Hinduismus

Yoga Vidya e.V. sucht Immobilie

(Letzter Bericht: 9/2002, 279f) Gewisse Irritationen und zahlreiche Anfragen an die EZW wurden ausgelöst durch den Versuch des Yoga Vidya e.V., in Deutschland eine geeignete Immobilie zu erwerben, in der u.a. eine Lebensgemeinschaft Platz finden und ein Kursprogramm veranstaltet werden soll. Da für dieses eine ambitionierte Projekt an mehreren Stellen gleichzeitig Fühler ausgestreckt wurden, entstand der Eindruck, der Yoga-Verein wolle sprunghaft und massiv expandieren. Tatsächlich jedoch geht es nur um ein zweites Seminarhaus außer dem Zentrum in Oberlahr (Projektbeschreibung unter www.yoga-vidya.de/Yoga_Dorf/Yogadorf.html). Vorsitzender des Bundes der Yoga-Vidya-Lehrer (BYV) und Gründer der Yoga Vidya Zentren (1992), von denen es jetzt 16 in Deutschland gibt, ist Sukadev Volker Bretz, zugleich Mitglied des Berufsverbandes Deutscher Yogalehrer (BDY). Hinter Yoga Vidya mit seiner deutschen Zentrale in Oberlahr steht die Tradition von Swami Sivananda (1887-1963). Einige seiner wichtigsten Schüler sind Swami Vishnu-Devananda, Swami Chidananda, Swami Satchidananda, Swami Satyananda, Boris Sacharow und André van Lysebeth. Zur Sivananda Yoga Vedanta Bewegung, gegründet 1957, und ihren Zentren in Berlin, München und (assoziiert) in Hamburg gibt es keine Beziehungen, lediglich die gemeinsame Berufung auf dieselbe Tradition und denselben Guru bzw. seine Schüler. Die Yoga Vidya Bewegung ist im Unterschied zur internationalen Sivananda-Bewegung eine deutsche Angelegenheit. Angeboten wird eine große Palette fast aller Yoga-Richtungen bis hin zum Kundalini Yoga sowie Massage, Musik und Tanz, Ayurveda, Gedankenkraft, Positives Denken u.a. einschließlich einer Yoga-Lehrer-Ausbildung. Das Zentrum in Oberlahr wird als Ort allgemeinen "Auftankens inmitten von Wasser, Wald und Wiesen" (Prospekt) empfohlen, und auch für das neue Projekt eines zweiten Seminarhauses wird ein Ambiente gesucht, das diese Möglichkeiten bietet und eine Entfaltung bis hin zu einem Yoga-Vidya-Dorf ermöglicht.

Die Tradition von Swami Sivananda war zuletzt in die Medien gekommen durch den Tod (4.1.2000) des sich auf Sivananda berufenden und zuletzt in Bregenz residierenden umstrittenen Swami Omkarananda, des Gründers des Divine Light Zentrums (vgl. MD 3/2000, 96).

Ulrich Dehn