 221f, 229, 277.

13  Vgl. Zander (2008): Anthroposophie in Deutschland, 1302f.

14  Vgl. Mende (2011): „Nicht rechts, nicht links, sondern vorn“, 157.

15  Vgl. Bartsch (1980): Anthroposophie – Dreigliederung – Grüne Bewegung, 265f.

16  Vgl. Mende (2011): „Nicht rechts, nicht links, sondern vorn“, 157.

17  Schmundt (1973): Revolution und Evolution, 31.

18  Ebd., 29.

19  Ebd., 30.

20  Ebd., 37.

21  JBA, B 003412: Wilhelm Schmundt. Brief und Entwurf eines sozialwissenschaftlichen Arbeitskreises der Anthroposophischen Gesellschaft an Menschen im Umfeld der GRÜNEN vom 25.03.1980, [2]. Mit dem bildenden Künstler Joseph Beuys war ein weiterer zeitweise bei den Grünen Aktiver adressiert, der Schmundts Vorstellungen in die Parteiarbeit zu übersetzen versuchte.

22  Stöss (1980): Vom Nationalismus zum Umweltschutz, 229.

23  Vgl. Mende (2011): „Nicht rechts, nicht links, sondern vorn“,250.

24  Ebd., 257.

25  Schölzel (1998): Von der Kritik zur Esoterik – Rudolf Bahro, 70.

26  Vgl. AGG, C-NRW I, Nr. [729]: Initiative Alternativer Parteitag – Ein grünes Fest im Mai, 1980, 2.

27  Vgl. Deutscher Bundestag (1986): Plenarprotokoll 10/204, 15648.

28  Vgl. Klecha (2017): Die Grünen zwischen Empathie und Distanz in der Pädosexualitätsfrage, 124.

29  Vgl. Mende (2011): „Nicht rechts, nicht links, sondern vorn“, 163.

30  Vgl. AGG, B.II.1, Nr. 3216: Undatiertes Arbeitspapier der Initiative Demokratische Christen. Arbeits- und Diskussionspapier der Initiative Demokratischer Christen (IDC) Münster – Entwurf, 7.

31  Im Zuge der inzwischen wissenschaftlich aufgearbeiteten Pädophiliedebatte um die Grünen rückte auch die Bundesarbeitsgemeinschaft in den Fokus des öffentlichen Interesses, da es gegen einen der am umfangreichsten publizierenden KommunardInnen, Hermann Meer, Missbrauchsvorwürfe gab. Vgl. Klecha (2017): Die Grünen zwischen Empathie und Distanz in der Pädosexualitätsfrage, 103.

32  Vgl. AGG, A-Bricke, Dieter, Nr. [2]: Protokoll. Vorbereitungstreffen der BAG Kommunebewegung vom 17./18.12.83 im Emmaus-Zentrum, Kamp-Lintfort, 3.

33  Vgl. ebd., 2.

34  AGG, B.I.1, Nr. [430]: Hermann Meer. Strukturentwurf für die BAG Kommune-Bewegung vom 27.10.1983, 2.

35  Herzberg / Seifert (2002): Rudolf Bahro, 379.

36  Vgl. Knabben (1986): (K)ein Vorwort – Gedanken und Fragen rund um das Kongreßmotto, 1.

37  AGG, A-Kelly, Nr. 1253: Flyer zur Veranstaltung „Wissenschaft und Politik“ der GRÜNEN im Bundestag im Oktober 1986.

38  Zeitler (1988): Auf dem Weg ins neue Zeitalter, 115.

39  Vgl. AGG, B.II.1, Nr. 133: Protokoll über die 93. Sitzung des Fraktionsvorstandes vom 15.09.1986, 2.

40  Eitler (2007): Körper – Kosmos – Kybernetik, 127.

41  AGG, A-Kelly, Nr. 1253: Flyer zur Veranstaltung „Wissenschaft und Politik“ der GRÜNEN im Bundestag im Oktober 1986, im Original kursiv.

42  Vgl. AGG, B.I.1, Nr. [685]: GRÜNE BundesAG spirituelle Wege in Wissenschaft und Politik. Anerkennungsantrag als Bundes-Arbeits-Gemeinschaft der GRÜNEN vom 07.11.1987.

43  PA1: Undatiertes Flugblatt. Grüne bundesweite Arbeitsgruppe Spirituelle Wege in Wissenschaft und Politik.

44  PA1: Undatierte Handreichung Bernd Ackermanns. Zur Klärung des Begriffs Spiritualität. „Der Geist weht wie er will“, 1. Steiners Konzeption einer anthroposophischen „Geisteswissenschaft“ ist im Unterschied zur gängigen Wissenschaftstaxonomie darauf gerichtet, „hinter der sichtbaren Welt der Dinge eine den Sinnen zunächst nicht zugängliche geistige Welt … jedem Menschen durch die Schulung bestimmter ihm gegebener geistiger Fähigkeiten“ zu ermöglichen (Ullrich [2015]: Waldorfpädagogik, 95).

45  Dieser war in den späten 1970er Jahren als Mitarbeiter im Büro des rechtsextremen Holocaustleugners Werner Georg Haverbeck in der Deutschen Sektion des Weltbundes zum Schutze des Lebens in Vlotho tätig gewesen. Vgl. PA3: Brief Detlef-Oluf Böhms (WSL) an einen Anthroposophen vom 09.10.1979.

46  Bartsch, der im Materialdienst der EZW regelmäßig von anthroposophischen Aktivitäten berichtete, erwähnte dabei seine aktiv beteiligte Rolle an der Ökosophie nicht. Ab den 1990er Jahren geriet er zunehmend in die Kritik, im ökosophischen Kontext rechtsextreme Inhalte zu verbreiten. Vgl. Geden (1996): Rechte Ökologie, 145.

47  Vgl. PA2: Undatiertes Flugblatt. DIE GRÜNEN. Ökosophischer Gesprächskreis. Ökosophie: die Theorie der aktiven Ökologie; Bartsch (1985): Ökosophie, 369f.

48  Vgl. PA2: Ökosophische Initiative Kiel. Undatiertes Blatt „regelmäßige Termine“.

49  PA2: Ökosophische Initiative Kiel. Undatierte Selbstdarstellung mit Informationsrücklaufzettel.

50  AGG, C-NRW I, Nr. [729]: Einladung zum VII. Achberger Jahreskongress vom 15. – 31.8.1980 mit dem „Alternativen Parteitag“ der GRÜNEN vom 21. – 24.8.1980.

51  Vgl. ebd.

52  AGG, C-NRW I, Nr. [729]: Initiative Alternativer Parteitag – Ein grünes Fest im Mai, 1980, 2, im Original unterstrichen.

53   Vgl. ebd.

54  Ebd., 1, im Original unterstrichen.

55  Vgl. AGG, C-NRW I, Nr. [729]: Initiative Alternativer Parteitag – Ein grünes Fest im Mai, 1980, 1f.

56  Geisen (1992): Anthroposophie und Gnostizismus, 251.

57  AGG, C-NRW I, Nr. [729]: Initiative Alternativer Parteitag – Ein grünes Fest im Mai, 1980, 2.

58  Vgl. ebd.

59  Vgl. Ferdinand (1988): Grüne Spiritualität, 33.

60  Vgl. Schwenk (1981): Wasserforschung, 144.

61  Ebd.

62  PA1: Pressemitteilung. Die GRÜNEN. Kreisverband Augsburg-Stadt. Bericht von einer Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Spirituelle Wege in Wissenschaft und Politik der GRÜNEN vom 12.10.1987, 1.

63  Ebd.

64  Vgl. AGG, B.II.1, Nr. 5540: Kurzprotokoll der Beiträge von Detlef-Oluf Böhm beim 14. Treffen der Grünen AG Spirituelle Wege in Wissenschaft und Politik vom 02. – 04. März 1990 in Bischoffen-Roßbach, 1.

65  Ebd.

66  Steiner (1999): Anweisungen für eine esoterische Schulung, 167.

67  Ebd., 15, im Original kursiv.

68  Vgl. ebd., 15 – 21.

69  Ebd., 17.

70  Vgl. Rohe (1990): Ein Treffen der Esoterischen Union, 309.

71  Vgl. Neues Bewußtsein (1987): Aus Liebe und Erkenntnis handeln.

72  Ebd.

73  Vgl. Frei / Nachtwey (2021): Quellen des „Querdenkertums“, 12 – 14.

74  Vgl. Klecha (2017): Die Grünen zwischen Empathie und Distanz, 23.

75  dieBasis: Rahmenprogramm, 1.

76  Ebd.

77  Vgl. ebd., 2.

78  Eisenhut (2021): Die vier Säulen und die Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus.

79  Ebd.

80  Ebd.

81  Vgl. Festenberg (1980): Den Grünen wurde lila vor Augen, 4; Geden (1996): Rechte Ökologie, 121 – 151.

82  Frei / Nachtwey (2021): Quellen des „Querdenkertums“, 30.

83  Vgl. ebd., 4f, 58 – 64.

84  Barth (2021): Spiritualität goes politics, 279.

85  Zander (2008): Anthroposophie in Deutschland, 1356.