Neuapostolische Kirche

Gespräche zwischen NAK und ACK werden fortgesetzt

Ein Jahr nach Erscheinen des neuapostolischen Katechismus gehen die Gespräche zwischen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und der Neuapostolischen Kirche (NAK) in die nächste Runde. Am 3. Februar 2014 trafen sich dazu Delegationen beider Seiten in der Ökumenischen Centrale, dem Sitz der ACK, in Frankfurt am Main. Grundlage für die Gespräche ist ein Beschluss der Mitgliederversammlung der ACK Deutschland. Der ACK-Vorstand hatte im März 2013 der Mitgliederversammlung solche weiterführenden Gespräche empfohlen, nachdem 2011/2012 ein anderthalbjähriger Sondierungsprozess zwischen beiden Seiten unter Beteiligung der EZW erfolgreich verlaufen war.

Die jetzige Arbeitsgruppe soll zunächst „zeitnah“ eine Vereinbarung über die künftige Zusammenarbeit erarbeiten. Diese wird auf der Orientierungshilfe der ACK Baden-Württemberg aus dem Jahr 2008 aufbauen, die damals nach mehrjährigen Beratungen durch beide Seiten verabschiedet und veröffentlicht wurde. Sie ist aufseiten der ACK bislang die einzige offizielle Verfahrensrichtlinie für ökumenische Kontakte mit der NAK. Unter Berücksichtigung der im bisherigen Gesprächsprozess erzielten Ergebnisse soll sie nun für die Bundesebene aktualisiert und weiterentwickelt werden.

Mit dem Erscheinen der gemeinsamen Erklärung von ACK und NAK soll dann eine dreijährige Phase der Reflexion und Kommunikation beginnen. Danach soll Bilanz gezogen und das weitere Vorgehen besprochen werden. Die NAK hat seit Längerem deutlich gemacht, dass sie eine baldige Aufnahme als Gastmitglied in die ACK auf Bundesebene anstrebt.

Einen Vorschlag aus dem Abschlussbericht der ersten Gesprächsrunde aufgreifend sind im jetzigen Prozess auch Konsultationen mit den lokalen ACK geplant, in denen neuapostolische Kirchengemeinden bereits Gastmitglied oder Beobachter sind. Diese Basisstrukturen waren im Laufe der Jahre parallel zu den offiziellen Spitzengesprächen entstanden, nicht immer zur Freude der jeweiligen Leitungsorgane. Diese Erfahrungen mit der real existierenden ökumenischen Zusammenarbeit mit der NAK sind bislang noch nicht systematisch ausgewertet worden, in den Gesprächen auf Leitungsebene ging es fast ausschließlich um Lehrfragen.

Zurzeit ist die NAK in zehn lokalen ACK Gastmitglied (Memmingen, Aschaffenburg, Hameln, Halle/Saale, Göttingen, Hannover, Ludwigsburg, Leonberg, Bruchsal, Pforzheim), in vier hat sie Beobachterstatus (Marburg, Friedberg/Wetterau, Freiburg/Sachsen, Aachen). Gespräche über eine eventuelle Gastmitgliedschaft laufen in Leinfelden, Kempten, Darmstadt, Nürtingen, Reutlingen und Dortmund. In regionalen ACK ist die NAK bislang nicht vertreten.

Die Mitglieder der neuen Arbeitsgruppe sind der baptistische Pastor Bernd Densky, Freikirchenreferent der ACK Deutschland, der evangelisch-landeskirchliche Pfarrer Albrecht Haizmann, Geschäftsführer der ACK Baden-Württemberg, der katholische Pfarrer Burkhard Neumann, Direktor am Johann-Adam-Möhler-Institut in Paderborn, sowie Apostel Volker Kühnle und Bischof Peter Johanning, beide von der „Arbeitsgruppe Kontakte zu Konfessionen und Religionen der Neuapostolischen Kirche“. Neumann sowie die beiden neuapostolischen Vertreter waren bereits an den vorbereitenden Sondierungsgesprächen 2011/2012 beteiligt.


Kai Funkschmidt