Neue staatlich geförderte Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen in Freiburg

Neue staatlich geförderte Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen in Freiburg. In einem weltanschaulich neutralen Staat wie Deutschland ist die Religionsfreiheit ein hohes und elementares Gut. Weil religiös-weltanschauliche Gruppen aber auch gefährlich werden können und die Verbreitung von Verschwörungstheorien, obskuren Sinnanbietern und okkulten Heilsversprechen zugenommen hat, ist der Bedarf nach seriösen Informations- und Beratungsangeboten gewachsen. Schon 1998 hat der Endbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Sogenannte Sekten und Psychogruppen“ die Notwendigkeit von weltanschaulicher Aufklärungs- und Beratungsarbeit betont. Deshalb fördern einzelne Bundesländer diese Arbeit: Nordrhein-Westfalen das „Sekten-Info Essen“ seit 2004 (www.seken-info-nrw.de) und Berlin das „SektenInfo Berlin“ seit 2008 (www.berlin.de/sen/jugend/familie-und-kinder/sekteninfo-berlin).

Seit Februar 2020 fördert nun Baden-Württemberg die neu gegründete „Zentrale Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen“ in Freiburg mit bis zu 181 000 Euro jährlich. Sie soll Bürgerinnen und Bürgern kompetente Hilfestellungen zur Einschätzung von religiös-weltanschaulichen Angeboten geben. Kritisch kann man fragen, warum die Mitarbeiterinnen dort keine religionswissenschaftliche Ausbildung haben. Es ist aber zu begrüßen, dass einige Bundesländer die religiöse Verbraucherberatung fördern, um den gewachsenen Informationsbedarf einer weltanschaulich unübersichtlichen Gesellschaft zu stillen.

Internetseite der neuen Beratungsstelle: www.zebra-bw.de ; Pressemitteilung zur Eröffnung https://km-bw.de/,Lde/Startseite/Service/2020+02+27+Zentrale+Beratungsstelle+fuer+Weltanschauungsfragen+gestartet/?LISTPAGE=131491  (Abruf: 8.4.2020).


Michael Utsch, 01.05.2020