Kai Funkschmidt

Erlösung durch Ernährung

Veganismus als Ersatzreligion (Teil II)

Teil I des folgenden Beitrags erschien in MD 11/2015, 403-412.

Eine ganze Reihe von Merkmalen illustrieren, wie sich der Veganismus zu einer lebensbestimmenden religionsartigen Weltanschauung entwickeln kann.

Individuelles Heil und Heilung

Berichte von gesundheitlicher Erholung bis hin zu Wunderheilungen gehören seit dem 19. Jahrhundert zum Standardrepertoire der veganen Literatur. Fast alle Veganer berichten von einer Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit und Ausdauer sowie von Verbesserungen ihres körperlichen und geistigen Wohlbefindens – „wir [waren] seitdem nie mehr krank“1. Deswegen ist die Werbung mit Hochleistungssportlern so wichtig. Zwar fehlen, wie oben gesehen, für die gesundheitlichen Vorteile wissenschaftliche Belege, doch den Glauben ficht das nicht an.

Auch von Heilungswundern liest man immer wieder. So berichtet der vegane Koch Eric Lechasseur, seine Frau und er seien 1993 durch die Umstellung auf vegane Ernährung von Krebs bzw. von schweren Allergien geheilt worden.2 Noch viel optimistischer ist der vegane Kochbuchverleger Ralf Joest: „Seit Kurzem wissen wir, dass vegane Ernährung … den Alterungsprozess deutlich verlangsamt.“ Noch besser: „Im Moment laufen wissenschaftliche Tests, ob sich die Altersuhr sogar auf diese Weise zurückdrehen lässt, was, wissenschaftlich belegt, möglich und nachweisbar ist.“3 Demnach verhieße also der Veganismus dem Menschen sogar eine Annäherung an irdische Unsterblichkeit. Joest sagt nicht, welche wissenschaftlichen Studien seinen Optimismus begründen.

Universales Heil

Veganismus „macht Sie gesund, glücklich und zufrieden. Diese Idee rettet die Welt, sie beseitigt den Hunger und schafft Frieden“4, verspricht Jan Bredack, Gründer der Veganz-Supermärkte. Für Ethik-Veganer soll Veganismus durch die Reduktion bzw. Elimination der menschlichen Tiernutzung Klimarettung, Frieden, Umweltschutz, ein Ende des Hungers und ein Zeitalter weltweiter Harmonie für Tiere und Menschen herbeiführen. Der Esoterik-Veteran Rüdiger Dahlke nennt sein Werk zum Thema Veganismus dementsprechend „Peace Food“, womit er sowohl Weltfrieden als auch einen persönlichen Frieden für Leib und Seele meint. Es geht hierbei ums Ganze. „Wir wollen eine vegane Welt, keinen veganen Club!“5 Typisch ist die in veganen Foren verbreitete Fotomontage eines Titelblatts der Bild-Zeitung mit der Schlagzeile: „Endlich! Die Welt ist gerettet! 7 Milliarden Menschen ernähren sich vegan!“

Mit solchen Heilserwartungen korrespondiert in einer dualistischen Weltsicht die Deutung aller Weltprobleme als Auswirkungen des nichtveganen Lebens: „eine nichtvegane welt gefährdet eindeutig unseren gesamten planeten. dafür steht der raubbau im regenwald, der welthunger und die unfähigkeit der verteilung von lebensmitteln an alle menschen, die zerstörung unserer böden durch eine landwirtschaft, die lieber tierfuttermittel statt nahrung für alle menschen produziert […und] die todeszonen rund um die weltmeere sind ein produkt des nichtveganen konsums.“6

Bekehrung

Schon der Gründer des „Nazoräischen Urchristentums“, Carl Anders Skriver, sprach von der Entscheidung für ein veganes Leben als einem „Erwachen“.7 Bis heute erzählen Veganer ihre Entscheidung oft als Umkehr vom falschen zum richtigen Leben, nicht wenige können sie sogar nach Art evangelikaler Christen auf einen genauen Tag datieren. Die Lektüre von Jan Bredacks Autobiografie erinnert unwillkürlich an Augustins „Confessiones“: Es ist eine klassische Bekehrungsgeschichte, in der das vergangene Leben in den düstersten Farben geschildert werden muss, damit die Umkehr als echte 180-Grad-Wende absticht, die alles zum Guten wendet. Bredack war demnach früher rechtsextrem, feige, ein erfolgsverliebter Mercedesmanager und karriereversessener Egoist, der hemmungslos und gedankenlos konsumierte, Planet und Mitmensch ausbeutete. „Früher war Bredack selbst eine Art Priester und seine Glaubensrichtung der Kapitalismus.“8 Doch dann wird durch eine vegetarische Freundin sein Denken angeregt, und plötzlich verwandelt sich der Hedonist in einen Verkünder der neuen veganen Wahrheit.

Universaler Geltungsanspruch

Essen ist nicht länger nur eine ethische Fragestellung unter vielen anderen im Leben, sondern es ist die dominierende Frage schlechthin. Es geht um das richtige Leben. Darum ist das Ziel, alle Menschen zu Veganern zu machen. „Weltzukunftsplan“ nannte das die Vegane Gesellschaft Deutschland (VGD) am Eingang der ersten Veganfachmesse in Hamburg 2013. „Es ist nicht deine persönliche Entscheidung. Es ist der einzige Weg, dein Leben ethisch zu führen.“9 Und für die Nichtüberzeugten zitiert man gerne ein Bonmot Christian Morgensterns, das eine jenseitige Vergeltung androht: „Wehe den Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt.“

Damit gehen starke dualistische Tendenzen einher. „Laut dieser Vorstellung verteidigt und schützt eine Armee von Gerechten die Unschuldigen vor den Schuldigen.“10 Häufig vergleichen Veganer die heutige Tierhaltung mit Sklaverei und Holocaust (Patterson: „Eternal Treblinka“). Insbesondere Letzteres ist Standard im rhetorischen Arsenal des Veganismus. Man sieht sich also als Veganer in der Nachfolge der Streiter gegen den Nationalsozialismus und der Abolitionisten des 19. Jahrhunderts. Wer sich selbst so versteht, erfährt naturgemäß eine subjektive Aufwertung und erhält eine sinnvolle Erklärung für das Unverständnis und den Widerstand seiner Umgebung. Solche Vergleiche, die den meisten Nichtveganern exzessiv vorkommen, verstärken deren Unverständnis sogar noch, und dies wiederum bestätigt für Veganer die Richtigkeit der eigenen Überzeugung. Denn ist diese Ablehnung nicht die Reaktion, die für die tierquälerische Gegenseite typisch ist und zu erwarten war? Gerade dieser psychologische Mechanismus ist aus manchen religiösen und politischen Extremgruppen bekannt. Außenablehnung ist niemals Ausdruck einer reflektierten Meinung Andersdenkender, sondern stets der „Angst“ und einem „schlechten Gewissen“ geschuldet.

Abgrenzung und Elitebewusstsein

„Mir tut es nicht gut, mit Fleischessern am selben Tisch zu speisen“11, erklärt der Veganer Erwin Kessler im Gespräch mit der Hexe Regula Meyer im Esoterik-Magazin „Spuren“. „[I]ch kann mit fleischfressenden Menschen einfach nichts mehr anfangen“, findet ein anderer.12 Veganismus impliziert ähnlich wie religiöse Speisegebote eine unvermeidliche abgrenzende Wirkung. Aber während sich einige Veganer aus diesem Grund in bestimmten Situationen selbst Ausnahmen genehmigen (Peter Singer z. B. dann, wenn er zu Gast ist), verstärken andere diese Abgrenzung bis hin zur Endogamie. Unter dem Stichwort „Ich küsse keinen Fleischesser“ gibt es mehrere vegane Internet-Partnerbörsen.13 Angesichts des geringen Partnerangebots (Szenegröße und Frauenüberhang) werden allenfalls für Vegetarier Ausnahmen gemacht. Außerdem bieten auch weltanschaulich neutrale Partnerbörsen zunehmend Essensgewohnheiten als Auswahloption an.

Wer möchte, kann sein ganzes Sozialleben vegan gestalten. Es gibt vegane Flusskreuzfahrten14, die Zeitschrift „Vegan & Bio“ organisiert „vegane Buddies“, eine Art Paten, die Neulingen mit praktischer Orientierung und moralischer Unterstützung beistehen, und die Organisatoren der Berliner „Veggie-Paraden“ vermitteln vegane Wohngemeinschaften.15 Man isst nicht nur vegan, man ist Veganer – und versteht sich als Elite im Gegenüber zu den fleischessenden Andersgläubigen („Tiermörder“, „Aasesser“). Der Besuch im Supermarkt wird wegen der „Leichenteile“ an der Fleischtheke zur Qual, das Theater im Winter wegen der Pelzträgerinnen gemieden.

Das wird auch auf individuelle zwischenmenschliche Beziehungen übertragen. Die Webseite „vegansidekick.com“ publiziert zahlreiche Cartoons, die alle um das Thema einer Begegnung zwischen sensiblen Veganern und kaltblütig Tiere mordenden Fleischessern kreisen.16 Die Cartoons werden in der veganen Bewegung vielfach weiterverbreitet. Diese Wahrnehmung prägt dann auch die Alltagsbegegnungen mit nichtveganen Mitmenschen. Nach der Betrachtung von Aufklärungsfilmen aus Tierversuchslaboren und Mastbetrieben sagt eine Veganerin: „Ich glaube, in der Nacht habe ich den Glauben an einen Gott endgültig verloren und für mich ausgemacht, lieber gar keine Freundschaften zu haben, als meine Zeit mit Menschen zu teilen, die nicht die geringsten Skrupel haben, dies alles mit ihrem Konsum zu unterstützen.“17

In der o. g. Esoterik-Zeitschrift „Spuren“ klagt ein Autor über vegane Intoleranz, als er sich zum gelegentlichen Bio-Fleischessen bekennt: „Ich sah in ungläubige Gesichter, hasserfüllte Augen, und manch einer hätte mich wohl liebend gerne abgestochen wie ein Schwein … Ich fühlte mich blossgestellt [sic], gebrandmarkt und spürte, dass ich mich erstens in einer rein veganen Gesellschaft befand und zweitens nie mehr in diese Runde eingeladen werden würde.“18 Worauf eine Leserin trocken kommentiert: „Ich weiß, dass Fleischesser es manchmal nicht so gerne hören, wenn man sie als ignorante Befürworter und Auftraggeber eines sinnlosen Dauerholocausts an Tieren bezeichnet. Aber für den Aussenstehenden [sic] stellt es sich nunmal [sic] so dar.“

Die Mechanismen werden auch in der Szene als problematisch erlebt. Etliche vegane Aktivisten stören sich an dem sektiererischen Verhalten ihrer Mitstreiter und vermeiden es, sich „mit dem Label ‚vegan‘“ zu outen. Der 37-jährige Andy erklärt: „Ich fände es wünschenswert, wenn eine Reduzierung auf den Kern … vorläge. Dann könnten sich sicherlich mehr Menschen damit identifizieren … ohne zwingend in die Ecke der Randalierer, Globalisierungsgegner, Feministen oder Esoteriker gedrängt zu werden.“19

Mission

Jeder Gläubige weiß: Wer von einer universal glückbringenden Wahrheit durchdrungen ist, will sie auch weiterverbreiten. Auch „Veganer würden oft am liebsten der ganzen Welt die frohe Botschaft des Veganismus verkünden“20. Auf der ersten Veganfachmesse 2013 in Hamburg sprach der VGD-Gründer Christian Vagedes und fasste sich später selbst so zusammen: „menschen, die noch nicht vegan leben nannte er in seiner bgeistert aufgenommenen rede ‚noch-nichtveganer‘ und forderte seine zuhörer dazu auf, diese immer wieder dazu einzuladen, vegan auszuprobieren. menschen zu begeistern sei der schlüssel, den jeder veganer in die hand nehmen könne.“21 Das klänge in einer christlichen Aussendungspredigt für Missionare kaum anders. Auf Englisch bezeichnet man diese Haltung bisweilen als „vegangelical“.

Und so betreiben vegane Missionswerke wie Vegan Outreach eine intensive Straßenmission („Info-Stände“), verteilen mit der „veganen Post“ Aufklärungsmaterial an Briefkästen (vegane-gesellschaft.org), demonstrieren wie bei der Berliner „Veggie-Parade“ unter dem Motto „Eat Peace“ für die „vegan-vegetarische Lebensweise“22 und bekennen mit dem Autoaufkleber „Tiere essen, nein danke!“ Farbe. Um die Schwelle für potenzielle Konvertiten zu senken, beginnen heutzutage Veganer wieder (wie in der Frühzeit der Bewegung), zunächst von „vegetarisch“ oder „fleischlos“ zu sprechen, wenn sie eigentlich „vegan“ meinen.23

„Wer aus Empathie Veganer ist, hat auch immer einen gewissen Drang zu missio­nieren“24, bekennt der Bodybuilder Patrik Baboumian. Dabei nutzt er eine unter veganen Aktivisten seltene Zutat: einen Anflug von Selbstironie. Breitschultrig erklärt der Hüne auf einem Plakat: „Die stärksten Tiere sind Pflanzenfresser: Gorillas, Büffel, Elefanten und Ich.“25 Am erfolgreichsten ist aber auch im Veganismus das persönliche Glaubenszeugnis im Freundes- und Bekanntenkreis. Dabei hat die Essensreligion den Charme, durch Kochen verkündigen zu können. Christian Koeder weist seine Leser im Zusammenhang der Einladung zum Veganismus sogar auf den Überzeugungswert konservativer Kleidung und höflicher Umgangsformen hin.26

Doch wie jede Mission provoziert auch diese Widerspruch, selbst wenn sie nicht konfrontativ, sondern behutsam daherkommt. Debatten eskalieren schnell, nicht nur im Internet. „Das ist genau das, was mich an Veganern so stört, diesen Widerspruch nicht aushalten zu können, dieser narzistische Wunsch, ein guter Mensch sein zu wollen. Deshalb mache ich einen großen Bogen, um diese Gruppe von Leuten.“27 Das ist sprachlich relativ harmlos. Viele Reaktionen sind erheblich aggressiver. Das dürfte damit zusammenhängen, dass einige Menschen den Verzicht, die Askese eines anderen als Infragestellung des eigenen Lebens erleben. Veganer deuten dies als das „schlechte Gewissen“ der anderen.

Eine Sonderform des veganen Outreach, die hier nur erwähnt werden kann, stellt das Thema Musik dar. In einer Reihe von „Straight Edge“-Bands aus dem Bereich des Hardcore Punk wie Earth Crisis (gegr. 1989), ACxDC (gegr. 2003) und Vegan Reich (1988 – 1999) haben vegane Musiker Veganismus propagiert und für Tierrechte sowie die militante Tierrechtsszene Stellung bezogen.28 Sie zeigen, dass Veganismus in Einzelfällen durchaus in der Lage ist, unerwartete soziale Milieus zu erreichen. Die genannten Gruppen sind innerhalb ihrer musikalischen Subkultur recht erfolgreich. Ob dies auch für die Umdichtung eines alten Revolutionsliedes durch Volker Hegmann (2015) gelten wird? Dessen Refrain lautet: „Hühner, zur Sonne, zur Freiheit, / Hühner, zum Lichte empor! / Hell aus dunkelen Ställen / Leuchtet die Zukunft hervor.“

Identitätsstiftendes Minderheits- und Elitebewusstsein

Die Tatsache, dass sich Vegetarier und Veganer für die Avantgarde einer ernährungsphilosophischen Aufklärung halten, erfährt also selbst dann Widerspruch, wenn sie gar nicht offensiv auftreten. Das Gefühl der Ausgrenzung ist für vegane Selbstwahrnehmung zentral. „I find the most difficult thing about being vegan is the attitudes of other people, often affronted by some judgment they assume I am making about them.”29 Anderssein provoziert, was das vegane Leben anstrengend machen kann. „Soziales Umfeld: ein Survival Guide“ nennt Christian Koeder ein Kapitel seines Ratgebers – Ausdruck einer gewissen Belagerungsmentalität.30

Aber das ist nur die eine Seite. Der Außendruck verstärkt nämlich die innere Abgrenzung, und viele Veganer reagieren auffällig reizbar auf ihre Umwelt. Oft wird schon der sachliche ärztliche Hinweis auf gesundheitliche Gefahren des Veganismus als Hetze und Angriff empfunden, wie die Leserkommentare zu entsprechenden Zeitungsartikeln zeigen. Vergeblich mahnen andere zur Ruhe: „Die Bergwacht hetzt doch auch nicht gegen Schifahrer, wenn sie eine Lawinenwarnung herausgeben.“31 Eine solche gewohnheitsmäßige Überreaktion auf sachliche Information und konstruktive Kritik ist typisch für extreme Weltanschauungsgemeinschaften mit dualistischem Hell-Dunkel-Weltbild.

Ausgefeilte Dogmatik und Ethik

Die verbündeten und überlappenden Anliegen Veganismus, Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung produzieren eine reichhaltige theoretische Literatur und philosophische Schulen. So können die Tierrechte unterschiedlich begründet werden und müssen vom Tierschutz und vom Antispeziesismus abgegrenzt werden. Ausgiebige Diskussionen entstehen über die Alternativen „Regulationismus“ (Tierschutz) und „Abolitionismus“ (Abschaffung menschlicher Tiernutzung). Ist Ersteres eine Vorstufe oder eine Korrumpierung des Letzteren als idealen Endziels?

Im Alltag wirft veganes Leben zahlreiche ethische Detailfragen auf, die sich nicht von selbst aus seinen ersten Prinzipien ergeben. So entsteht eine ausgefeilte Kasuistik, die klären soll, ob menschlicher Muttermilchjoghurt veganismustechnisch erlaubt sei, wie man mit dem Tiersterben durch Pflanzenproduktion umgehen solle (Landwirtschaft tötet viele Feldtiere), ob man Hunde und Katzen vegetarisch ernähren dürfe oder müsse und wie man sicher sein könne, dass Feldfrüchte nicht mit Gülle gedüngt wurden (nur Kunstdünger ist vegan erlaubt). Auch die Verwertung von Körperteilen natürlich gestorbener Wildtiere beschäftigt einige. Sogar die Frage, ob man eingreifen dürfe, um das Töten durch fleischfressende Tiere in der Natur zu verhindern, wird ernsthaft und ausgiebig diskutiert.32 Unter anderem mit Verweis auf die messianische Utopie vom Tierfrieden (Jes 11,6-8; 65,25) hält der amerikanische Philosophieprofessor Jeff McMahan das für grundsätzlich wünschenswert und nur für praktisch derzeit nicht durchführbar: „I concede, of course, that it would be unwise to attempt any such change given the current state of our scientific understanding.“33 Auch Koeder lehnt diese Vorstellung nur aus pragmatischen Gründen und nur vorläufig ab.

Oft übertrumpft veganer Purismus auch in wirklichkeitsnäheren Fragen alle anderen Werte. Weil z. B. veganer Etikettenklebstoff auf Glasverpackungen so gut klebt, dass er nicht mehr lösbar ist, was ein Pfandsystem unmöglich macht, müssen Veganer abwägen, was ihnen wichtiger ist. Bei dieser Alternative zwischen Veganismus und Umweltschutz optieren die meisten gegen den Umweltschutz.34

Konfessionsstreit

Je nach Motivation (Gesundheit oder Ethik) und Radikalität (vegetarisch oder vegan) kann man vier idealtypische Gruppen unterscheiden: Gesundheits-Vegetarier, Gesundheits-Veganer, Ethik-Vegetarier und Ethik-Veganer.

Der Psychologe Hank Rothgerber untersuchte 2014, wie sich diese vier Gruppen gegenseitig wahrnehmen. Welche Werturteile fällen sie übereinander?35 Er fand erwartungsgemäß, dass Ethik-Vegetarier zu Ethik-Veganern aufschauen, weil diese konsequenter und entschlossener umsetzen, woran sie selbst auch glauben. Überraschend war aber: Ethik-Veganer hatten eine höhere Meinung von Ethik-Vegetariern als von Gesundheits-Veganern. Denn obwohl sich Letztere richtig ernähren, tun sie es aus den falschen Gründen (Egoismus statt Tierleidvermeidung usw.). Das bedeutet: Die richtige Lehre wiegt schwerer als das tatsächliche richtige Verhalten, obwohl das Verhalten des Gesundheitsveganers ja die ethischen Ziele faktisch besser fördert als das Verhalten des Ethik-Vegetariers. Wie in anderen Weltanschauungsgemeinschaften ist hier die richtige Gesinnung und Lehre wichtiger und verbindender als das richtige Handeln.

Das Verhältnis zueinander erinnert an religiöse Konfessionsstreitigkeiten und kann grotesk feindselige Züge annehmen. Schon Carl Anders Skriver warf Fleischesser, Tierschützer und Vegetarier in einen Topf: „Unser gelobtes Tierschutzgesetz wurde von Staatsbehörden … auf dem Rücken der Tiere ausgehandelt. Man verhandelte also mit den ‚Mördern‘ über die Gefängnisgröße … und die beste Methode der Hinrichtung Unschuldiger … Die Gedankenlosigkeit der Christen, der Tierschützer und der Milchvegetarier … ist für den Erwachenden entsetzlich.“36

Der publizistisch umtriebige vegane Aktivist Achim Stößer kämpft mehr gegen Vegetarier als gegen Fleischesser: Er nennt seinen Blog unmissverständlich „Vegetarier sind Mörder“ und schreibt: „Nicht nur durch Leichenfressen, sondern auch durch den Konsum von ‚Milch‘, ‚Eiern‘ und ‚Honig‘ [sic] wird Mord an Säugetieren, Vögeln bzw. Bienen in Auftrag gegeben“ (www.vegetarier-sind-moerder.de). Kurz mit einem beliebten veganen Slogan: „Milch ist weißes Blut.“

Das geht bis hin zu gewaltbereiten Fundamentalisten wie der „Antispeziesistischen Aktion“, die ihre Weltsicht mit Gewalt durchsetzen wollen, und zwar nicht nur, indem sie in Großbauernhöfe einbrechen, Tiere freilassen und Feuer legen. Inzwischen sind militante Veganer dazu übergegangen, nicht nur Tierbetriebe, sondern auch einander zu überfallen. Sie werfen regelmäßig bei der Supermarktkette Veganz die Schaufenster ein, weil diese die reine Lehre des Veganismus durch (erfolgreiche) kommerzielle Vermarktung korrumpiere.37

Christian Koeder vergleicht die Konflikte in der Szene treffend mit einer Szene aus Monty Pythons Filmkomödie „Life of Brian“ von 1979, wo die „Judäische Volksfront“ und die „Volksfront Judäas“ über Theoriedebatten in Streit geraten und statt dem gemeinsamen Feind sich gegenseitig an die Gurgel gehen.38

Juristische Anerkennung

Abschließend sei erwähnt, dass Veganismus in mindestens zwei in Britannien rechtsgeschichtlich bedeutsamen Fällen als Weltanschauung anerkannt wurde, die unter den Schutz von Art. 9 der Europäischen Menschenrechtsvereinbarung falle (Art. 9 sichert die Religions- und Gewissensfreiheit).39

Schluss

Eine Geschmacksfrage, ein Lebensstil, eine Mode, eine politische und eine soziale Bewegung, ein Mittel zur jugendlichen Rebellion, eine Demonstration des eigenen Andersseins, ein Akt der Tierliebe und ein Aufbegehren gegen die Welt, wie sie ist, dies alles ist der Veganismus. Und für Teile der veganen Bewegung trägt er Züge einer quasi-religiösen Weltanschauungsgemeinschaft mit Heilsversprechen sowie umfassend lebensgestaltender und sinnstiftender Funktion.

„Ich bin Agnostiker mit einer inneren Wahrnehmung, die sich wie ein Glaube an etwas anfühlt, das ich … nicht missen kann. Der Veganismus macht dies immer aufs Neue lebendig. Namaste.“40

Veganismus macht dabei auf reale Missstände der gegenwärtigen Wirtschaftsweise des exzessiven Konsums aufmerksam. Indem sich einige demonstrativ zu extrem asketischen Formen der Lebensgestaltung entschließen, stellen sie berechtigterweise Selbstverständlichkeiten infrage, die ohne diese radikale Minderheit weniger Beachtung fänden. Zwar ist der Fleischkonsum in Deutschland seit den 1980er Jahren stetig gesunken, liegt aber auf einem noch immer sehr hohen Niveau. Das Ausmaß des Fleischkonsums ist ein Aspekt der nicht nachhaltigen Wohlstandssteigerung in westlichen Volkswirtschaften. Die ihm zugrunde liegende Massentierhaltung führt zu realen ethischen und ökologischen Problemen, die auch aus einer christlichen Perspektive der Schöpfungsverantwortung heraus kritisch zu bewerten sind.41 Die Verantwortung dafür liegt aber nicht primär oder gar allein bei den Produzenten, deren Existenz etwa die Tierbefreier zerstören wollen, sondern bei allen Bürgern. Sicherlich haben die Diskussionen, die ethische Veganer und Vegetarier durch ihren persönlichen Verzicht auslösen, dazu beigetragen, die Frage der Tierhaltung auf die politische Tagesordnung zu bringen und viele Menschen dafür zu sensibilisieren. Das hat vermutlich rechtliche Neuregelungen z. B. bei Tiertransport und -haltung begünstigt. Die Volkskirchen, die sich ethische Positionen erst dann zu eigen machen, wenn diese mehrheitsfähig sind, hüllen sich dazu bislang in Schweigen.

Angesichts der sozialen Begrenztheit der derzeitigen Trägermilieus42 und der drastischen Verhaltensvorschriften, die Veganismus zu einer zeitaufwendigen und teuren Angelegenheit machen, ist es allerdings unwahrscheinlich, dass er zu einem echten Massenphänomen wird. Das gilt besonders dann, wenn er sich nicht primär als Demonstration für ein graduelles Umdenken, sondern als universale Antwort auf Weltprobleme begreift.

Insbesondere die Grundlagen des Antispeziesismus sind logisch fragwürdig. Sie erweisen sich bei näherer Betrachtung als höchst anthropozentrisch. Wenn der Mensch in der letzten Konsequenz des Antispeziesismus berufen ist, das Leiden aus der Natur zu verbannen, bis dahin, dass er das Mausen der Hauskatze unterbindet, indem er sie einsperrt, wenn er sogar eine (friedliche) Ausmerzung von Raubtieren zum Schutz ihrer Beutetiere für wünschenswert hält, stellt sich sofort die Frage, warum ausgerechnet der Mensch das Recht – und die Pflicht? (verpflichtet durch wen oder was?) – haben sollte, die Natur der „nichtmenschlichen Tiere“ nach seinen ethischen Vorstellungen so tiefgreifend umzuwandeln. Jede Begründung für solche menschlichen Allmachtsvorstellungen muss wieder eine Sonderstellung des Menschen voraussetzen und so die eigene erste Prämisse „Der Mensch ist ein Tier unter anderen ohne Vorrechte“ unterminieren. Antispeziesistische Theoretiker nehmen hier implizit und manchmal ausdrücklich auf den alttestamentlichen Tierfrieden Bezug. Dieser Vision Jesajas liegt aber ein eschatologisches Geschehen zugrunde. Ein solcher umfassender Friede ist eine irdische Utopie, eine endzeitliche Tat Gottes – an dessen Stelle sich die Antispeziesisten hier setzen. Wo Jesaja die Menschenmacht begrenzt, steigern sie die Antispeziesisten ins Absolute. Sie maßen sich ein Ausmaß der Naturbeherrschung an, das weit über das hinausgeht, was Menschen derzeit tun, und über das, was man häufig der anthropozentrischen jüdisch-christlichen Theologie im Gefolge von Gen 1,28 vorwirft.

Aus christlicher Sicht sind an den Veganismus Fragen zu stellen, die über die vordergründige Kritik an der Verharmlosung gesundheitlicher Gefahren hinausgehen. Das Ziel „Gesundheit über alles“ ist Teil einer Bewegung zur Selbstoptimierung und führt zu einer gewissen Ich-Fixierung und Gnadenlosigkeit im Umgang mit sich selbst. Man will unter allen Umständen die Macht über sich selbst behalten, denn jeder ist seines Glückes und seines Körpers Schmied. Losgelöst von jeder „Fremdbestimmung“ durch Gott oder soziale Bezüge will ich absolute Kontrolle über mich ausüben. Die Gebrochenheit menschlichen Lebens, Kontingenzerfahrungen (Krankheit) und die menschliche Würde, die keiner Selbstrechtfertigung durch Reinheitsbemühungen bedarf, sondern aus Gnade geschenkt wird, haben in dieser Welt veganer Selbstvervollkommnung keinen Platz. Der Glaube, man könne Gott spielen und nach eigenen Regeln das perfekte Selbst und die perfekte Welt schaffen, ist gefährlich. Am Ende sagt man zum Kranken: „Selbst schuld, Fleischessen gibt schlechtes Karma.“

Veganer stoßen wie alle Bewegungen, die die Selbstheiligung bis zur Perfektion und zur Erlösung treiben wollen, auf die menschliche Ursünde. Sie nimmt hier eine spezifische Form an: Der Mensch kann nicht leben, ohne die Umwelt zu belasten, er kann nicht essen, ohne dass Tiere sterben, es gibt keine schuldlose „Reinheit“. Die ethikvegane Theorie ist Ausfluss einer Umweltbewegung, die den Menschen als problematisch ansieht, weil er immer einen „ökologischen Fußabdruck“ hinterlassen wird. Leben ohne Schädigung anderen Lebens und der Umwelt ist nicht möglich. Das Christentum hat diese Erfahrung in den Begriff der Ursünde gefasst. In dieser Situation fehlt aber dem Veganismus eine Gnadeninstanz, die ihn aus diesem Dilemma herausnimmt und zu einem befreiten Handeln und Leben in der Welt befähigt. Vielleicht teilt der Veganismus deshalb seine humor- und selbstironiebefreite Ernsthaftigkeit und eine gewisse Verbissenheit mit den meisten neureligiösen Bewegungen.

In diesen Heilsideologien, die das Profane sakralisieren (Heil durch Essen, Weltrettung durch Umweltschutz) muss der Mensch selbst bis zum Äußersten aktiv werden, denn „es rettet ihn kein höh’res Wesen“. Daran kann er angesichts der Größe der Aufgabe nur verzweifeln – Überreaktionen sind vorprogrammiert. Hier erweist sich der Veganismus denn auch als Teil einer sehr deutschen Befindlichkeit. Bei Reisen in unsere Nachbarländer stößt man häufig auf ein amüsiertes Befremden über unsere ex­tremen öffentlichen Reaktionen auf Umweltprobleme und Lebensmittel-„Skandale“. Reale und vermeintliche Gefahren vom Waldsterben und vom Formaldehyd im Shampoo über BSE („Rinderwahnsinn“) und die Mobilfunkstrahlung bis hin zur Atomkraft führen hierzulande regelmäßig zu panischen Debatten, die in anderen Ländern unüblich sind. Statt eines rational kalkulierenden Risikomanagements sucht man die absolute Sicherheit (Risikofreiheit) und Sündlosigkeit – also das Paradies. Und reagiert erstaunt, wenn radikale Reaktionen als selbsterlösende Mechanismen nicht greifen, weil auch die Alternativen Schattenseiten haben. Dann fehlt die notwendige gelassene Nüchternheit, um zu entscheiden, in welche Rangordnung man im Konfliktfall verschiedene Werte bringen will. Beim Essen z. B. bedeutet das: Zugleich vegane, regionale und gesunde Bio-Ernährung ist nicht möglich, Konflikte sind vorprogrammiert.

Wer nun die absoluten Ideale radikaler Klima- und Tierschützer konsequent zu Ende denkt, kommt zu dem Schluss, dass der Mensch an sich das Problem ist und nur durch den Tod von seiner Schuld der Umweltschädigung befreit wird. Und wirklich: Als Peter Singer 2010 in einem Artikel fragte: „Should This Be the Last Generation?“, verneinte er die Frage noch. Aber kurz darauf konstatierte Jeff McMahan, dass einige vegane Teilnehmer der Onlinediskussion über seinen Artikel „The Meat-Eaters“ andeuteten, es sei wohl am besten, die menschliche Art verschwände vom Planeten.43 Das ist logisch konsequent. Wo kein gnädiger Gott ist, gibt es für ein feingestimmtes Gewissen keine Vergebung. Dann muss sich der Mensch nihilistisch selbst zu einer Art negativem Schöpfer machen, der mit dem Menschen auch die Ursache des Leids der Welt verschwinden lässt.

Letztlich ist der Veganismus oft Ausdruck einer zutiefst naturentfremdeten Haltung wohlhabender westlicher Großstädter. Ernährungstechnisch ist eine ausgewogene vegane Ernährung in unseren Breiten nur möglich, weil wir neben Nahrungsergänzungsmitteln ganzjährig Zugang zu einer Fülle importierter Nahrungsmittel haben. Ähnlich wie in der „Theologie des Lebens“ in den 1990er Jahren hat hier eine romantisierend-harmonische Sicht auf die Natur die Herrschaft übernommen.44 Daher konstatiert ein Bio-Bauer zu Recht: „Ich halte Veganismus für eine verständliche Reaktion auf moderne Massentierhaltung. Moderner Fleischkonsum ist zu hoch und zu gedankenlos. Aber Veganismus ist auch das Ergebnis einer totalen Entfremdung der Stadtmenschen von der Landwirtschaft.“45

Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein (Mt 15,11). Jesus hat provoziert, indem er mit den Sündern zu Tisch saß, nicht indem er über sie richtete. Die evangelische Freiheit gilt auch für das Essen. Essen ist nicht ethisch neutral, und es gibt gute Gründe, tierethische Erwägungen zu berücksichtigen, aber wer glaubt, er könne sich durch Einhaltung von selbst auferlegten Essensgeboten das Heil sichern, wird feststellen, dass er so weder die Welt retten noch das Lebensglück sicherstellen und am wenigsten die eigene Gesundheit und Jugend ewig festhalten kann.

Verantwortung ist wertlos ohne Menschenliebe und Freiheit – auch beim Essen. Und so heißt es in der Bibel: Ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes (Pred 3,13).


Kai Funkschmidt


Literatur46

Baumgartner, Judith: Ernährungsreform – Antwort auf Industrialisierung und Ernährungswandel. Ernährungsreform als Teil der Lebensreformbewegung am Beispiel der Siedlung und des Unternehmens Eden seit 1893, Frankfurt a. M. 1992

Borgeaud, Philippe: Art. „Speisegebote/Speiseverbote/Speisegesetze. I. Religionswissenschaftlich“, in: RGG4 Bd. 7, Tübingen 2004, 1550f

Bredack, Jan: Vegan für alle. Warum wir richtig leben sollten, München/Zürich 2014

Brooks, Gary T. et al.: Differences between health and ethical vegetarians. Strength of conviction, nutrition knowledge, dietary restriction, and duration of adherence, in: Appetite 65 (2013), 139-144

Dahlgren, Lars et al.: Veganism as status passage: The process of becoming a vegan among youths in Sweden, in: Appetite 41 (2003), 61-67

Dahlke, Rüdiger: Peace Food. Wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt, München 2011

Deutsches Tierschutzbüro e. V.: Die Tierretter. Jahresbericht 2013, Berlin 2013

Federschmidt, Karl/Funkschmidt, Kai/Huber, Friedrich: Überlegungen zu einer Theologie des Lebens, in: Vorster, Hans (Hg.): Ökumene lohnt sich, Beiheft ÖR 68, Frankfurt a. M., 232-246

Finch, Martha L./Madden, Etta L.: Eating in Eden. Food and American Utopias (At Table), Lincoln 2006

Food and Agriculture Organization of the UN: Livestock’s long shadow, Rom 2006

Francione, Gary L./Garner, Robert: The Animal Rights Debate. Abolition or Regulation?, Columbia 2010

Gollwitzer, Helmut: Aufrüttler und Außenseiter, in: Die Zeit, 20.4.1962 (Rezension von Skriver: Die Regel der Nazoräer, 1960)

Grosser, Maximilian: Durch Fleischverzicht die Welt retten, in: Die Zeit, 28.7.2008

Grube, Angela: Vegane Biografien. Narrative Interviews und biografische Berichte von Veganern, Stuttgart 22010

Habekuß, Fritz: Groß werden ohne Fleisch, in: Die Zeit, 31.10.2013


Anmerkungen

  1. Grube: Vegane Biografien, 160.
  2. Vgl. Zilm, Kerstin: Junges Gemüse in Hollywood, in: Die Zeit, 1.11.2013.
  3. Interview mit Ralf Joest, 16.10.2013, www.boersenblatt.net/640721 
  4. Bredack: Vegan für alle, 9.
  5. Mündliche Mitteilung Jack Norris, zit. nach Koeder: Veganismus, 446.
  6. Christian Vagedes, 2013, www.vegane-gesellschaft.org/tausende-auf-der-veganfach-in-hamburg-vegan-mehr-als-ein-trend-beginn-eines-ethischen-bewusstseinswandels/calciumtipps#
  7. Skriver: Der Verrat der Kirchen an den Tieren, 39.
  8. Macho: „Ich bin der Feind“.
  9. Habekuß: Groß werden ohne Fleisch.
  10. Koeder: Veganismus, 464. Vgl. auch Achim Stößer: Nur Veganer leben ethisch korrekt, http://vegane-gesellschaft.de/archives/17-Nur-Veganer-leben-ethisch-korrekt.html .
  11. Kessler/Meyer: Tiere essen?, 50.
  12. Grube: Vegane Biografien, 80.
  13. Allein in Deutschland z. B. gleichklang.de; veggiedate.org; veggiecommunity.org.
  14. vegane-flusskreuzfahrten.de.
  15. Flugblatt der Initiative berlin-vegan.de (2014).
  16. Beispiel: Ein Polizist versucht einen Bürger zu verhaften: „What am I being arrested for?“ „Murder!“ „But I did it humanely. I hit them in the head and then hung them upside down and stabbed them in the neck!” „Well, in that case you can go free. Sorry for the mix up.“
  17. Grube: Vegane Biografien, 160.
  18. Jaermann: Vegan – eine neue Religion?, 44f.
  19. Grube: Vegane Biografien, 20.
  20. Koeder: Veganismus, 368.
  21. www.vegane-gesellschaft.org/tausende-auf-der-veganfach-in-hamburg-vegan-mehr-als-ein-trend-beginn-eines-ethischen-bewusstseinswandels/calciumtipps (Orthographie i. O.).
  22. Flugblatt der Initiative berlin-vegan.de (2014).
  23. Vgl. Koeder: Veganismus, 469f.
  24. Wallrodt: Hier brüllt der stärkste Veganer der Welt.
  25. Plakat der Tierschutzorganisation PETA auf www.welt.de/sport/fitness/article138788688/Hier-bruellt-der-staerkste-Veganer-der-Welt.html
  26. Vgl. Koeder: Veganismus, 452f.
  27. Leserkommentar (Nutzer „MenschenMensch“), www.zeit.de/lebensart/essen-trinken/2014-02/landwirtschaft-tierhaltung-veganismus  (Orthographie i. O.).
  28. Straight Edge bezeichnet eine subkulturelle Bewegung, die „harte“ Musik mit einem gesunden Lebensstil (Verzicht auf Alkohol und Drogen) kombiniert. Vegan Reich und ihr muslimischer Gründer Sean Muttaqi werden wegen ihrer hochaggressiven veganen Propaganda und Ablehnung von Abtreibung und Homosexuellen sowie des Titels eines ihrer Alben („Jihad“ 1999) zuweilen als „Vegan Jihad“ bezeichnet.
  29. Mads Mitchell auf www.theguardian.com/commentisfree/2010/sep/02/vegetarian-vegan-peoples-panel .
  30. Koeder, Veganismus, 368ff.
  31. Vgl. die Hunderte Leserkommentare zu Klöckner: Ist Veganismus wider die Natur?, www.zeit.de/wissen/gesundheit/2013-10/veganismus-gesundheit-faq.
  32. Vgl. Koeder: Veganismus, 414-424.
  33. McMahan: The Meat Eaters; ders.: Predators.
  34. Auskunft eines veganen Unternehmers gegenüber dem Verfasser auf der Veranstaltung „Next Generation Food“, Kalkscheune Berlin, 29.9.2015. Er hatte eine entsprechende (nicht repräsentative) Umfrage unter seinen Kunden durchgeführt.
  35. Vgl. Rothgerber: Horizontal Hostility.
  36. Skriver: Der Verrat der Kirchen an den Tieren, 39.
  37. Vgl. Macho: „Ich bin der Feind“.
  38. Vgl. Koeder: Veganismus, 436.
  39. W v United Kingdom (Application 18187/91, 10.2.1993, unreported, ECHR); H v United Kingdom (1993) 16 EHRR CD 44, ECHR.
  40. Ein 67-jähriger Arzt, in: Grube: Vegane Biografien, 166.
  41. Dieser Aspekt der christlichen Reaktion kann hier nicht ausgeführt werden. Offizielle kirchliche Stellungnahmen zur Ernährung handeln bislang nur vom Aspekt der globalen Gerechtigkeit. Verwiesen sei aber z. B. auf die Arbeiten des ökumenischen Instituts für Theologische Zoologie der Universität Münster und die „Kirchentage für Mensch und Tier“ des Dortmunder Pfarrers Friedrich Laker.
  42. Bislang gibt es keine Untersuchung dazu, auf welchem gesellschaftlichen Untergrund Veganismus besonders gut gedeiht. Es scheint denkbar, dass er sich ähnlich wie die Esoterik in (nach-)christlichen Kontexten als besonders beheimatet erweist.
  43. Vgl. McMahan: Predators.
  44. Vgl. Federschmidt et al.: Überlegungen zu einer Theologie des Lebens. Typischerweise sind die Illustrationen aller veganen Publikationen von Bildern niedlicher Jungtiere und harmloser Pflanzenfresser geprägt: Schaf, Kalb und Wombat statt Schabe, Kakerlake und Warzenschwein.
  45. Trueblood: Wir Landwirte, Herren über Leben und Tod.
  46. Abkürzungen nach RGG4; Abruf der Internetseiten: 7.10.2015).