Paranormale Heilung

Wohin steuert der Bruno Gröning-Freundeskreis?

(Letzter Bericht: 1/2008, 38f) Seit dem Tod von Grete Häusler am 6. September 2007 und der Übernahme der Leitung durch ihren Sohn Dieter Häusler ist es etwas stiller um den Bruno Gröning-Freundeskreises (BGF) geworden. Sieht man sich die Internetpräsenz und die Vereinszeitschrift an, so lassen sich zunächst keine gravierenden Veränderungen im Selbstverständnis und in der publizistischen Arbeit beobachten. Alles scheint im Zeichen der Kontinuität zu den Vorgaben der verstorbenen Leiterin zu stehen.

Mit thematischen Vortragsangeboten zu Bruno Gröning tritt besonders die 1992 gegründete „Medizinisch-Wissenschaftliche Fachgruppe“ (MWF) öffentlich in Erscheinung. Nach eigenen Angaben sollen ihr über 6000 Ärzte und Heilkundler in mehr als 60 Ländern angehören.1 In der Pressemappe des BGF heißt es zum Selbstverständnis: „Der Freundeskreis ist überkonfessionell und an keine Religion gebunden. Es wird nicht diagnostiziert, therapiert, untersucht oder behandelt. Medikamente werden weder empfohlen noch verordnet noch verabreicht. Ebenso wenig wird von Arztbesuchen, Medikamenteneinnahme, Therapien oder operativen Eingriffen abgeraten. Nach Aussage Bruno Grönings ist jede Heilung ein Gnadenakt Gottes. Deshalb werden im Bruno Gröning-Freundeskreis keine Heilversprechen gegeben.“2 Nach eigenen Angaben gehören dem BGF weltweit mittlerweile 2000 örtliche Gemeinschaften an.3

Wie verkraftet der BGF das Abtreten seiner prägenden Gründergestalt? Im Herbst 2007 hieß es: „Im Werk läuft inzwischen alles seinen gewohnten Gang. Alle Tätigkeiten im Freundeskreis standen und stehen auch im Jahre 2007 im Zeichen des Aufbaus.“4 Die neueste Ausgabe der Vereinszeitschrift Bruno Gröning wartet mit einem Interview des neuen BGF-Leiters Dieter Häusler auf. Darin erzählt der Sohn Grete Häuslers, dass ihn seine Mutter bereits vor einigen Jahren gefragt habe, ob er „das Werk Bruno Grönings weiterleiten wolle“.5 Schon als Kind sei er mit dem Gedankengut Grönings groß geworden. Heute bekennt er: „Für mich ist Bruno Gröning ein Freund, gerade auch im täglichen Leben, der mir durch seine Lehre, die ja sehr viel Lebensweisheit enthält, ermöglicht, mein Leben bestens zu meistern.“6 Der bei Regensburg wohnhafte Dieter Häusler ist, wie er hervorhebt, in beruflicher Hinsicht selbständig, und dies würde ihm auch den nötigen Spielraum für sein ehrenamtliches Engagement im BGF geben. Ehefrau Birgit, die inzwischen für das Lektorat der Vereinszeitschrift verantwortlich zeichnet, unterstützt ihn dabei tatkräftig. Welche Ziele verfolgt der neue Leiter des BGF? Häusler will die Anstrengungen vergrößern, „dass die Lehre Bruno Grönings ‚in jede Hütte’ dringt“. Und er will sich dafür einsetzen, „dass Bruno Gröning in der Öffentlichkeit rehabilitiert wird und dass wirklich alle die Möglichkeit bekommen, Hilfen und Heilung auf geistigem Wege erhalten zu können – weltweit“. Gleichzeitig erinnert Häusler an das Jubliläumsjahr 2009: „60 Jahre Wirken Bruno Grönings, 50 Jahre Heimgang Bruno Grönings und 30 Jahre Bruno Gröning-Freundeskreis.“7

Häusler gibt im Interview zu erkennen, dass er besonders auf Kontinuität setzen möchte. Nachhaltige und wirksame Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit erblickt er offensichtlich weiterhin in der publizistischen Arbeit, in Vortragsangeboten und in der Herstellung von Werbefilmen. Ob und inwiefern sich durch den Stabwechsel im „Familienunternehmen“ auch Veränderungen in der Lehre des BGF ergeben werden, bleibt abzuwarten.


Matthias Pöhlmann


1 Stand: Mitte 2003; vgl. 

www.bruno-groening.org/film/defaultfilm.htm (6.1.2009).

www.bruno-groening.org/medien/Pressemappe.htm (6.1.2009); Hervorhebung im Original.

www.bruno-groening.org/kreis/vertiefung.htm (6.1.2009).

4 2007 – ein ereignisreiches Jahr im Rückblick, in: Bruno-Gröning – Informationszeitschrift des Freundeskreises, 10. Jg., Winter 2007, 10.

5 Interview mit Dieter Häusler anlässlich der Übernahme der Leitung des Bruno Gröning-Freundeskreises im Herbst 2007, in: Bruno Gröning – Informationszeitschrift des Freundeskreises, 11. Jg., Winter 2008, 4.

6 Ebd., 5.

7 Ebd., 5.