Rechtsextremismus

"Satansmörder" von den USA an Deutschland ausgeliefert

(Letzter Bericht: 6/2001, 207 f) Der Rechtsextremist und sog. „Satansmörder“ Hendrik Möbus ist Ende Juli 2001 von den USA an Deutschland ausgeliefert worden. 1999 hatte sich der in Deutschland wegen Mordes Verurteilte einer Strafverfolgung durch die Flucht in die USA entzogen und dort – unterstützt durch die rechtsextremistische Nationale Allianz – Asyl beantragt.

Auf dem Flughafen in Frankfurt am Main wurde der Thüringer den Beamten des Landeskriminalamtes übergeben. Wie das Innenministerium in Erfurt mitteilte, wurde er in die Haftanstalt nach Suhl gebracht. Dort muss er einige Jahre seiner Strafe absitzen. Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge stehen für den Mord an dem Mitschüler Sandro Beyer noch gut zweieinhalb Jahre Haft aus. Hinzu kämen weitere acht Monate wegen des Tragens verfassungsfeindlicher Abzeichen sowie eine Strafe von einem Jahr und sechs Monaten für die Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener. Den 25-Jährigen sollen nach Presseberichten außerdem „Ermittlungsverfahren wegen etwa 18 Strafanzeigen in Zusammenhang mit rechtsextremistischen Äußerungen und anderen Delikten“ erwarten, die „voraussichtlich zu einem Verfahren zusammengezogen werden“.

Matthias Pöhlmann