Michael Hausin

Die zehn verlorenen Stämme Israels und die weiße Rasse

Der Antisemitismus von „Christian Identity"

Zehn der zwölf Stämme Israels gelten seit ihrer Verschleppung durch die Assyrer 722 v. Chr. als die „verlorenen Stämme“. Diese haben seit alters die Phantasie beschäftigt. Sind sie einfach in anderen Völkern aufgegangen? Das ist die wahrscheinlichste, einfachste und unspektakulärste Lösung. Oder konnten sie sich geschlossen in andere Weltgegenden absetzen, sodass ihre Nachfahren aufgespürt werden können? Bis heute finden sich Ethnologen und Hobbyforscher, die in verschiedenen Weltregionen die Nachfahren der verlorenen Stämme gefunden haben wollen. Die Falaschas in Äthiopien oder Bergstämme in Afghanistan, geschlossene Dorfgemeinschaften in Indien und Pakistan werden genannt.In den 1920er Jahren entstand in den USA die Christian-Identity-Bewegung, die behauptet, nur Angehörige der „weißen Rasse“ seien die Nachkommen der Israeliten, und sie allein seien die Träger der biblischen Verheißungen. Diese skurrile Ansicht könnte als exzentrische Schrulligkeit betrachtet werden. Leider verbindet sich mit dem Anspruch, das wahre Israel zu sein, jedoch eine Abwertung der Juden und die Relativierung des Holocaust.„Christian Identity" wurzelt in der im 19. Jahrhundert von England ausgehenden einflussreichen Bewegung des „British Israelism“ (Britisch-Israel-Theorie), die in den Angelsachsen die verlorenen Kinder Israels sehen wollte, aber durchaus noch philosemitisch eingestellt war. Die von der Christian-Identity-Bewegung vertretene Auffassung hat bis heute ihre Anhänger und fand auch in Deutschland Parteigänger. Der Freundeskreis um die vom gleichnamigen Verlag herausgegebene Zeitschrift „Morgenland“ (Salem am Bodensee) vertritt die Auffassung, dass die weißen Europäer die wahren Nachfahren der zehn, ja sogar aller zwölf Stämme seien. Der von Dieter Braun geleitete Morgenland-Verlag vertritt die Israel-Europäer-Idee sozusagen als Kerngeschäft. Daneben findet sich ein Sammelsurium an Verschwörungstheorien, z. B. die Bestreitung der Mondlandung. Es fehlt nie der Hinweis auf die geheime Macht der Freimaurer und Illuminaten. Ein weiterer Kernpunkt ist die Propagierung der Innenweltheorie, da sie am besten mit dem wörtlich verstandenen Angaben der Bibel übereinstimme. Nach dieser Theorie ist die Erde keine Kugel, sondern die Menschen leben im Inneren einer Kugel, die den ganzen Kosmos umschließt. Auf den ersten Blick gehört „Morgenland“ ins christlich-fundamentalistische Lager. Die kruden Verschwörungstheorien und die Verknüpfung von Germanentum und Israelismus haben aber dazu geführt, dass Dieter Braun und sein Verlag auch dort „völlig isoliert“ dastehen.1

Die Britisch-Israel-Theorie

Im England der Reformationszeit erhielt die Vorstellung Auftrieb, dass die Engländer die leibhaftigen Nachfahren der verlorenen zehn Stämme seien. Diese Ansicht war nicht ganz neu. Bereits im 8. Jahrhundert hatten englische Mönche – unter ihnen der große Beda Venerabilis – darüber spekuliert, wo die „Inseln des Meeres“ lokalisiert werden könnten, von denen die Propheten Jesaja oder Jeremia sprechen: Es könne sich nur um die Britischen Inseln handeln. Auch linguistische Spekulationen schienen die hebräische Herkunft der Briten zu untermauern: Hieß hebräisch „Ish Brit“ nicht „Mann des Bundes“? Gaben sich die Briten den Namen bewusst, als sie noch von ihrer Herkunft wussten?Aus der Vorliebe der Calvinisten für das Alte Testament speiste sich später diese „englische Selbstidentifikation“2. Da die zehn Stämme zur Zeit Jesu nicht in Israel beheimatet waren, traf sie der Fluch nicht, den die Kirche den Juden zusprach. Mithin waren die Verheißungen zur Weltherrschaft als „auserwähltes Volk“ ganz auf England und die Angelsachsen übergegangen. Diese Vorstellung untermauerte während der Epoche des Imperialismus die Herrschaft Britanniens über weite Teile der Erde. Einen sichtbaren Beweis für das Auserwähltsein, neben dem Besitz des größten Kolonialreichs der Geschichte, sah man im Besitz des „Stone of Scone“, des traditionellen Krönungssteins der schottischen Könige. Er soll der Stein sein, auf den der Patriarch Jakob seinen Kopf legte (1. Mose 28).3Man ist bemüht, die Königslinie der englischen Monarchie bis zu König David zurückzuführen. Um diese Abstammungslinie zu begründen, nimmt man historische Fakten und verlängert sie um Fiktion. Als das Südreich unterging, floh der Prophet Jeremia nach Ägypten. Dann verliert sich seine Spur. In der Version der Britisch-Israel-Theorie segelte er mit den überlebenden Töchtern des letzten jüdischen Königs, Zedekia, nach Irland. Eine Tochter heiratete den dortigen Oberkönig, der ja selbst ein hebräischer Abkömmling der verlorenen zehn Stämme war, und setzte so die davidische Königslinie fort.Auch die „dunklen Jahre“ im Leben Jesu, über die die Bibel schweigt, sollen erhellt werden. Während moderne Esoteriker Jesus gern ein paar Lehrjahre in Indien oder Tibet verordnen, behaupten Vertreter der Britisch-Israel-Idee, Jesus habe die „verlorenen Stämme“ in England aufgesucht.Die Vorstellung von den Angelsachsen als den wahren Israeliten erreichte einen ersten Höhepunkt während der Herrschaft der Puritaner (1649-1658), die den Juden die Rückkehr nach England erlaubten, von wo sie 1290 ausgewiesen worden waren. Die Stämme Juda und Benjamin sollten mit den verlorenen zehn Stämmen, den Engländern, zusammenleben. Auch Pläne zur Besiedlung Palästinas durch jüdische Auswanderer wurden ersonnen. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die British-Israel-Idee zu einer Massenbewegung, die sich erfolgreich organisierte und mit Armee, Marine, Regierung und Königshaus vernetzte. Im gesamten Empire und in den USA wurden Gruppen aktiv. Die Identifikation mit den verlorenen zehn Stämmen entwickelte einen Philosemitismus, der den Aufstieg des Juden Benjamin Disraeli zum britischen Premierminister mit ermöglichte (1868 und 1874-1880). England blieb im 19. Jahrhundert von dem aggressiven Antisemitismus verschont, der in Frankreich und Deutschland aufblühte. Der Anglo-Israelismus war also zunächst judenfreundlich, da man ja eine gemeinsame Abstammung behauptete.4

„Christian Identity“ und die Verwerfung der Juden

In einem Ableger der Britisch-Israel-Bewegung in den USA wandelte sich der philosemitische Ansatz in Antisemitismus und Rassismus. Eine Schlüsselfigur war der Schriftsteller William Cameron (1878-1955), der dem amerikanischen Publikum die verhängnisvolle Fälschung der „Protokolle der Weisen von Zion“ vorstellte, um angebliche jüdische Weltverschwörungen aufzudecken. Cameron war lange Jahre ein enger Mitarbeiter des Automobilgiganten Henry Ford, der selbst sein antisemitisches Steckenpferd ritt. Diese Variante nennt man „Christian-Identity-Bewegung“.5 Nach deren Vorstellung besitzen die Juden überhaupt keine Verbindung zu Israel, sondern sind (im besten Falle) Nachkommen eines asiatischen Mischvolks, der Khasaren, die im frühen Mittelalter zum Judentum konvertierten (s. u.). Im schlimmsten Fall sind sie die Nachkommen Kains, von dem behauptet wird, er sei nicht von Adam gezeugt worden, sondern vom Teufel selbst.Für diese Bewegung6 sind die weißen Völker die auserwählte, zum Herrschen berufene Rasse. Die verschüttete Identität der weißen, christlichen Völker soll in Erinnerung gebracht werden. Alle anderen Rassen hätten sich unter Führung der Juden verschworen, diese gottgewollte Berufung zu stören. Die Juden gelten als Feinde von wahrhaft kosmischer Größe, da hinter dem Kampf Juden gegen Arier der Krieg zwischen Gott und Satan tobe.Eine bizarre und gefährliche Auslegung der Verfluchung Evas (1. Mose 3,15) kulminiert in der Behauptung, Kain wäre die Frucht einer geschlechtlichen Vereinigung von Eva und Satan, der Schlange, der Sündenfall mithin eine „geschlechtliche Sünde“. Demnach gibt es bis heute zwei Rassen auf der Erde: die Nachkommen Kains, also eines Hybridwesens Mensch-Dämon, und den genuinen Menschen, die Nachkommen Adams über den dritten Sohn Set.Einen Artikel des populärsten Vertreters dieser Theorie, Pastor Dan Gayman („Church of Israel“, Missouri), übersetzte Dieter Braun für sein „Morgenland“-Heft 7/8 aus dem Jahr 1982:7 Mit der sexuellen Vereinigung gelang es Satan, „seinen Samen in der Person des Kain, dem Erstgeborenen Menschen auf Erden“, weiterzugeben. Nur Abel war Adams Sohn, Kain hingegen „ein Bastard“, der „nicht Adam zum Vater hatte“, sondern Satan. „Auf diese Weise kam es zur Geburt des Schlangensamens und des Weibessamens“. Der sexuelle Kontakt zwischen Satan und Eva verletzte das „fundamentale Gesetz“ Gottes, wonach sich jede Art nur innerhalb ihrer Art fortpflanzen durfte. Der rassische Verfall nahm nach Kain weiter zu, denn Kain nahm ein „nicht adamitisches Weib aus dem Osten“, das einer „niedrigeren Rasse“ angehörte. Auch die Verderbnis zu Noahs Zeiten war nichts anderes als eine „allgemeine Rassenvermischung“8 zwischen weißen und schwarzen Menschen. „Die schwarzen Menschen, die Neger, sind bis heute unter uns die Nachkommen der Linie Kain-Ham-Kanaan. Das Gefühl der Abwehr gegen eine Vermischung zwischen weiß und schwarz, das der gesunde Mensch hat, ist ein sehr richtiges Natur-Gefühl, das diese Zusammenhänge noch ahnt und die göttlichen Zeichen und Schranken beachten will. Die heute propagierte Gleichheit der Rassen gehört der Zeit des Abfalls an, sie gehört zur Änderung von Zeit und Gesetz (Dan. 7,25 / 2. Thess. 2,3).“9Mit dem Verweis auf Daniel und den 2. Thessalonicherbrief verbindet der Autor die ewigen Gebote Gottes mit Rassetheorien, die zwischen 1850 und 1950 als wissenschaftliche Theorien durchaus ernst genommen wurden. Heute hat sich die Biologie von der Einteilung der Menschen in Rassen verabschiedet, denn allen mühsamen Messungen und Katalogisierungen ist es nicht gelungen, die Menschen in unterscheidbare Rassen einzuteilen.10Die Vorstellung, Kain habe seine Frau von einer „niedrigeren Rasse“ genommen, geht auf Schöpfungsspekulationen zurück, die bis ins Mittelalter reichen. Entgegen der allgemeinen christlichen Ansicht von der einmaligen Schöpfung des Menschen und der dadurch gewährten Einheit des Menschengeschlechts (Monogenese) vertreten Anhänger der Christian-Identity-Bewegung die sogenannte Polygenese. Danach gab es mindestens eine Schöpfung vor Adam. Dazu gehören die Engel, aber eben auch Menschen eigener Art, deren Nachkommen bis heute vorzufinden seien. Nur die von Adam abstammenden weißen Menschen gelten als „Ebenbild Gottes“, die Farbigen und die Juden entstammten dem Schlangensamen Kains und besitzen bei manchen Vertretern von „Christian Identity“ nicht einmal eine Seele.Adam war für „Christian Identity“ eindeutig weiß, da er nach Gottes Ebenbild geschaffen war, und ohne nähere Begründung wird behauptet: Es ist „kaum anzunehmen, dass Gott schwarz ist, wenn das auch manche Negerstämme glauben!“11Auch der Missionsbefehl Jesu gerät unter Druck, und eine fast 2000-jährige Missionsarbeit wird als Irrtum eingeschätzt. Der Missionsbefehl meinte „durchaus nicht alle Nationen und Völker der ganzen Erde ... Jesus meinte nur die ganz besonderen Nationen, die als Nachkommen Israels innerhalb der Völkerwelt entstehen würden“.12 Zuerst sei Jesus für sein Volk in die Welt gekommen, danach für andere Völker und Rassen. Diese bedeutsame „Reihenfolge“ wird nach Dieter Braun leicht vergessen, „besonders unter dem Einfluss der endzeitlichen multikulturellen Gleichmacherei“.13

Das wahre und das falsche Israel

Für „Christian Identity“ steht fest, dass die ursprünglichen Israeliten weiße Menschen waren. Die wahren Israeliten entsprechen physiognomisch dem nordischen Typ: blond und blauäugig.14 So stellt Dieter Braun im Vorwort zur Neuauflage von „Wir aus Israel!“ seines Vaters Fritz Braun fest: „Es ist also nicht unbedingt so, wie man geglaubt hat, dass die Masse der heutigen Juden geradlinige Nachkommen der biblischen Israel-Stämme Juda, Benjamin und Levi seien. Sondern es handelt sich bei ihrem Verhältnis zu Juda und Israel weitgehend nur um eine namentliche, aber nicht um eine ethnologische Übereinstimmung!“15Um die weißen Europäer, die Germanen und Kelten, zu ethnischen Nachkommen der zwölf Stämme Israels zu machen, werden umfangreiche Wanderungsbewegungen behauptet. Bereits um 1600 v. Chr. hätten Angehörige des Stammes Dan Griechenland besiedelt und dann die Kulturleistungen der Hellenen hervorgebracht. Zwischen 1400 und 1100 v. Chr. seien Israeliten nach Irland und England gekommen, vom 7. bis 5. vorchristlichen Jahrhundert hätten sie Gallien besiedelt. Eine zweite Wanderungswelle soll aus Assyrien über Russland bis nach Skandinavien und Deutschland geführt haben. Die uns bekannten Sachsen, Kimbern, Skythen oder Angeln sind danach nichts anderes als israelitische Stämme.16 Die nach Westen ziehenden Israeliten werden als „arische oder indoeuropäische Rasse“17 bezeichnet und gelten als Begründer der modernen europäischen Nationen. In der Christianisierung fanden die Völker zurück zu ihrem Ursprung, Jesus war wirklich „ihr“ Messias. Gläubige Christen, sofern sie weiß sind, sind also nicht einfach im geistlichen Sinne Israel, sondern ganz real als Nachkommen der wandernden Israeliten.Wie dargestellt erkannte die Britisch-Israel-Bewegung die Juden als Nachkommen der Südstämme Juda und Benjamin an. „Christian Identity“ bricht radikal mit dieser Vorstellung und ist der Auffassung, dass die heute lebenden Juden in keiner Weise mit den israelitischen Stämmen verwandt sind. Der überhebliche Umgang mit den Juden schreckt nicht einmal vor den dümmsten Stereotypen zurück, und man ist sicher, die Juden „schon an ihren Nasen zu erkennen“18.Über die Herkunft der heute lebenden Juden gibt es verschiedene Spekulationen: Sie sind entweder Nachfahren der Khasaren, Nachkommen der Edomiter, die nur äußerlich das Judentum angenommen hätten, oder sie stammen aus der Verbindung Kains mit rassisch niederen Völkern. Diese drei unterschiedlichen Behauptungen werden manchmal vermischt und gelegentlich unkommentiert nebeneinandergestellt. Die „freundlichste“ Spekulation sieht in den Juden von heute die Nachfahren des asiatischen Volkes der Khasaren (oder Chasaren).19 Die These ruht auf einem historischen Fakt und den Gedankenspielen des englischen Schriftstellers Arthur Koestler. Die Khasaren waren ein Turkvolk im heutigen Kaukasus. Zwischen dem 8. und dem 9. Jahrhundert nahm zumindest die Herrscherschicht den jüdischen Glauben an. Eine kurze Zeitspanne waren die Khasaren eine bedeutende Regionalmacht. Ende des 10. Jahrhunderts wurden sie vom Kiewer Reich geschlagen und vereinnahmt. Danach hören die historischen Berichte über sie auf, und hier eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten für wilde Phantasien. Arthur Koestler veröffentlichte 1976 sein Buch „Der dreizehnte Stamm“, womit er die Khasaren meinte, die er neben die bekannten zwölf Stämme Israels stellte. Das Schweigen der historischen Quellen kompensierte er mit Vorstellungskraft. Nach dem Untergang ihres Reiches hätten sich die Khasaren relativ geschlossen nach Westen gewandt, um im heutigen Polen und in der Ukraine zu siedeln. Koestler stellt alle bisherigen Vorstellungen von der Entstehung des Ostjudentums (Aschkenasim) auf den Kopf. Statt von Westen nach Osten vertrieben worden zu sein, wie die seriöse Geschichtswissenschaft erklärt, seien die Juden als Khasaren vom Kaukasus nach Westen gewandert und hätten den Grundstock der jüdischen Gemeinden Osteuropas gebildet. Der kleineren Gruppe der sephardischen Juden, die in den Gebieten des früheren Osmanischen Reiches lebte, wird ihr israelitischer Ursprung ebenfalls abgesprochen. Sie seien zwar in Judäa beheimatet gewesen, aber ethnisch die Nachfahren der assyrischen Neusiedler, die im 8. Jahrhundert v. Chr. in die entvölkerten Landstriche des Nordreiches verbracht wurden.20 Damit hätten die heutigen Juden „keine genetische Verbindung zu Abraham, Isaak, Jakob-Israel, Juda oder sonst einem Hebräer ... Genetisch stammen sie aus einer gemischtrassigen Umgebung Vorderasiens“.21Nach der Khasaren-Theorie gehören die Juden immerhin noch zur menschlichen Spezies, wenn auch zu einer niederen Art, deren israelitisches Erbe im „asiatischen Genpool der Chasaren vollständig untergegangen“22 sei. Bei der Edom-Theorie wird es noch gefährlicher. Danach sind die heutigen Juden Nachfahren der bedeutenden Gegner Israels, der Edomiter mit ihrem Stammvater Esau, denen es im Laufe der Jahrhunderte gelungen sei, ihre wahre Identität zu verschleiern und sich als Gottesvolk auszugeben. Die Edomiter wurden später zu den Idumäern, aus deren Reihen Herodes hervorging. Somit sind die Juden biologisch mit den Feinden Jesu verwandt. Edom bedeutet im Hebräischen „rot“ und lädt geradezu ein, über die politische Farbenlehre die Edomiter, also die Juden, mit den revolutionären Kommunisten in Verbindung zu bringen. Die Ineinssetzung von Kommunismus und Judentum, die Rede vom „jüdischen Bolschewismus“, ist ein charakteristischer Topos des Rechtsextremismus. Nach den Grausamkeiten des Dritten Reiches sollte es sich verbieten, solche Anschuldigungen zu erheben, aber in „Morgenland“ wird munter vom „jüdischen Kommunismus“23 gesprochen.Auch die Staatsgründung Israels 1948 folgte angeblich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Die „falschen Juden“, die „Esau-Zionisten“24, hätten den Anspruch auf den Namen Israel erfolgreich erhoben, um damit das „Erbe des biblischen Israel mitsamt allen daran geknüpften göttlichen Heils-, Segens- und Weltherrschaftsverheißungen“25 anzutreten. „Heute finden wir noch nicht des Herrn erlöste Völker in Palästina. Dafür finden wir dort das Esau-Judentum, das es sich dort in trotzigem Unglauben bequem gemacht hat.“26 Christen, die sich für das Existenzrecht Israels einsetzen, gelten als „Komplizen für eine der niederträchtigsten ‚Land-Räubereien‘ der Geschichte.“27 Das Verhältnis Gottes zu den Edomitern zeigt nach „Morgenland“, dass der Satz „Gott liebt alle Menschen“ falsch sei. Eine Kernlehre der christlichen Verkündigung wird zurückgenommen: Gegenüber dem Volk von Edom gebe es einen andauernden Hass Gottes.28Sind die Juden aber biologisch aus dem Schlangensamen Satans hervorgegangen, so wird ihre Zugehörigkeit zur menschlichen Spezies schlechthin bestritten. Diese abenteuerliche sexo-rassistische Variante lässt keinen Spielraum für ein Miteinander oder eine Verständigung. Die Juden sind danach „objektiv“ anders, nicht menschlich, das Böse ist in ihnen genetisch verankert, und das ist ihnen weder durch Bekehrung (wie im klassischen Antijudaismus) noch durch Bildung (wie in der Aufklärung) zu nehmen.„Christian Identity“ frönt einer ungezügelten Verschwörungstheorie im Zusammenspiel mit apokalyptischen Visionen und Endzeitspekulationen. Beklagt wird eine angebliche Unterwürfigkeit gegenüber den Juden. „Im politischen Bereich stecken wir ja regelrecht in einer jüdischen Zwangsjacke“29, bedauert Dieter Braun. Er fordert, die Geschichte der Juden etwas genauer zu untersuchen, um die Behauptungen, sie seien verfolgt worden und Opfer gewesen, als „Propagandathesen“30 zu entlarven. Die Juden haben den „Mörder und Lügner von Anfang an zum Vater“31 und werden deshalb Synagoge des Satans genannt. Die religiöse Grundlage des Judentums, des „antichristlichen Volkes“32, sei der Talmud. Zitate aus dem Talmud, in Verbindung mit den „Protokollen der Weisen von Zion“, werden seit fast hundert Jahren in rechtsradikalen Kreisen benutzt, um die Bösartigkeit und die Weltherrschaftsphantasien der Juden zu beweisen. Die Abbildung eines englischsprachigen Talmuds zeigt u. a. eine Verschnörkelung. In einer „Morgenland“-Ausgabe wird dieser Schnörkel so lange bearbeitet, bis ein Schriftzug deutlich wird, der „Satan“ heißen könnte. Damit gilt der Beweis als erbracht, dass hinter dem Talmud und seinen Lehren satanische Anweisungen zu sehen sind.33In allen westlichen Ländern sitzen nach Überzeugung von „Morgenland“ die Juden an den Schaltstellen der Macht und beuten die christlichen Nationen „bis zum totalen wirtschaftlichen Niedergang“34 aus. Es ist das alte und vertraute Bild von den Juden, die hinter den Kulissen mit Geld und Propaganda die Strippen ziehen. Der Zionismus ist nicht einfach die politische Nationalbewegung der Juden, sondern eine „weltlich-mystische (geheime) Bewegung auf das Ziel der jüdischen Weltherrschaft und Weltdiktatur hin“35.Vor diesem Hintergrund, dem unterstellten Versuch einer „neuen Weltordnung“, bringt „Morgenland“ gewisse Sympathien für die diktatorischen Schurken dieser Welt auf. Der zweite Golfkrieg war „ein von den Illuminaten inszeniertes und dirigiertes Kriegstheater“36. Der Krieg ist ein Vorgeschmack dessen, was Staaten widerfährt, die sich „noch nicht freiwillig der Herrschaft des Weltjudentums unterstellt haben“37.

Deutschland und der Holocaust

Die deutschsprachigen Völker sind nach Überzeugung von „Morgenland“ die Nachfahren des Stammes Juda, weil sich in der germanischen und deutschen Geschichte „die dem biblischen Juda gegebenen göttlichen Segensverheißungen erfüllt haben“.38 Als hervorstechender Beweis der erfüllten Verheißungen gilt der von Gott in 1. Mose 49,10 verliehene „Führerstab“, das „Zepter“, wonach aus Juda die Königslinien der Menschen kommen sollen. Tatsächlich finden sich ja in allen europäischen Fürstenhäusern deutsche Vorfahren. Diese Herleitung der Deutschen ist ungemein schmeichelhaft, gilt Juda doch als der herausragende, zur Führung bestimmte Stamm im israelitischen Verband. Den Höhepunkt bildet die Herkunft Jesu, des Messias, aus dem Stamme Juda. Die Deutschen sind damit „blutsverwandt“ mit Jesus, dem Gottessohn. Nebenbei wird deutlich, dass alle zwölf Stämme in Europa zu suchen sind. Im klassischen Konzept der Britsch-Israel-Theorie waren Juda und Benjamin in Palästina verblieben und sind die Vorfahren der heutigen Juden. Da die Vertreter von „Christian Identity“ diesen aber jedes Recht bestreiten, Israeliten zu sein, haben sie auch die verbliebenen beiden Stämme auf Wanderschaft geschickt.Für Dieter Braun ist Deutschland das geografische Zentrum der Nachkommen Judas. Damit ist die Stimme Gottes für ihn unüberhörbar: „Nicht diejenigen irdischen Handlanger Satans sind von Gott erwählt, die das aufgrund ihres (alten biblischen) Namens behaupten ... sondern gerade das Volk ist erwählt, das von ihnen am meisten verteufelt, dem damit am stärksten die Erwählung abgesprochen ... worden ist!“39 Aus der Sicht von „Morgenland“ sind die Deutschen Opfer und die Juden Täter. „Die Deutschen dürften heute zu den am stärksten gedemütigten Völkern zählen, zumindest darin, was man ihnen an Schandtaten anhängt! – und sie beugen sich darunter.“40 Die Juden hingegen, denen es gelungen sei, die Welt zu täuschen, hätten sich durch die Geschichte hindurch als die „größten Christus-, Gottes- und Menschenfeinde erwiesen“, deren Machenschaften die „Völker in Kriege, Elend und Tod gestürzt“41 haben.Die Verbrechen der nationalsozialistischen Herrschaft, die Kriegsverbrechen der Wehrmacht und der Völkermord an den europäischen Juden werden in „Morgenland“ relativiert. Behauptet wird, dass es noch viele offene Fragen gebe, „welche Verbrechen unter Hitler wirklich begangen worden sind oder nicht“.42 In einer Sonderausgabe der Zeitschrift wird gewarnt, „alles, was uns die offizielle Geschichtsschreibung über das Geschehen im Dritten Reich vorlegt, für bare Münze zu nehmen“ und nicht weiter nur das zu betonen, „was auf deutscher Seite zur Judenfeindschaft geführt hat, sondern auch das, was auf jüdischer Seite bewusst und unbewusst dazu beigetragen wurde!“43 Nahezu einer Schuldumkehr kommt die Feststellung gleich, „dass es sehr reale Ursachen für antijüdische Empfindungen, Gedanken und Auswirkungen gegeben hat und weiter gibt“.44 Als hätte die Diskussion über die „Judenfrage“ nicht in Auschwitz geendet, fabuliert man munter über den verhängnisvollen „jüdischen Einfluss“, der den Antisemitismus verstehbar und vielleicht akzeptabel macht.45 Die diskriminierenden Nürnberger Rassegesetze waren demnach kein menschenverachtendes Unrecht. Sie sollten nur „das Zusammenleben zweier Rassen – die nun einmal verschieden sind – zu Gunsten beider Seiten regeln“.46 Wer sich gegen die Nürnberger Gesetze empöre, habe keine Ahnung „von den natürlichen Gesetzmäßigkeiten der Rassenunterschiede und Rassenordnungen in dieser Welt“.47Revisionistische Historiker, die sich daran abarbeiten zu beweisen, dass es keinen Völkermord an den Juden gegeben habe, nennt Dieter Braun „wahrheitsliebende Historiker“.48 In der Antwort auf einen Leserbrief behauptet Braun, die Geschichtsschreibung über die NS-Verbrechen sei verzerrt. Ohne zu sagen, welche Verzerrungen er genau meint, spricht er von „tatsächlichen und erlogenen“ Verbrechen, die „groß herausgestellt“ würden.49 Er lobt die Arbeit der revisionistischen Historiker ausdrücklich und empfiehlt die Bücher von David Irving50.Wenn Dieter Braun den Bombenangriff auf Dresden 1945 als den „wirklichen Holocaust“51 bezeichnet, war dann der Genozid an den Juden ein „falscher“, oder hat er dann nie stattgefunden? Die revisionistische Literatur jedenfalls beweise deutlich, dass „Deutschland weder einen Angriffskrieg geführt, noch dass es Millionen Juden vergast hat“.52 Der Prozess gegen den Holocaustleugner Ernst Zündel in Kanada hat für Braun den Beweis erbracht, dass es „im ehemaligen KZ Auschwitz keine Vergasungen von Menschen gegeben haben kann, und dass alle diesbezüglichen Einrichtungen nach dem Kriege an- und eingebaut worden sind!“53. Unter Zuhilfenahme eines Artikels von Hildegund Zehmke, einer Christin mit Hang zu parapsychologischen Themen, nennt er den Holocaust einen „6-Millionen-Mythos“54, der bewusst erfunden wurde. Hinter den Anschuldigungen gegen Deutschland steckten aber nicht einfach menschliche Machenschaften, sondern der Teufel selbst wolle die Deutschen und ihre Geschichte mit erfundenen Geschichtslügen erniedrigen. In einer eigenwilligen Auslegung des Propheten Sacharja bezieht Dieter Braun die Aussagen des biblischen Textes in direkter Weise auf die Deutschen. In der vierten Vision sieht Sacharja den Teufel „zur Rechten Gottes“ stehen, um das Volk Gottes anzuklagen. Die tiefere Bedeutung des „Rechtsstehens“ des Teufels bedeutet für Braun: „Nicht das linke, sondern das rechte Deutschland soll angeklagt, verklagt und gründlich verteufelt werden!“55

Eine große Verschwörungstheorie

Rassentheorien sind ein Kind des im 18. Jahrhundert entstehenden Klassifizierungs- und Vergleichsfiebers, der Versuch, Ordnung in eine als verwirrend empfundene menschliche Vielfalt zu bringen. Es ist ein folgenschwerer Schritt, Rassentheorien zu entwerfen und diese biblisch zu legitimieren. „Christian Identity“ verengt den christlichen Glauben auf eine Art größere Stammesreligion: Gott, Jahwe, ist nur der Gott der weißen Menschen, die wiederum nur im eigentlichen Sinne Menschen nach Gottes Ebenbild sind. Die Anmaßung, über Eigenschaften und Qualität von Menschengruppen zu urteilen, gar eine Hierarchisierung von „Rassen“ vorzunehmen, widerspricht der zentralen christlichen Überzeugung von der „Einheit des Menschengeschlechts“ durch die Schöpfung und muss als Häresie beurteilt werden.Die Unbekümmertheit, mit der über die angeblichen Machenschaften „der Juden“ gesprochen wird, ist erschreckend und verhindert ein bloßes amüsiertes Kopfschütteln angesichts manch kruder Bibelexegese. Einen Schlüsselbegriff zum Erfassen totalitärer Ideologien hat Hannah Arendt in der Konstruktion des „objektiven Gegners“ gefunden.56 Es ist die Behauptung eines unüberbrückbaren Freund-Feind-Gegensatzes. Der Feind wird zum Träger „objektiv feindlicher“ Eigenschaften, die nichts mit seinem tatsächlichen Verhalten zu tun haben. Es ist die Konstruktion eines Bösen, das einer Gruppe eigen ist, ihrem Sein entspringt – ohne individuell zu unterscheiden. Die Behauptung, die Juden trügen das Erbmaterial Satans in sich, ist sicherlich eine Steigerung bisheriger „objektiver“ Feindeinteilungen. Die Suche nach den „jüdischen Hintermännern“ in Geschichte und Politik erweckt den Eindruck, dass man partout finden will, was man sucht. Die Juden erhalten fast omnipotente Züge: Sie sind immer und überall, sie stehen hinter den Revolutionen und lenken das Finanzkapital. Komplexität oder widersprüchliche Motive von Personen, etwa Staatsführern, sind nicht vorhanden. Hinter allem Geschehen steht immer die „Gier nach Macht“57. Lutz Lemhöfer hat die „Eliminierung des Zufalls“58 in Verschwörungstheorien betont. Auch „Christian Identity“ konstruiert die Geschichte als Unheilsprozess und liest Berechnungen und Planungen in den historischen Prozess hinein.Da die Juden als Drahtzieher des Bösen erkannt sind, muss ihr Leid im Holocaust erfunden sein. Auf der Suche nach Identität sucht „Morgenland“ Hilfe bei revisionistischen Autoren, die in zweifelhaften, pseudowissenschaftlichen Untersuchungen den Völkermord der Nationalsozialisten bestreiten. Bei dem Versuch, die „Ehre der Wehrmacht“ zu retten, wird suggeriert, der Eroberungskrieg der Deutschen sei ein Verteidigungskrieg zum Schutz der europäischen Kulturidentität gewesen. Der Rekurs auf Autoren und Zeitschriften mit rechtsextremem Gedankengut lässt Zweifel aufkommen, wie es um das Verhältnis von „Morgenland“ zum demokratischen Verfassungsstaat bestellt ist.„Christian Identity“ vertritt nicht nur alle gängigen Verschwörungstheorien der Neuzeit, sie ist im Kern selbst eine gigantische Verschwörungstheorie – mit der Spekulation über das geplante Verschweigen der israelitischen Identität der „weißen Rasse“, dem Diebstahl ihres Erbes als einzigem, exklusivem Gottesvolk. Wer von der Verschwörung überzeugt ist, wird weder durch wissenschaftliche Abhandlungen noch durch Gewissenspredigt, nicht einmal vom gesunden Menschenverstand davon abzubringen sein. Man „weiß“ ja, dass das nur weitere Angriffe oder Tricks der Verschwörer sind.


Michael Hausin, Uhldingen-Mühlhofen


Anmerkungen

1 Gerhard Gronauer, „Wünschet Jerusalem Glück“ MBS-Texte 69, 2006, 30. In der Regel sechsmal im Jahr erscheint das 20-seitige Heft „Morgenland“. In Stuttgart findet monatlich ein Bibelkreis eines Morgenland-Leserkreises statt.

2 Hans-Joachim Schoeps, Zehn verlorene Stämme Israels, in: RGG3, Bd. 6, 1876.

3 Der „Stone of Scone“ war der als magisch verehrte Krönungsstein der schottischen Pikten, auf dem der schottische König gekrönt oder ausgerufen wurde. 1296 wurde er als Kriegsbeute von den Engländern nach Westminster gebracht und in den Krönungsstuhl eingebaut. Tony Blair ließ ihn 1996 zurück nach Schottland bringen, wo er seither im Edinburgh Castle liegt. Der Stein soll nicht weniger als die physische Anwesenheit Gottes vermitteln. Joseph soll ihn nach Ägypten gebracht haben. Beim Auszug wurde er mitgeführt, und aus ihm soll das Wasser geflossen sein, das die Israeliten in der Wüste vor dem Verdursten rettete (4. Mose 20,7f).

4 Eine gewisse Überheblichkeit war dem „British Israelism“ dennoch eigen. Da die Juden sich weigerten, Jesus als Messias anzuerkennen, galten sie als „unvollkommene“ Israeliten.

5 Nach Goodrick-Clarke schwanken die Anhängerzahlen zwischen 2000 und 50 000, vgl. Nicholas Goodrick-Clarke, Im Schatten der Schwarzen Sonne, Wiesbaden 2009, 470.

6 Herkunft, Personen, Gruppen und Ideologie von „Christian Identity“ beschreibt Michael Barkun, Religion and the Racist Right. The Origins of the Christian Identity Movement, Chapel Hill 1997.

7 Dan Gayman, Das Gesetz des Erstgeborenen, in: Morgenland 7/8 (1982), 19-23. Die „Church of Israel“ gehört zu den größten Christian-Identity-Gruppen in den USA. Umstritten sind ihre Verbindungen zu rassistischen Extremgruppen.

8 Fritz Braun, Wir aus Israel!, Uhldingen 1992, 70.

9 Ebd., 71.

10 Vgl. Thomas Schirrmacher, Rassismus, Holzgerlingen 2009, 24-28.

11 Fritz Braun, Wir aus Israel!, a.a.O., 69.

12 Dieter Braun, Israel-Falschmünzerei 5, in: Morgenland 1/2003, 7.

13 Dieter Braun, Das Lebendigwerden der Totengebeine, in: Morgenland 5/1996, 8.

14 Vgl. Fritz Braun, Wir aus Israel!, a.a.O., 48. Selbstverständlich lehnt Dieter Braun den Vorwurf des „Rassendünkels“ vehement ab. In der Antwort auf einen Leserbrief schreibt er: „Ebenso falsch wäre es selbstverständlich, wenn uns die Erkenntnis von der Israel-Abstammung der christlichen Völker zur Überheblichkeit gegen und damit zur Verachtung anderer Völker verleitete“ (Morgenland 2/2000, 12). Wie man Überheblichkeit und Verachtung vermeidet, wenn Juden derart dämonisiert werden, bleibt offen.

15 Fritz Braun, Wir aus Israel!, a.a.O., 13.

16 Ebd. umfassend ausgebreitet.

17 Arthur A. Pachkofsky, Israel und Juda, Salem 2004, 24.

18 Fritz Braun, Wir aus Israel!, a.a.O., 145.

19 So in dem Morgenland-Traktat: Theodor Winston Pike, Die Khasaren, Salem 2007.

20 Vgl. Morgenland 3/2002, 6.

21 Reed Benson, Warum die modernen Juden nicht Gottes auserwähltes Volk sind, in: Morgenland 4/2003, 13f.

22 Nicholas Goodrick-Clarke, Im Schatten der Schwarzen Sonne, a.a.O., 475.

23 Morgenland 1/1998, 8. Daneben verrieten sich die Edom-Juden auch durch ihre Namen, wie die Bankiersfamilie Rothschild.

24 C. R. Dickey, Die Weissagung Obadjas, in: Morgenland 6/2004, 13.

25 Dieter Braun, Die besondere messianische Verführung, in: Morgenland 3/2005, 13.

26 C. R. Dickey, Die Weissagung Obadjas, a.a.O., 11.

27 Arthur A. Pachkofsky, Israel und Juda, a.a.O., 10.

28 Vgl. Morgenland 2/1998, 9.

29 Dieter Braun, „Ansehen nach dem Fleisch“, in: Morgenland 6/2003, 9.

30 Dieter Braun, Schwerwiegende Fragen, in: Morgenland 1/2004, 5.

31 Ebd., 6.

32 Morgenland 6/1993, 6.

33 Vgl. ebd., 12.

34 Dieter Braun, Trugbild „Antisemitismus“, in: Morgenland 4/2004, 18.

35 Dieter Braun, Die besondere messianische Verführung, a.a.O., 16.

36 David J. Meyer, Das Tier aus dem Meer, in: Morgenland 3/2003, 3.

37 Dieter Braun, Kommentar zum Artikel von David J. Meyer, in: Morgenland 3/2003, 15.

38 Dieter Braun, „Ziehet ihm die schmutzigen Kleider aus“, in: Morgenland 5/1990, 3.

39 Ebd., 6.

40 Morgenland 1/2002, 20 (Antwort Dieter Brauns auf einen Leserbrief).

41 Dieter Braun, „Ziehet ihm die schmutzigen Kleider aus“, a.a.O., 6.

42 Ebd., 5.

43 A. Markus, Deutschland und die Juden im Licht der Bibel und Geschichte, Salem o. J., 13. In den entsprechenden Artikeln dienen bekannte „Klassiker“ der revisionistischen Geschichtsschreibung als Grundlage. Emil Aretz, Hexen-Einmal-Eins einer Lüge von 1970, Richard Harwood, Starben wirklich sechs Millionen? von 1975 und Paul Rassinier, Das Drama der Juden Europas von 1965. Zu den „Dokumenten“, die die Zahl von 6 Millionen anzweifeln, zählt ein angeblicher Bericht des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes von 1948, das „nur“ 200 000 ermordete Juden aufzählen soll. Dieses „Dokument“ ist frei erfunden. Trotzdem wird es immer wieder als Quelle angeführt und führt als Wanderlegende in rechtsextremen Kreisen ein Eigenleben.

44 A. Markus, Deutschland und die Juden, a.a.O., 21.

45 Vgl. ebd., 22ff.

46 Ebd., 24.

47 Ebd., 25.

48 Dieter Braun, „Ziehet ihm die schmutzigen Kleider aus“, a.a.O., 10.

49 Morgenland 5/1996, 17.

50 Der britische Historiker gilt spätestens seit 1988 als Holocaustleugner, als er den „Leuchter-Report“ verteidigte, die dubiose Beweisführung des selbsternannten Chemikers Fred Leuchter, der aufgrund chemischer Untersuchungen darzulegen versuchte, dass in Auschwitz kein Giftgas eingesetzt worden sei.

51 Dieter Braun, „Ziehet ihm die schmutzigen Kleider aus“, a.a.O., 6.

52 Ebd., 16.

53 Ebd., 8f.

54 Ebd., 17.

55 Ebd., 5. Der biblische Bezug unterstellt damit, dass Gott sich auf die politische „Gesäßgeographie“ einlässt, die erst im 18. Jahrhundert entwickelt wurde.

56 Vgl. Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, München 1991, 654f.

57 Lutz Lemhöfer, Reiz und Risiko von Verschwörungstheorien, in: Matthias Pöhlmann (Hg.), „Traue niemandem!“ Verschwörungstheorien, Geheimwissen, Neomythen, EZW-Texte 177, Berlin 2004, 21.58 Ebd., 23.