Edgar S. Hasse

Christliche Säkularität

Was glauben die Hamburger?

„Jeder zweite Hamburger fühlt sich als Christ“, titelte am 30. April 2013 das „Hamburger Abendblatt“ auf Seite 1 und veröffentlichte zum Start des Deutschen Evangelischen Kirchentages in der Hansestadt eine repräsentative Umfrage über den Glauben und die Religion der Hamburger und Bundesbürger. Kurz vor dem Ende des Kirchentages, der mit rund 120 000 Dauerteilnehmern und dem Motto „So viel du brauchst“ die gesellschaftliche Diskussionslage mit bemerkenswerter Aktualität1 traf, legte die große Regionalzeitung aus dem Axel Springer Verlag2 nach und veröffentlichte diese Zahl: „Jeder zweite Hamburger Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren hält sich weder für religiös noch für gläubig.“3 Die Religionsumfrage wurde im Auftrag dieser Zeitung vom international tätigen Marktforschungsinstitut Harris Interactive AG in Kooperation mit der Hapag-Lloyd-Stiftung sowie der Drogeriekette Budnikowsky durchgeführt.4 Befragt wurden insgesamt 1541 Probanden.

Forschungsfrage und theoretische Basis der Hamburger Religionsumfrage

Ziel der komparativen Analyse war es, das „religiöse Feld“ (Pierre Bourdieu) in der 1,8 Millionen Einwohner zählenden Metropole Hamburg im Vorfeld des Kirchentages zu erkunden, mit dem arithmetischen Mittel ebenfalls erhobener bundesweiter Daten zu vergleichen und anhand des empirischen Befunds Handlungsimpulse für die kirchliche Arbeit zu vermitteln. Die Freie und Hansestadt Hamburg mit ihren 90 religiösen Gemeinschaften5 und den 130 000 Muslimen gilt als multikulturelle und von Modernisierungsschüben geprägte Großstadt, in der Phänomene und Formen gelebter Religion ebenfalls wahrzunehmen sind wie Signaturen der Säkularisierung. Laut EKD-Statistik vom 31.12.2011 gehören 28,7 Prozent der Bevölkerung der evangelischen und 10,2 Prozent der katholischen Kirche an.6 Die Forschungsfrage lautete daher: Wie stark sind Prozesse der Säkularisierung in Hamburg im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ausgeprägt, und welche religiösen Phänomene und Vorstellungen außerhalb der institutionalisierten christlichen Religion sind mit welchem Verbreitungsgrad in der Bevölkerung evident?

Theoretische Basis für die Studie bildeten die (kontrovers diskutierten) religionssoziologischen Säkularisierungs-, Individualisierungs- und Pluralisierungstheoreme, die nicht in normativ-alternativer Grundierung, sondern mit jeweils heuristischer Offenheit forschungsleitend waren. Ausgehend von der Annahme, dass es zwischen Modernisierungs- und Säkularisierungsprozessen einen Zusammenhang gibt7, bei dem Wohlstandsanhebung und kulturelle Pluralisierung die Abschwächung religiös-kirchlicher Bindungen zur Folge haben, wird Hamburg als moderne Metropole im Norden verstanden, die in dieser Hinsicht prototypischen Charakter hat. Während Modernität entsprechend der konsensfähigen Pluralisierungsthese die multioptionale „Bewegung vom Schicksal zur Wahl nach sich zieht“8, wird unter Säkularisierung als mehrdeutige Interpretationskategorie sowohl der Funktionsverlust religiöser Institutionen9 („Entkirchlichung“) als auch der Prozess der Abnahme der gesellschaftlichen Bedeutung von Religion10 verstanden. Das Individualisierungstheorem behauptet dagegen die Virulenz des Religiösen außerhalb der tradierten kirchlichen Religionskultur11 – eine Entwicklung, die etwa in empirischen Untersuchungen der Massenmedien12 bestätigt und immer wieder in grundlegenden medienpädagogischen Arbeiten13 thematisiert wird.

Hypothesen und Untersuchungsmethode

  • Hypothese 1: Säkularisierungsprozesse sind in Hamburg stärker ausgeprägt als im Bundesdurchschnitt.
  • Hypothese 2: Fehlende konfessionelle Bindung (Mitgliedschaft in einer Kirche/Religionsgemeinschaft) impliziert nicht den Verlust religiöser Vorstellungen und Praktiken.
  • Hypothese 3: Die Affinität der Hamburger zum Christentum ist größer als zu anderen Religionen.

Die Harris Interactive AG befragte im März 2013 insgesamt 1541 Bundesbürger in Hamburg (n=528) und Deutschland (n=1013). Die Onlinebefragung unter vorher registrierten und häufiger zur Verfügung stehenden Probanden dauerte im Schnitt sechs Minuten. Die Stichprobe ist nach Geschlecht, Alter, Schulbildung und Bundesland repräsentativ für die bundesdeutsche Bevölkerung. Neben soziodemografischen Daten gab es folgende Befragungsinhalte für die Operationalisierung von Religion und Religiosität:14 Konfessionszugehörigkeit; Affinität gegenüber Kirchen und Glaubensgemeinschaften; religiöse Praxis; kognitive religiöse Dimension (Glaubensinhalte und -vorstellungen); ethische Dimension (Handlungsmaximen).

Ergebnisse der Erhebung

Hypothese 1 konnte anhand zahlreicher Indikatoren verifiziert werden. Säkularisierungstendenzen sind in der Hansestadt Hamburg stärker ausgeprägt als im Bundesdurchschnitt.

So hält sich ein Drittel der Hamburger nach eigenen Angaben weder für „gläubig“ noch für „religiös“. Im Bund sind es dagegen mehr als 10 Prozent weniger. Besonders ausgeprägt ist die fehlende religiöse Selbstwahrnehmung in der Gruppe der 14- bis 19-Jährigen, bei der zudem Merkmale einer stark distanzierten Kirchlichkeit erhoben wurden. Gut die Hälfte der Jugendlichen in Hamburg stimmte der Frage von Harris Interactive zu, weder „religiös“ noch „gläubig“ zu sein; im Bundesdurchschnitt liegt die Zahl um mehr als 20 Prozent niedriger. 60 Prozent der Hamburger Jugendlichen gehen „nie“ zu Veranstaltungen in die Kirche (Bund: 24 Prozent). Selbst am Heiligen Abend, an dem traditionell bundesweit ein Drittel aller Kirchenmitglieder die Christvesper bzw. Christmette besucht, zeigt sich geringes Interesse. Die Bereitschaft der Hamburger in dieser Altersgruppe, einen Weihnachtsgottesdienst zu besuchen, ist fünfmal geringer als im Bund. Ähnliche Distanz ist auch hinsichtlich des Kirchentags und seines Bekanntheitsgrads festzustellen. Während bei der Deutschland-Umfrage 45 Prozent der Jugendlichen mitteilten, den Kirchentag als Veranstaltung zu „kennen“, sind es in Hamburg 20 Prozent. Unabhängig von der Altersdifferenzierung gaben übrigens jeweils 69 Prozent der Hamburger bzw. der Deutschen an, dass ihnen der Kirchentag bekannt sei.

In der religiösen Praxis des Gebets treten ebenfalls Differenzen auf. Drei Viertel aller Hamburger Jugendlichen beten „nie“ (Bund: 40 Prozent). Bezogen auf alle Altersgruppen bietet sich ein ähnliches Säkularisierungsbild, denn 62 Prozent der Hamburger beten nach eigenen Angaben „nie“ – im Bundesdurchschnitt sind es dagegen lediglich 40 Prozent. Und fast jeder Zweite in Hamburg besucht nie eine Veranstaltung/einen Gottesdienst in der Kirche (Bund: 34 Prozent).

Befragt nach der Mitgliedschaft in einer Kirche bzw. christlichen Glaubensgemeinschaft, gab nur etwas mehr als ein Drittel der Hamburger an, institutionell-konfessionell gebunden zu sein. Im Bundesvergleich sind es deutlich mehr als 50 Prozent.15 Rund 65 Prozent der Hamburger sind nach eigenen Angaben nicht Mitglied einer christlichen Religionsgemeinschaft (Bund: 47 Prozent). Auch hinsichtlich der kognitiven Dimension von Religion lassen sich Unterschiede feststellen: An die Auferstehung der Toten bzw. an ein Leben nach dem Tod glauben 10 bzw. 6 Prozent der Hamburger weniger als die Bundesbürger insgesamt. Eine ähnliche Differenz ist beim christologischen Bekenntnis, dass Jesus Christus der Erlöser sei, festzustellen, zu dem sich 23 Prozent der Hamburger und 35 Prozent der Bundesdeutschen zustimmend äußerten. Weitere Indikatoren für den Säkularisierungs-Trendsetter Hamburg waren bei dieser Umfrage die Aussage „Gott existiert“ (44 Prozent der Hamburger glauben das; im Bundesdurchschnitt sind es rund 10 Prozent mehr) und „Ich glaube an Engel als himmlische Wesen und Boten Gottes“ (29 Prozent der Hamburger; Bund: 36 Prozent).

Welche Folgen der Erosionsprozess des tradierten jüdisch-christlichen Traditionsbestandes hat, lässt sich hinsichtlich der ethischen Dimension (Frage: „Was bestimmt Ihr Handeln?“ mit Antwortmöglichkeiten auf einer Nominalskala) nachweisen. Sowohl in Hamburg als auch in ganz Deutschland haben das soziale Umfeld wie Familie und Freunde sowie humanistische Werte wie Toleranz, Gewissens- und Gewaltfreiheit ein viel stärkeres Gewicht für Orientierung und Normierung individuellen Handelns als der Dekalog aus dem Alten Testament.16

Hypothese 2 konnte sowohl bei den Befragten in Hamburg als auch für die Bundesbürger insgesamt bestätigt werden. Fehlende konfessionelle Bindung impliziert keineswegs den Verlust religiöser Vorstellungen und Praktiken.

Besonders auffällige Zahlen wurden in der Gruppe der Konfessionslosen erhoben. So gehen bundesweit rund 15 Prozent von ihnen (Hamburg: 10 Prozent) „mindestens einmal pro Jahr“ in die Kirche. Am Heiligen Abend sind es rund 12 (Bundesdurchschnitt) bzw. 8 Prozent (Hamburg); an Ostern jeweils rund 3 Prozent. In der religiösen Praxis des Gebets, aber auch in der kognitiven religiösen Dimension zeigt sich ebenfalls das Bild privatisierter Religiosität. Rund 13 Prozent der Konfessionslosen in Hamburg bzw. 11 Prozent der konfessionslosen Bundesbürger beten „ein oder mehrmals im Jahr“; fast 7 Prozent der konfessionslosen Deutschen beten sogar „ein- oder mehrmals am Tag“ (Hamburg: 4 Prozent). Mehr noch: Bezogen auf die deutschlandweiten Daten glauben 39 Prozent der konfessionslosen Bundesbürger an ein Leben nach dem Tod, 33 Prozent halten die Existenz Gottes für möglich, 23 Prozent bzw. 21 Prozent glauben an Engel als himmlische Boten Gottes bzw. an eine Wiedergeburt. Aber auch dezidiert biblische Glaubensüberlieferungen sind bei den konfessionslosen Deutschen virulent. Jeweils 16 Prozent glauben an die Auferstehung der Toten bzw. sehen in Jesus Christus den Erlöser (Hamburg: 14 bzw. 11 Prozent).

Doch das religiöse Interesse bezieht sich keineswegs nur auf die tradierten Bestände des Christentums, sondern auch auf fernöstliche Religionen – insbesondere Buddhismus und Hinduismus. Die Affinität zur asiatischen Religiosität ist bei Konfessionslosen doppelt so häufig ausgeprägt wie bei Kirchenmitgliedern; Jugendliche haben an diesen Weltreligionen ein stärkeres Interesse als Ältere; und hinsichtlich des Bildungsgrades sind Hauptschüler weniger daran interessiert als Abiturienten. Die Daten von Harris Interactive deuten darauf hin, dass die Hamburger ein stärkeres Interesse an fernöstlichen Religionen haben als die Deutschen im arithmetischen Mittel.

Hypothese 3 konnte verifiziert werden. Die Affinität der Hamburger zum Christentum ist größer als zu anderen Religionen.

Obwohl nur etwas mehr als ein Drittel der Hamburger einer Kirche bzw. christlichen Glaubensgemeinschaft angehört, fühlt sich jeder zweite Hamburger trotz der festgestellten Säkularisierung dem Christentum verbunden. Auch im Bundesdurchschnitt ist der Anteil jener Deutschen, die zum Christentum die größte Affinität haben, größer als die Zahl der Kirchen- und Freikirchenmitglieder. Der Islam profitiert von der privatisierten Relevanz des Religiösen nicht. Lediglich weniger als 2 Prozent der Befragten in Hamburg und im Bundesdurchschnitt gaben an, unabhängig von einer Mitgliedschaft in einer Moschee-Gemeinde dem Islam nahezustehen. Wenn es nach dem Christentum einen bedeutenden religiösen Faktor für die individualisierte Religionspraxis gibt, dann ist es der Buddhismus. Die Zahl der Deutschen, die mit dem Buddhismus und anderen fernöstlichen Religionen sympathisieren, ist dieser Umfrage zufolge nahezu doppelt so hoch wie die Anhängerzahl für den Islam.

Das Umfrageinstitut hat darüber ein „Glaubenssegment“ erhoben, das unter anderem aus den Indikatoren Atheismus, Agnostizismus und Pantheismus besteht. 13 Prozent der Hamburger und 12 Prozent der Deutschen bezeichnen sich selbst als Atheisten, 20 bzw. 14 Prozent als Agnostiker. Recht hoch ist der Anteil pantheistischer Glaubensströmungen. Er liegt, teilweise mit buddhistischen und schwachen agnostizistischen Tendenzen imprägniert, bundesweit bei fast 50 Prozent der Bevölkerung. Der Pantheismus ist bei Katholiken etwas häufiger verbreitet als bei Protestanten.

Diskussion, Interpretation und Handlungsimpulse

1. In der Hansestadt Hamburg sind Tendenzen der Entkirchlichung im Bundesvergleich überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Doch die erhobene Säkularisierung führt in Hamburg genauso wenig zum Verlust religiöser Vorstellungen und individueller religiöser Praktiken wie im gesamten Bundesgebiet. Es gibt also beides – eine fortschreitende Säkularisierung und die Wiederkehr bzw. Präsenz von Religion.17 Die im Vergleich zu allgemeinen humanistischen Werten geringer ausgeprägte Bedeutung des Dekalogs als Maxime ethischen Handelns sollte freilich nicht pauschal einer religionslosen Säkularisierung subsumiert werden. In der Auswertung der „Abendblatt“-Umfrage schreibt der Hamburger Propst Johann Hinrich Claussen: „Deshalb kann man in der hohen Wertschätzung für Gewissensfreiheit, Menschenwürde oder Solidarität einen Bezug zum Christentum sehen. Denn diese Prinzipien haben auch christliche Wurzeln, ohne dass sie jedoch den Kirchen ‚gehörten‘“.18

2. Der Säkularisierungsschub ist bei den 14- bis 19-jährigen Hamburgern besonders evident. Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine metropolentypische Singularität, sondern den Ergebnissen der Shell-Studie zufolge um ein altersgruppenspezifisches Phänomen. Sowohl die Shell-Studie als auch die „Abendblatt“-Umfrage zeigen, dass die Religiosität mit wachsendem Lebensalter zunimmt.

3. Kirchliches Handeln sollte die Gruppe der religionsaffinen Konfessionslosen stärker als bisher in den Blick nehmen. Zwar liegt der Anteil der Konfessionslosen in der Hansestadt Hamburg noch nicht ganz auf dem hohen Niveau Ostdeutschlands.19 Aber sowohl für Hamburg als auch für ganz Deutschland gilt: Konfessionslosigkeit bedeutet nicht eo ipso Religionslosigkeit. Die kognitive (intellektuelle) religiöse Dimension hat bei den Konfessionslosen ein stärkeres Gewicht als die individuelle religiöse Praxis. Damit wurden Ergebnisse des Religionsmonitors der Bertelsmann-Stiftung (2008) bestätigt.20 Mit interessanten religiösen Themen von gesellschaftlicher und individueller Relevanz könnten beispielweise die evangelischen Akademien die Gruppe der religionsaffinen Konfessionslosen in Foren, Vorträgen und anderen Veranstaltungsformen ansprechen.

4. Das Christentum bleibt in der säkularisierten Metropole Hamburg die Leitreligion. Es fühlen sich deutlich mehr Menschen mit dieser Religion verbunden, als es Kirchenmitglieder gibt. Die „forcierte Säkularität“ (Monika Wohlrab-Sahr), die nicht nur in Ostdeutschenland, sondern tendenziell auch in Hamburg zu beobachten ist, impliziert offenbar Elemente einer „christlichen Säkularität“. Der Buddhismus hingegen stellt für das Christentum auf dem Feld der individuellen religiösen Optionen eine größere Herausforderung und Konkurrenz dar als der Islam. Das gilt für Hamburg genauso wie für die durchschnittliche Zahl der Bundesbürger.

5. In den erhobenen „Glaubenssegmenten“ sind bundesweit Synthesetendenzen von theistischen, pantheistischen und buddhistischen Spiritualitätsmustern zu erkennen, die sich insgesamt mit einer gesteigerten religiösen Produktivität erklären lassen.21 Die kirchlichen Akteure sollten sich daher um eine religionshermeneutische Sprache bemühen, die diffuse religiöse Bedürfnisse wahrnimmt und aus christlich-jüdischer Perspektive für die Menschen verstehbar deutet. Um die Menschen in ihrer vagabundierenden Religiosität religionskompetente Antworten geben zu können, müssen Kirchengemeinden einladend sein und introvertierte Kirchlichkeit ablegen.


Edgar S. Hasse, Hamburg


Anmerkungen

1 Vgl. den Leitartikel von „Abendblatt“-Chefredakteur Lars Haider, in: Hamburger Abendblatt, 30. April/1. Mai 2013, 2.

2 IVW-geprüfte verkaufte „Abendblatt“-Auflage Mo.-Sa.: 200 740 Exemplare (1. Quartal 2013).

3 Edgar S. Hasse, Im Zweifel für den Glauben, in: Hamburger Abendblatt, 4./5. Mai 2013.

4 Initiiert sowie wissenschaftlich und publizistisch begleitet wurde die Erhebung vom Autor des vorliegenden Beitrags. Den empirischen Teil mit dem Forschungsdesign entwickelte der Vorstand von Harris Interactive, Thomas Rodenhausen, gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Frank Drewes und David Schmidt.

5 Rund die Hälfte davon ist nichtchristlich; vgl. Wolfgang Grünberg/Dennis L. Slabaugh/Ralf Meister-Karanikas, Lexikon der Hamburger Religionsgemeinschaften, Hamburg 1995.

6  Vgl. www.ekd.de/download/kirchenmitglieder_2011 

7 Vgl. Detlef Pollack, Rückkehr des Religiösen? Studien zum religiösen Wandel in Deutschland und Europa II, Tübingen 2009.

8 Peter L. Berger, Der Zwang zur Häresie. Religion in der pluralistischen Gesellschaft, Frankfurt a. M. 1980.

9 Vgl. Karl Gabriel, Im Spannungsfeld von Entkirchlichung, individualisierter Religiosität und neuer Sichtbarkeit der Religion. Der gesellschaftliche Ort der Kirche in der Gegenwartsgesellschaft, in: Martin Reppenhagen/Michael Herbst (Hg.), Kirche in der Postmoderne, Neukirchen-Vluyn 2008, 117.

10 Vgl. Detlef Pollack, Säkularisierung – ein moderner Mythos? Studien zum religiösen Wandel in Deutschland, Tübingen 2003, 5.

11 Vgl. Thomas Luckmann, Die unsichtbare Religion, Frankfurt a. M. 1991.

12 Vgl. Edgar S. Hasse, Weihnachten in der Presse. Komparative Analysen der journalistischen Wahrnehmung des Christfestes anhand der „Weihnachtsausgaben“ ausgewählter Tageszeitungen und Zeitschriften (1955 – 2005), Erlangen 2010. Zur Religion in der digitalen Medienwelt vgl. ders., Von der Offenbarung ins Web 2.0. Die Bibel im digitalen Zeitalter – Impulse für eine Medientheologie. Mit einem Vorwort von Bischöfin Kirsten Fehrs, Gießen/Basel 2013, 88-96.

13 Vgl. Roland Rosenstock, Religion im Fernsehen für Kinder und Jugendliche, in: Gott googeln? Multimedia und Religion. Jahrbuch der Religionspädagogik, Bd. 28, Neukirchen-Vluyn 2012, 108-116.

14 Forschungsrelevant ist ein weites (substanzielles und funktionales) Religionsverständnis. Religion wird als transzendentale Sinnkategorie, als „Lebensdeutung im Unbedingtheitshorizont“ (Wilhelm Gräb), verstanden; Religiosität bezeichnet die subjektive, individuelle Facette von Religion. In der Praxis haben sich erneut die mehrdimensionalen religiösen Kategorien von Glock bewährt (vgl. Charles Y. Glock, Über die Dimensionen der Religiosität, in: Joachim Matthes, Kirche und Gesellschaft. Einführung in die Religionssoziologie II, Reinbek 1968, 150-168).

15 Die Erfassung des Statistischen Bundesamtes bezeichnet für das Jahr 2010 den Anteil der Kirchen- und Freikirchenmitglieder in Deutschland mit rund 59 Prozent, vgl.  www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten (abgerufen am 15.5.2013). Der „Abendblatt“-Umfrage zufolge ist also der Anteil der Konfessionslosen erneut leicht gestiegen.

16 44 Prozent der Deutschen lassen sich in ihrem Handeln durch das soziale Umfeld bestimmen, aber nur knapp 4 Prozent explizit durch die Zehn Gebote.

17 Vgl. Reinhard Hempelmann, Religion und Religiosität in der modernen Gesellschaft. Evangelische Beiträge, EZW-Texte 179, Berlin 2004.

18 Johann Hinrich Claussen, Begegnung beim Kirchentag: Glaube bewegt die Stadt, in: Welt am Sonntag, 5.5.2013.

19 Vgl. Wolfgang Pittkowski, Konfessionslose in Deutschland, in: Wolfgang Huber/Johannes Friedrich/Peter Steinacker (Hg.), Kirche in der Vielfalt der Lebensbezüge. Die vierte EKD-Erhebung über Kirchenmitgliedschaft, Gütersloh 2006, 89-110.

20 Rund die Hälfte der Religionslosen hat ein gewisses Interesse an Informationen über Religion und denkt über religiöse Themen nach. Vgl. auch Monika Wohlrab-Sahr, Das stabile Drittel: Religionslosigkeit in Deutschland, www.uni-leipzig.de/kuwi/wohlrab-sahr/RM-MWS-dt.pdf (abgerufen am 15.5.2013).

21 Vgl. dazu auch den Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung. Bei der Harris-Umfrage liegt der Anteil dieses Spiritualitätsmusters in der Bevölkerung höher; allerdings wurde hier auch der buddhistische Einfluss mit abgefragt.